Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite
Dreyzehnter Abschnitt.
Von den Metallen
.


§. 250.

Die Metalle unterscheiden sich von andern
mineralischen Körpern durch ihre ausnehmende
Schwere, vollkommenste Undurchsichtigkeit, me-
tallischen Glanz und mehrere oder mindre Ducti-
lität von zweyfacher Art, da sich nähmlich manche
weiche wie Bley und Zinn so leicht breit schlagen
und hämmern, und hingegen manche zähe wie
Kupfer und Eisen im Drahtzug so sehr dehnen
lassen; das Gold besitzt beide Alten von Ducti-
lität im höchsten Grade. - Das ohnehin
flüssige Quecksilber ausgenommen schmelzen die
übrigen in einem bestimmten Grad von Feuer,
und zwar manche noch ehe sie glühen; alle aber
undurchsichtig und mit gewölbter Fläche. Beym
Erkalten nehmen sie alle unter gewissen Umstän-
den eine crystallische Gestalt an, am häufigsten
die octoedrische (- tab. III. fig. 5 -). Er-
wärmt und stark gerieben geben manche wie das
Zinn, Eisen, Kupfer etc. einen specifiken Geruch.
Sie lassen sich alle entweder in Salpetersäure
oder Königswasser auflösen, und sind die voll-
kommensten electrischen Leiter.

§. 251.

So mannigfaltig und ungleich auch das An-
sehen ist, unter welchen sich fast jedes Metall

Dreyzehnter Abschnitt.
Von den Metallen
.


§. 250.

Die Metalle unterscheiden sich von andern
mineralischen Körpern durch ihre ausnehmende
Schwere, vollkommenste Undurchsichtigkeit, me-
tallischen Glanz und mehrere oder mindre Ducti-
lität von zweyfacher Art, da sich nähmlich manche
weiche wie Bley und Zinn so leicht breit schlagen
und hämmern, und hingegen manche zähe wie
Kupfer und Eisen im Drahtzug so sehr dehnen
lassen; das Gold besitzt beide Alten von Ducti-
lität im höchsten Grade. – Das ohnehin
flüssige Quecksilber ausgenommen schmelzen die
übrigen in einem bestimmten Grad von Feuer,
und zwar manche noch ehe sie glühen; alle aber
undurchsichtig und mit gewölbter Fläche. Beym
Erkalten nehmen sie alle unter gewissen Umstän-
den eine crystallische Gestalt an, am häufigsten
die octoedrische (– tab. III. fig. 5 –). Er-
wärmt und stark gerieben geben manche wie das
Zinn, Eisen, Kupfer ꝛc. einen specifiken Geruch.
Sie lassen sich alle entweder in Salpetersäure
oder Königswasser auflösen, und sind die voll-
kommensten electrischen Leiter.

§. 251.

So mannigfaltig und ungleich auch das An-
sehen ist, unter welchen sich fast jedes Metall

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000025">
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0641" xml:id="pb625_0001" n="625"/>
        <head rendition="#c"><hi rendition="#g">Dreyzehnter Abschnitt.<lb/>
Von den Metallen</hi>.</head><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 250.</head><lb/>
          <p rendition="#no_indent">Die Metalle unterscheiden sich von andern<lb/>
mineralischen Körpern durch ihre ausnehmende<lb/>
Schwere, vollkommenste Undurchsichtigkeit, me-<lb/>
tallischen Glanz und mehrere oder mindre Ducti-<lb/>
lität von zweyfacher Art, da sich nähmlich manche<lb/>
weiche wie Bley und Zinn so leicht breit schlagen<lb/>
und hämmern, und hingegen manche zähe wie<lb/>
Kupfer und Eisen im Drahtzug so sehr dehnen<lb/>
lassen; das Gold besitzt beide Alten von Ducti-<lb/>
lität im höchsten Grade. &#x2013; Das ohnehin<lb/>
flüssige Quecksilber ausgenommen schmelzen die<lb/>
übrigen in einem bestimmten Grad von Feuer,<lb/>
und zwar manche noch ehe sie glühen; alle aber<lb/>
undurchsichtig und mit gewölbter Fläche. Beym<lb/>
Erkalten nehmen sie alle unter gewissen Umstän-<lb/>
den eine crystallische Gestalt an, am häufigsten<lb/>
die octoedrische (&#x2013; <hi rendition="#aq">tab</hi>. III. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 5 &#x2013;). Er-<lb/>
wärmt und stark gerieben geben manche wie das<lb/>
Zinn, Eisen, Kupfer &#xA75B;c. einen specifiken Geruch.<lb/>
Sie lassen sich alle entweder in Salpetersäure<lb/>
oder Königswasser auflösen, und sind die voll-<lb/>
kommensten electrischen Leiter.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 251.</head><lb/>
          <p>So mannigfaltig und ungleich auch das An-<lb/>
sehen ist, unter welchen sich fast jedes Metall<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[625/0641] Dreyzehnter Abschnitt. Von den Metallen. §. 250. Die Metalle unterscheiden sich von andern mineralischen Körpern durch ihre ausnehmende Schwere, vollkommenste Undurchsichtigkeit, me- tallischen Glanz und mehrere oder mindre Ducti- lität von zweyfacher Art, da sich nähmlich manche weiche wie Bley und Zinn so leicht breit schlagen und hämmern, und hingegen manche zähe wie Kupfer und Eisen im Drahtzug so sehr dehnen lassen; das Gold besitzt beide Alten von Ducti- lität im höchsten Grade. – Das ohnehin flüssige Quecksilber ausgenommen schmelzen die übrigen in einem bestimmten Grad von Feuer, und zwar manche noch ehe sie glühen; alle aber undurchsichtig und mit gewölbter Fläche. Beym Erkalten nehmen sie alle unter gewissen Umstän- den eine crystallische Gestalt an, am häufigsten die octoedrische (– tab. III. fig. 5 –). Er- wärmt und stark gerieben geben manche wie das Zinn, Eisen, Kupfer ꝛc. einen specifiken Geruch. Sie lassen sich alle entweder in Salpetersäure oder Königswasser auflösen, und sind die voll- kommensten electrischen Leiter. §. 251. So mannigfaltig und ungleich auch das An- sehen ist, unter welchen sich fast jedes Metall

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/641
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 625. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/641>, abgerufen am 22.11.2024.