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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

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§. 54.

Ich habe daher diesen Mängeln abzuhelfen,
und ein natürliches System der Säugethiere zu
entwerfen getrachtet, wobey ich nicht auf ein-
zelne abstrahirte, sondern auf alle äußere Merk-
mahle zugleich, auf den ganzes Habitus der
Thiere gesehn habe. So sind Thiere die in
neunzehn Stücke einander ähnelten, und nur im
zwanzigsten differirten, doch zusammen geordnet
worden, dieses zwanzigste mochten nun die Zähne
oder die Klauen oder irgend ein andrer Theil
seyn; und so sind denn folgende zwölf Ordnun-
gen dieser ersten Classe entstanden:

I. Ordn. Bimanus (Inermis). Der Mensch
mit zwey Händen.

II. Quadrumana (Pitheci). Thiere mit vier
Händen. Affen, Paviane, Meerkatzen,
und Makis.

III. Bradypoda. Thiere mit langen haken-
förmigen Krallen, deren ganzer Körper-
bau auf den ersten Blick Trägheit und
Langsamkeit verräth. Faulthiere, Amei-
senbären.

IV. Sclerodermata. Die Säugethiere mit
sonderbaren Decken statt behaarter Haut,
und zwar a) mit Schuppen: die Formosa-
nischen Teufelchen; b) mit Schildern: die
Panzerthiere; c) mit Stacheln: Igel und
Stachelschweine.

§. 54.

Ich habe daher diesen Mängeln abzuhelfen,
und ein natürliches System der Säugethiere zu
entwerfen getrachtet, wobey ich nicht auf ein-
zelne abstrahirte, sondern auf alle äußere Merk-
mahle zugleich, auf den ganzes Habitus der
Thiere gesehn habe. So sind Thiere die in
neunzehn Stücke einander ähnelten, und nur im
zwanzigsten differirten, doch zusammen geordnet
worden, dieses zwanzigste mochten nun die Zähne
oder die Klauen oder irgend ein andrer Theil
seyn; und so sind denn folgende zwölf Ordnun-
gen dieser ersten Classe entstanden:

I. Ordn. Bimanus (Inermis). Der Mensch
mit zwey Händen.

II. Quadrumana (Pitheci). Thiere mit vier
Händen. Affen, Paviane, Meerkatzen,
und Makis.

III. Bradypoda. Thiere mit langen haken-
förmigen Krallen, deren ganzer Körper-
bau auf den ersten Blick Trägheit und
Langsamkeit verräth. Faulthiere, Amei-
senbären.

IV. Sclerodermata. Die Säugethiere mit
sonderbaren Decken statt behaarter Haut,
und zwar a) mit Schuppen: die Formosa-
nischen Teufelchen; b) mit Schildern: die
Panzerthiere; c) mit Stacheln: Igel und
Stachelschweine.

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[49/0065] §. 54. Ich habe daher diesen Mängeln abzuhelfen, und ein natürliches System der Säugethiere zu entwerfen getrachtet, wobey ich nicht auf ein- zelne abstrahirte, sondern auf alle äußere Merk- mahle zugleich, auf den ganzes Habitus der Thiere gesehn habe. So sind Thiere die in neunzehn Stücke einander ähnelten, und nur im zwanzigsten differirten, doch zusammen geordnet worden, dieses zwanzigste mochten nun die Zähne oder die Klauen oder irgend ein andrer Theil seyn; und so sind denn folgende zwölf Ordnun- gen dieser ersten Classe entstanden: I. Ordn. Bimanus (Inermis). Der Mensch mit zwey Händen. II. Quadrumana (Pitheci). Thiere mit vier Händen. Affen, Paviane, Meerkatzen, und Makis. III. Bradypoda. Thiere mit langen haken- förmigen Krallen, deren ganzer Körper- bau auf den ersten Blick Trägheit und Langsamkeit verräth. Faulthiere, Amei- senbären. IV. Sclerodermata. Die Säugethiere mit sonderbaren Decken statt behaarter Haut, und zwar a) mit Schuppen: die Formosa- nischen Teufelchen; b) mit Schildern: die Panzerthiere; c) mit Stacheln: Igel und Stachelschweine.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/65>, abgerufen am 24.11.2024.