Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite

I. Die unzählichen Petrefacten von incogni-
tis
der catastrophirten Vorwelt, wohin z. B.
um nur beym trivialsten zu bleiben die paar hun-
dert Gattungen von Ammoniten, die Belemni-
ten und die Seelilien und ihre Theile gehören.

II. Die von organisirten Körpern aus der
jetzigen Schöpfung: die nun aber wieder aus
diesem cosmogenischen Gesichtspunct angesehen
von zweyerley Art sind:

a) Solche wozu sich die lebenden Originale
noch jetzt in der gleichen Gegend finden;
wie z. B. die oberwähnten Petrefacten aller
Art im Oeninger Stinkschiefer (S. 601).

b) Hingegen solche, wozu die Originale zwar
ebenfalls noch in der jetzigen Schöpfung
aber bloß in weit entfernten Erdstrichen
existiren; wie z. V. alle die zahlreichen Ge-
rippe von Elephanten, Rhinocern und an-
dern Indischen Thieren, die nun in so
großer Menge im Norden und nahmentlich
auch in unsrer Nachbarschaft ausgegraben
werden.

§. 261.

Bey denen von der ersten Classe ist es ganz
besonders auffallend und in Bezug auf die Größe
der Totalrevolution die einst mit unserm Planeten
vorgegangen seyn muß von wichtiger Bedeutung
wenn man sieht in welcher Höhe über der jetzigen

I. Die unzählichen Petrefacten von incogni-
tis
der catastrophirten Vorwelt, wohin z. B.
um nur beym trivialsten zu bleiben die paar hun-
dert Gattungen von Ammoniten, die Belemni-
ten und die Seelilien und ihre Theile gehören.

II. Die von organisirten Körpern aus der
jetzigen Schöpfung: die nun aber wieder aus
diesem cosmogenischen Gesichtspunct angesehen
von zweyerley Art sind:

a) Solche wozu sich die lebenden Originale
noch jetzt in der gleichen Gegend finden;
wie z. B. die oberwähnten Petrefacten aller
Art im Oeninger Stinkschiefer (S. 601).

b) Hingegen solche, wozu die Originale zwar
ebenfalls noch in der jetzigen Schöpfung
aber bloß in weit entfernten Erdstrichen
existiren; wie z. V. alle die zahlreichen Ge-
rippe von Elephanten, Rhinocern und an-
dern Indischen Thieren, die nun in so
großer Menge im Norden und nahmentlich
auch in unsrer Nachbarschaft ausgegraben
werden.

§. 261.

Bey denen von der ersten Classe ist es ganz
besonders auffallend und in Bezug auf die Größe
der Totalrevolution die einst mit unserm Planeten
vorgegangen seyn muß von wichtiger Bedeutung
wenn man sieht in welcher Höhe über der jetzigen

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000025">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0702" xml:id="pb686_0001" n="686"/>
          <p>I. Die unzählichen Petrefacten von <hi rendition="#aq">incogni-<lb/>
tis</hi> der catastrophirten Vorwelt, wohin z. B.<lb/>
um nur beym trivialsten zu bleiben die paar hun-<lb/>
dert Gattungen von Ammoniten, die Belemni-<lb/>
ten und die Seelilien und ihre Theile gehören.</p>
          <p>II. Die von organisirten Körpern aus der<lb/>
jetzigen Schöpfung: die nun aber wieder aus<lb/>
diesem cosmogenischen Gesichtspunct angesehen<lb/>
von zweyerley Art sind:</p>
          <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">a</hi>) Solche wozu sich die lebenden Originale<lb/>
noch jetzt in der gleichen Gegend finden;<lb/>
wie z. B. die oberwähnten Petrefacten aller<lb/>
Art im Oeninger Stinkschiefer (S. 601).</p>
          <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">b</hi>) Hingegen solche, wozu die Originale zwar<lb/>
ebenfalls noch in der jetzigen Schöpfung<lb/>
aber bloß in weit entfernten Erdstrichen<lb/>
existiren; wie z. V. alle die zahlreichen Ge-<lb/>
rippe von Elephanten, Rhinocern und an-<lb/>
dern Indischen Thieren, die nun in so<lb/>
großer Menge im Norden und nahmentlich<lb/>
auch in unsrer Nachbarschaft ausgegraben<lb/>
werden.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 261.</head><lb/>
          <p>Bey denen von der ersten Classe ist es ganz<lb/>
besonders auffallend und in Bezug auf die Größe<lb/>
der Totalrevolution die einst mit unserm Planeten<lb/>
vorgegangen seyn muß von wichtiger Bedeutung<lb/>
wenn man sieht in welcher Höhe über der jetzigen<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[686/0702] I. Die unzählichen Petrefacten von incogni- tis der catastrophirten Vorwelt, wohin z. B. um nur beym trivialsten zu bleiben die paar hun- dert Gattungen von Ammoniten, die Belemni- ten und die Seelilien und ihre Theile gehören. II. Die von organisirten Körpern aus der jetzigen Schöpfung: die nun aber wieder aus diesem cosmogenischen Gesichtspunct angesehen von zweyerley Art sind: a) Solche wozu sich die lebenden Originale noch jetzt in der gleichen Gegend finden; wie z. B. die oberwähnten Petrefacten aller Art im Oeninger Stinkschiefer (S. 601). b) Hingegen solche, wozu die Originale zwar ebenfalls noch in der jetzigen Schöpfung aber bloß in weit entfernten Erdstrichen existiren; wie z. V. alle die zahlreichen Ge- rippe von Elephanten, Rhinocern und an- dern Indischen Thieren, die nun in so großer Menge im Norden und nahmentlich auch in unsrer Nachbarschaft ausgegraben werden. §. 261. Bey denen von der ersten Classe ist es ganz besonders auffallend und in Bezug auf die Größe der Totalrevolution die einst mit unserm Planeten vorgegangen seyn muß von wichtiger Bedeutung wenn man sieht in welcher Höhe über der jetzigen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/702
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 686. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/702>, abgerufen am 22.11.2024.