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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

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In Europa und Nordasien in altem Gemäuer, Stäl-
len, Mistgruben etc. Daß sie giftig sey, oder den Pfer-
den in den Leib krieche etc. sind ungegründete Sagen.
Zuweilen, aber selten, finden sich weiße Spitzmäuse.

2. + Daubentonii. die Wasserspitzmaus. S. habitu
talpae, digitis ciliatis
. *

Daubenton in den Mem. de l'ac. de Paris, 1756.
tab. I. fig. 2.

Ein überaus sonderbares artiges Thierchen, das sich
an kleinen Gewässern aufhält, aber sich, wie es scheint
im Herbst aufs Land begibt, und da auf Aeckern etc. in
der Erde überwintert. Seine Füße haben zwar keine
Schwimmhaut: jede Zähe ist aber zu beiden Seiten mit
kurzen Härchen besetzt, die die Füße zum Rudern unge-
mein geschickt machen. Die Oeffnung des Gehörganges
kann das Thier durch eine Klappe zuschließen, so lang
es unter Wasser ist.

3. Exilis. S. minimus, cauda crassissima tereti.

Am Jenisei. Das allerkleinste Säugethier, wiegt
nicht über ein halb Quentchen.

17. Talpa. caput rostratum, palmae fos-
soriae. Dentes primores superiores
6, in-
feriores
8. laniarii maior 1. minores 4.

1. + Europaea. der Maulwurf, die Schermaus. (Fr.
la taupe. Engl. the mole) T. cauda breuiore, auri-
culis plane nullis
.

Fast in der ganzen alten Welt. Ist ein vollkommnes
animal subterraneum, wozu ihm seine Schaufelpfoten,
und ein sonderbares Brustbein, was fast der Vögel

In Europa und Nordasien in altem Gemäuer, Stäl-
len, Mistgruben ꝛc. Daß sie giftig sey, oder den Pfer-
den in den Leib krieche ꝛc. sind ungegründete Sagen.
Zuweilen, aber selten, finden sich weiße Spitzmäuse.

2. † Daubentonii. die Wasserspitzmaus. S. habitu
talpae, digitis ciliatis
. *

Daubenton in den Mém. de l'ac. de Paris, 1756.
tab. I. fig. 2.

Ein überaus sonderbares artiges Thierchen, das sich
an kleinen Gewässern aufhält, aber sich, wie es scheint
im Herbst aufs Land begibt, und da auf Aeckern ꝛc. in
der Erde überwintert. Seine Füße haben zwar keine
Schwimmhaut: jede Zähe ist aber zu beiden Seiten mit
kurzen Härchen besetzt, die die Füße zum Rudern unge-
mein geschickt machen. Die Oeffnung des Gehörganges
kann das Thier durch eine Klappe zuschließen, so lang
es unter Wasser ist.

3. Exilis. S. minimus, cauda crassissima tereti.

Am Jenisei. Das allerkleinste Säugethier, wiegt
nicht über ein halb Quentchen.

17. Talpa. caput rostratum, palmae fos-
soriae. Dentes primores superiores
6, in-
feriores
8. laniarii maior 1. minores 4.

1. † Europaea. der Maulwurf, die Schermaus. (Fr.
la taupe. Engl. the mole) T. cauda breuiore, auri-
culis plane nullis
.

Fast in der ganzen alten Welt. Ist ein vollkommnes
animal subterraneum, wozu ihm seine Schaufelpfoten,
und ein sonderbares Brustbein, was fast der Vögel

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[76/0092] In Europa und Nordasien in altem Gemäuer, Stäl- len, Mistgruben ꝛc. Daß sie giftig sey, oder den Pfer- den in den Leib krieche ꝛc. sind ungegründete Sagen. Zuweilen, aber selten, finden sich weiße Spitzmäuse. 2. † Daubentonii. die Wasserspitzmaus. S. habitu talpae, digitis ciliatis. * Daubenton in den Mém. de l'ac. de Paris, 1756. tab. I. fig. 2. Ein überaus sonderbares artiges Thierchen, das sich an kleinen Gewässern aufhält, aber sich, wie es scheint im Herbst aufs Land begibt, und da auf Aeckern ꝛc. in der Erde überwintert. Seine Füße haben zwar keine Schwimmhaut: jede Zähe ist aber zu beiden Seiten mit kurzen Härchen besetzt, die die Füße zum Rudern unge- mein geschickt machen. Die Oeffnung des Gehörganges kann das Thier durch eine Klappe zuschließen, so lang es unter Wasser ist. 3. Exilis. S. minimus, cauda crassissima tereti. Am Jenisei. Das allerkleinste Säugethier, wiegt nicht über ein halb Quentchen. 17. Talpa. caput rostratum, palmae fos- soriae. Dentes primores superiores 6, in- feriores 8. laniarii maior 1. minores 4. 1. † Europaea. der Maulwurf, die Schermaus. (Fr. la taupe. Engl. the mole) T. cauda breuiore, auri- culis plane nullis. Fast in der ganzen alten Welt. Ist ein vollkommnes animal subterraneum, wozu ihm seine Schaufelpfoten, und ein sonderbares Brustbein, was fast der Vögel

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/92>, abgerufen am 18.05.2024.