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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

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im Winter weiß, im Sommer aber von der gewöhn-
lichen Hasen-Farbe sind.

Merkwürdig ist, daß man schon oft und in ganz
verschiednen Gegenden und Zeiten Hasen gefunden hat,
aus deren Stirnknochen ein Paar kleine Geweihe, völ-
lig wie bey einem Rehbock, nur kleiner, mit Krone
und proportionirten Enden gewachsen waren. (s. oben
S. 14.)

2. + Cuniculus. das Kaninchen. (Fr. le lapin. Engl.
the rabbet.) L. auriculis nudatis, corpore et pedibus
posticis breuioribus
. *

Ist ursprünglich in den wärmern Zonen der alten
Welt zu Hause, aber nun auch in nordischen Gegen-
den einheimisch worden. Sie vermehren sich so stark,
daß sie wohl eher (z. B. neuerlich ums Jahr 1736.
auf der S. Peters Insel bey Sardinien*)) zur Land-
plage geworden sind**); und kommen auch in ganz
wüsten Gegenden, wie auf Volcano, der sonst so öden
Liparischen Insel, fort.

Die wilden Kaninchen sind grau.

Die weißen mit rothen Augen sind zwar eben so-
wohl Kackerlacken, wie die Negres blancs, doch schei-
nen sie des Lichts besser als andre Thiere der Art,
gewohnt zu seyn.

Die langhaarigen Angorischen (§. 15. Anm. 2.)
oder so genannten englischen Seidenhasen kommen
auch hier zu Lande sehr gut fort.

*) (Cetti) quadrupedi di Sardegna p. 149.
**) "Cerrum est, Balearicos adversus prouentum cu-
niculorum auxilium militare a Divo Augusto
petiisse
."
Plinius.

im Winter weiß, im Sommer aber von der gewöhn-
lichen Hasen-Farbe sind.

Merkwürdig ist, daß man schon oft und in ganz
verschiednen Gegenden und Zeiten Hasen gefunden hat,
aus deren Stirnknochen ein Paar kleine Geweihe, völ-
lig wie bey einem Rehbock, nur kleiner, mit Krone
und proportionirten Enden gewachsen waren. (s. oben
S. 14.)

2. † Cuniculus. das Kaninchen. (Fr. le lapin. Engl.
the rabbet.) L. auriculis nudatis, corpore et pedibus
posticis breuioribus
. *

Ist ursprünglich in den wärmern Zonen der alten
Welt zu Hause, aber nun auch in nordischen Gegen-
den einheimisch worden. Sie vermehren sich so stark,
daß sie wohl eher (z. B. neuerlich ums Jahr 1736.
auf der S. Peters Insel bey Sardinien*)) zur Land-
plage geworden sind**); und kommen auch in ganz
wüsten Gegenden, wie auf Volcano, der sonst so öden
Liparischen Insel, fort.

Die wilden Kaninchen sind grau.

Die weißen mit rothen Augen sind zwar eben so-
wohl Kackerlacken, wie die Negres blancs, doch schei-
nen sie des Lichts besser als andre Thiere der Art,
gewohnt zu seyn.

Die langhaarigen Angorischen (§. 15. Anm. 2.)
oder so genannten englischen Seidenhasen kommen
auch hier zu Lande sehr gut fort.

*) (Cetti) quadrupedi di Sardegna p. 149.
**) Cerrum est, Balearicos adversus prouentum cu-
niculorum auxilium militare a Divo Augusto
petiisse
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Plinius.
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[80/0096] im Winter weiß, im Sommer aber von der gewöhn- lichen Hasen-Farbe sind. Merkwürdig ist, daß man schon oft und in ganz verschiednen Gegenden und Zeiten Hasen gefunden hat, aus deren Stirnknochen ein Paar kleine Geweihe, völ- lig wie bey einem Rehbock, nur kleiner, mit Krone und proportionirten Enden gewachsen waren. (s. oben S. 14.) 2. † Cuniculus. das Kaninchen. (Fr. le lapin. Engl. the rabbet.) L. auriculis nudatis, corpore et pedibus posticis breuioribus. * Ist ursprünglich in den wärmern Zonen der alten Welt zu Hause, aber nun auch in nordischen Gegen- den einheimisch worden. Sie vermehren sich so stark, daß sie wohl eher (z. B. neuerlich ums Jahr 1736. auf der S. Peters Insel bey Sardinien *)) zur Land- plage geworden sind **); und kommen auch in ganz wüsten Gegenden, wie auf Volcano, der sonst so öden Liparischen Insel, fort. Die wilden Kaninchen sind grau. Die weißen mit rothen Augen sind zwar eben so- wohl Kackerlacken, wie die Negres blancs, doch schei- nen sie des Lichts besser als andre Thiere der Art, gewohnt zu seyn. Die langhaarigen Angorischen (§. 15. Anm. 2.) oder so genannten englischen Seidenhasen kommen auch hier zu Lande sehr gut fort. *) (Cetti) quadrupedi di Sardegna p. 149. **) „Cerrum est, Balearicos adversus prouentum cu- niculorum auxilium militare a Divo Augusto petiisse.“ Plinius.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/96>, abgerufen am 24.11.2024.