Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

Bild:
<< vorherige Seite

in welchem es die drey Wochen über vom Dot-
ter, welcher allgemach durch das sich ihm bey-
mischende Eyweis verdünnt wird, - ernährt
worden.

§. 75.

Die jungen Vögel werden einige Zeit von
der Mutter, und bey denen, die in Monogamie
leben, auch vom Vater, mit vieler Zärtlichkeit
gefüttert, und zumahl bey den Körnerfressenden
aus dem Kropfe geätzt, bis sie erwachsen, und für
ihren eignen Unterhalt zu sorgen im Stande sind.

§. 76.

Die Vögel erreichen, nach Verhältniß ihrer
körperlichen Größe, und in Vergleich mit den
Säugethieren, ein sehr hohes Alter, und man
weiß, daß selbst in der Gefangenschaft, Adler
und Papageyen über hundert, Stieglitze über
24 Jahre etc. leben können.

§. 77.

Die Vögel sind für die Haushaltung der
Natur im Ganzen, ungemein wichtige Geschöpfe,
obgleich ihre unmittelbare Brauchbarkeit fürs
Menschengeschlecht nicht so mannigfaltig ist, als
der Säugethiere ihre. Sie vertilgen unzählige
Insecten, und die gänzliche Ausrottung man-
cher vermeintlich schädlichen Vögel, der Sper-
linge, Krähen etc. in manchen Gegenden, hat
eine ungleich schädlichere Vermehrung des Unge-
ziefers, und ähnliche nachtheilige Folgen nach

in welchem es die drey Wochen über vom Dot-
ter, welcher allgemach durch das sich ihm bey-
mischende Eyweis verdünnt wird, – ernährt
worden.

§. 75.

Die jungen Vögel werden einige Zeit von
der Mutter, und bey denen, die in Monogamie
leben, auch vom Vater, mit vieler Zärtlichkeit
gefüttert, und zumahl bey den Körnerfressenden
aus dem Kropfe geätzt, bis sie erwachsen, und für
ihren eignen Unterhalt zu sorgen im Stande sind.

§. 76.

Die Vögel erreichen, nach Verhältniß ihrer
körperlichen Größe, und in Vergleich mit den
Säugethieren, ein sehr hohes Alter, und man
weiß, daß selbst in der Gefangenschaft, Adler
und Papageyen über hundert, Stieglitze über
24 Jahre ꝛc. leben können.

§. 77.

Die Vögel sind für die Haushaltung der
Natur im Ganzen, ungemein wichtige Geschöpfe,
obgleich ihre unmittelbare Brauchbarkeit fürs
Menschengeschlecht nicht so mannigfaltig ist, als
der Säugethiere ihre. Sie vertilgen unzählige
Insecten, und die gänzliche Ausrottung man-
cher vermeintlich schädlichen Vögel, der Sper-
linge, Krähen ꝛc. in manchen Gegenden, hat
eine ungleich schädlichere Vermehrung des Unge-
ziefers, und ähnliche nachtheilige Folgen nach

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000026">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0166" xml:id="pb144_0001" n="144"/>
in welchem es die drey Wochen über vom Dot-<lb/>
ter, welcher allgemach durch das sich ihm bey-<lb/>
mischende Eyweis verdünnt wird, &#x2013; ernährt<lb/>
worden.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 75.</head><lb/>
          <p>Die jungen Vögel werden einige Zeit von<lb/>
der Mutter, und bey denen, die in Monogamie<lb/>
leben, auch vom Vater, mit vieler Zärtlichkeit<lb/>
gefüttert, und zumahl bey den Körnerfressenden<lb/>
aus dem Kropfe geätzt, bis sie erwachsen, und für<lb/>
ihren eignen Unterhalt zu sorgen im Stande sind.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 76.</head><lb/>
          <p>Die Vögel erreichen, nach Verhältniß ihrer<lb/>
körperlichen Größe, und in Vergleich mit den<lb/>
Säugethieren, ein sehr hohes Alter, und man<lb/>
weiß, daß selbst in der Gefangenschaft, Adler<lb/>
und Papageyen über hundert, Stieglitze über<lb/>
24 Jahre &#xA75B;c. leben können.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 77.</head><lb/>
          <p>Die Vögel sind für die Haushaltung der<lb/>
Natur im Ganzen, ungemein wichtige Geschöpfe,<lb/>
obgleich ihre unmittelbare Brauchbarkeit fürs<lb/>
Menschengeschlecht nicht so mannigfaltig ist, als<lb/>
der Säugethiere ihre. Sie vertilgen unzählige<lb/>
Insecten, und die gänzliche Ausrottung man-<lb/>
cher vermeintlich schädlichen Vögel, der Sper-<lb/>
linge, Krähen &#xA75B;c. in manchen Gegenden, hat<lb/>
eine ungleich schädlichere Vermehrung des Unge-<lb/>
ziefers, und ähnliche nachtheilige Folgen nach<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[144/0166] in welchem es die drey Wochen über vom Dot- ter, welcher allgemach durch das sich ihm bey- mischende Eyweis verdünnt wird, – ernährt worden. §. 75. Die jungen Vögel werden einige Zeit von der Mutter, und bey denen, die in Monogamie leben, auch vom Vater, mit vieler Zärtlichkeit gefüttert, und zumahl bey den Körnerfressenden aus dem Kropfe geätzt, bis sie erwachsen, und für ihren eignen Unterhalt zu sorgen im Stande sind. §. 76. Die Vögel erreichen, nach Verhältniß ihrer körperlichen Größe, und in Vergleich mit den Säugethieren, ein sehr hohes Alter, und man weiß, daß selbst in der Gefangenschaft, Adler und Papageyen über hundert, Stieglitze über 24 Jahre ꝛc. leben können. §. 77. Die Vögel sind für die Haushaltung der Natur im Ganzen, ungemein wichtige Geschöpfe, obgleich ihre unmittelbare Brauchbarkeit fürs Menschengeschlecht nicht so mannigfaltig ist, als der Säugethiere ihre. Sie vertilgen unzählige Insecten, und die gänzliche Ausrottung man- cher vermeintlich schädlichen Vögel, der Sper- linge, Krähen ꝛc. in manchen Gegenden, hat eine ungleich schädlichere Vermehrung des Unge- ziefers, und ähnliche nachtheilige Folgen nach

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/166
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/166>, abgerufen am 25.11.2024.