Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

Bild:
<< vorherige Seite

allein auf der einen oder andern Insel, und hin-
gegen nie auf den noch so nahe liegenden benach-
barten, finden. Ueberhaupt haben die Papageyen
viel auszeichnendes, eignes, in ihrem Betragen.
Sie wissen sich z. B. ihrer Füße fast wie Hände
zu bedienen, bringen ihre Speise damit zum
Munde, krauen sich damit hinter den Ohren, und
wenn sie auf dem Boden gehen, so treten sie
nicht wie andre Vögel bloß mit den Krallen
sondern mit der ganzen Ferse auf etc. Ihr haken-
förmiger Oberschnabel ist eingelenkt und sehr be-
weglich, und nutzt ihnen zuweilen fast statt eines
dritten Fußes zum Klettern, Anhalten u. s. w.
Sie können nießen, sich räuspern, gähnen etc.
und beide Geschlechter lernen mit ihrer dicken flei-
schigen Zunge und bey ihrer großen Gelehrigkeit
sehr leicht Worte nachsprechen.

1. Macao. der Aras, Indianische Rabe (Ara-
canga
). P. macrourus ruber, remigibus supra
caeruleis, subtus rufis, genis nudis rugosis
.

Edwards's birds tab. 158.

In Südamerica

2. Alexandri. P. macrourus viridis, collari
pectoreque rubro, gula nigra.

Edwards l. c. tab. 292.

In Ostindien. Der erste der, durch Alexander
des Großen Indische Züge, nach Europa gebracht
worden.

3. Cristatus. der Cacadu. P. brachyurus, crista
plicatili flaua.

Frisch tab. 50.

In Ostindien, zumahl auf den Molucken.

allein auf der einen oder andern Insel, und hin-
gegen nie auf den noch so nahe liegenden benach-
barten, finden. Ueberhaupt haben die Papageyen
viel auszeichnendes, eignes, in ihrem Betragen.
Sie wissen sich z. B. ihrer Füße fast wie Hände
zu bedienen, bringen ihre Speise damit zum
Munde, krauen sich damit hinter den Ohren, und
wenn sie auf dem Boden gehen, so treten sie
nicht wie andre Vögel bloß mit den Krallen
sondern mit der ganzen Ferse auf ꝛc. Ihr haken-
förmiger Oberschnabel ist eingelenkt und sehr be-
weglich, und nutzt ihnen zuweilen fast statt eines
dritten Fußes zum Klettern, Anhalten u. s. w.
Sie können nießen, sich räuspern, gähnen ꝛc.
und beide Geschlechter lernen mit ihrer dicken flei-
schigen Zunge und bey ihrer großen Gelehrigkeit
sehr leicht Worte nachsprechen.

1. Macao. der Aras, Indianische Rabe (Ara-
canga
). P. macrourus ruber, remigibus supra
caeruleis, subtus rufis, genis nudis rugosis
.

Edwards's birds tab. 158.

In Südamerica

2. Alexandri. P. macrourus viridis, collari
pectoreque rubro, gula nigra.

Edwards l. c. tab. 292.

In Ostindien. Der erste der, durch Alexander
des Großen Indische Züge, nach Europa gebracht
worden.

3. Cristatus. der Cacadu. P. brachyurus, crista
plicatili flaua.

Frisch tab. 50.

In Ostindien, zumahl auf den Molucken.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000026">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0180" xml:id="pb158_0001" n="158"/>
allein auf der einen oder andern Insel, und hin-<lb/>
gegen nie auf den noch so nahe liegenden benach-<lb/>
barten, finden. Ueberhaupt haben die Papageyen<lb/>
viel auszeichnendes, eignes, in ihrem Betragen.<lb/>
Sie wissen sich z. B. ihrer Füße fast wie Hände<lb/>
zu bedienen, bringen ihre Speise damit zum<lb/>
Munde, krauen sich damit hinter den Ohren, und<lb/>
wenn sie auf dem Boden gehen, so treten sie<lb/>
nicht wie andre Vögel bloß mit den Krallen<lb/>
sondern mit der ganzen Ferse auf &#xA75B;c. Ihr haken-<lb/>
förmiger Oberschnabel ist eingelenkt und sehr be-<lb/>
weglich, und nutzt ihnen zuweilen fast statt eines<lb/>
dritten Fußes zum Klettern, Anhalten u. s. w.<lb/>
Sie können nießen, sich räuspern, gähnen &#xA75B;c.<lb/>
und beide Geschlechter lernen mit ihrer dicken flei-<lb/>
schigen Zunge und bey ihrer großen Gelehrigkeit<lb/>
sehr leicht Worte nachsprechen.</p>
            <p rendition="#indent-2">1. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Macao</hi></hi>. der Aras, Indianische Rabe (<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Ara-<lb/>
canga</hi></hi>). <hi rendition="#aq">P. macrourus ruber, remigibus supra<lb/>
caeruleis, subtus rufis, genis nudis rugosis</hi>.</p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Edwards's</hi></hi><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">birds</hi></hi><hi rendition="#aq">tab</hi>. 158.</p>
            <p rendition="#l1em">In Südamerica</p>
            <p rendition="#indent-2">2. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Alexandri</hi></hi>. <hi rendition="#aq">P. macrourus viridis, collari<lb/>
pectoreque rubro, gula nigra.</hi></p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Edwards</hi> l. c. tab</hi>. 292.</p>
            <p rendition="#l1em">In Ostindien. Der erste der, durch Alexander<lb/>
des Großen Indische Züge, nach Europa gebracht<lb/>
worden.</p>
            <p rendition="#indent-2">3. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Cristatus</hi></hi>. der Cacadu. <hi rendition="#aq">P. brachyurus, crista<lb/>
plicatili flaua.</hi></p>
            <p rendition="#l2em">Frisch <hi rendition="#aq">tab</hi>. 50.</p>
            <p rendition="#l1em">In Ostindien, zumahl auf den Molucken.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[158/0180] allein auf der einen oder andern Insel, und hin- gegen nie auf den noch so nahe liegenden benach- barten, finden. Ueberhaupt haben die Papageyen viel auszeichnendes, eignes, in ihrem Betragen. Sie wissen sich z. B. ihrer Füße fast wie Hände zu bedienen, bringen ihre Speise damit zum Munde, krauen sich damit hinter den Ohren, und wenn sie auf dem Boden gehen, so treten sie nicht wie andre Vögel bloß mit den Krallen sondern mit der ganzen Ferse auf ꝛc. Ihr haken- förmiger Oberschnabel ist eingelenkt und sehr be- weglich, und nutzt ihnen zuweilen fast statt eines dritten Fußes zum Klettern, Anhalten u. s. w. Sie können nießen, sich räuspern, gähnen ꝛc. und beide Geschlechter lernen mit ihrer dicken flei- schigen Zunge und bey ihrer großen Gelehrigkeit sehr leicht Worte nachsprechen. 1. Macao. der Aras, Indianische Rabe (Ara- canga). P. macrourus ruber, remigibus supra caeruleis, subtus rufis, genis nudis rugosis. Edwards's birds tab. 158. In Südamerica 2. Alexandri. P. macrourus viridis, collari pectoreque rubro, gula nigra. Edwards l. c. tab. 292. In Ostindien. Der erste der, durch Alexander des Großen Indische Züge, nach Europa gebracht worden. 3. Cristatus. der Cacadu. P. brachyurus, crista plicatili flaua. Frisch tab. 50. In Ostindien, zumahl auf den Molucken.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/180
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/180>, abgerufen am 27.11.2024.