Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

Bild:
<< vorherige Seite

im Nothfall von sich geben; vielen auch wohl
der specifike Geruch den sie verbreiten; so zu-
mahl manche Schlangen, Kröten, Eidexen,
Crocodile etc.

§. 91.

Die äußern Sinne scheinen bey den mehre-
sten Amphibien von keiner sonderlichen Schärfe
zu seyn.

Unter den innern zeichnet sich doch bey vie-
len das Gedächtniß aus, da man Beyspiele selbst
von Crocodilen und Kröten hat, die ihre Wohl-
thäter kennen gelernt und kirre geworden, und
vollends viele Schlangen bekanntlich sich zu aller-
hand Gaukeleyen abrichten lassen.

Hingegen finden sich bey den Thieren dieser
Classe nur sehr wenige Spuren von wahren
Kunsttrieben. (§. 36.)

§. 92.

Auch scheinen die Amphibien, etwa einige
Gattungen von Schildkröten ausgenommen, kei-
nen täglichen Erhohlungsschlaf zu halten.

Dagegen aber wohl alle ohne Ausnahme die
kältern Wintermonathe in Erstarrung zubringen.
Und zwar theils einzeln, theils wie unsere hie-
ländische Frösche und Salamander in großen
Haufen. Doch können auch diese gar leicht des
Winterschlafs entbehren, und Jahr aus Jahr
ein wachend im Zimmer erhalten werden.

im Nothfall von sich geben; vielen auch wohl
der specifike Geruch den sie verbreiten; so zu-
mahl manche Schlangen, Kröten, Eidexen,
Crocodile ꝛc.

§. 91.

Die äußern Sinne scheinen bey den mehre-
sten Amphibien von keiner sonderlichen Schärfe
zu seyn.

Unter den innern zeichnet sich doch bey vie-
len das Gedächtniß aus, da man Beyspiele selbst
von Crocodilen und Kröten hat, die ihre Wohl-
thäter kennen gelernt und kirre geworden, und
vollends viele Schlangen bekanntlich sich zu aller-
hand Gaukeleyen abrichten lassen.

Hingegen finden sich bey den Thieren dieser
Classe nur sehr wenige Spuren von wahren
Kunsttrieben. (§. 36.)

§. 92.

Auch scheinen die Amphibien, etwa einige
Gattungen von Schildkröten ausgenommen, kei-
nen täglichen Erhohlungsschlaf zu halten.

Dagegen aber wohl alle ohne Ausnahme die
kältern Wintermonathe in Erstarrung zubringen.
Und zwar theils einzeln, theils wie unsere hie-
ländische Frösche und Salamander in großen
Haufen. Doch können auch diese gar leicht des
Winterschlafs entbehren, und Jahr aus Jahr
ein wachend im Zimmer erhalten werden.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000026">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0247" xml:id="pb225_0001" n="225"/>
im Nothfall von sich geben; vielen auch wohl<lb/>
der specifike Geruch den sie verbreiten; so zu-<lb/>
mahl manche Schlangen, Kröten, Eidexen,<lb/>
Crocodile &#xA75B;c.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 91.</head><lb/>
          <p>Die äußern Sinne scheinen bey den mehre-<lb/>
sten Amphibien von keiner sonderlichen Schärfe<lb/>
zu seyn.</p>
          <p>Unter den innern zeichnet sich doch bey vie-<lb/>
len das Gedächtniß aus, da man Beyspiele selbst<lb/>
von Crocodilen und Kröten hat, die ihre Wohl-<lb/>
thäter kennen gelernt und kirre geworden, und<lb/>
vollends viele Schlangen bekanntlich sich zu aller-<lb/>
hand Gaukeleyen abrichten lassen.</p>
          <p>Hingegen finden sich bey den Thieren dieser<lb/>
Classe nur sehr wenige Spuren von wahren<lb/>
Kunsttrieben. (§. 36.)</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 92.</head><lb/>
          <p>Auch scheinen die Amphibien, etwa einige<lb/>
Gattungen von Schildkröten ausgenommen, kei-<lb/>
nen täglichen Erhohlungsschlaf zu halten.</p>
          <p>Dagegen aber wohl alle ohne Ausnahme die<lb/>
kältern Wintermonathe in Erstarrung zubringen.<lb/>
Und zwar theils einzeln, theils wie unsere hie-<lb/>
ländische Frösche und Salamander in großen<lb/>
Haufen. Doch können auch diese gar leicht des<lb/>
Winterschlafs entbehren, und Jahr aus Jahr<lb/>
ein wachend im Zimmer erhalten werden.</p>
        </div>
        <div n="2">
</div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[225/0247] im Nothfall von sich geben; vielen auch wohl der specifike Geruch den sie verbreiten; so zu- mahl manche Schlangen, Kröten, Eidexen, Crocodile ꝛc. §. 91. Die äußern Sinne scheinen bey den mehre- sten Amphibien von keiner sonderlichen Schärfe zu seyn. Unter den innern zeichnet sich doch bey vie- len das Gedächtniß aus, da man Beyspiele selbst von Crocodilen und Kröten hat, die ihre Wohl- thäter kennen gelernt und kirre geworden, und vollends viele Schlangen bekanntlich sich zu aller- hand Gaukeleyen abrichten lassen. Hingegen finden sich bey den Thieren dieser Classe nur sehr wenige Spuren von wahren Kunsttrieben. (§. 36.) §. 92. Auch scheinen die Amphibien, etwa einige Gattungen von Schildkröten ausgenommen, kei- nen täglichen Erhohlungsschlaf zu halten. Dagegen aber wohl alle ohne Ausnahme die kältern Wintermonathe in Erstarrung zubringen. Und zwar theils einzeln, theils wie unsere hie- ländische Frösche und Salamander in großen Haufen. Doch können auch diese gar leicht des Winterschlafs entbehren, und Jahr aus Jahr ein wachend im Zimmer erhalten werden.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/247
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/247>, abgerufen am 24.11.2024.