Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.keiten. So z. B. daß oft in einer und eben der- §. 136. Auch die Begattung hat bey verschiednen §. 137. Zu andern Sonderbarkeiten beym Fortpflan- keiten. So z. B. daß oft in einer und eben der- §. 136. Auch die Begattung hat bey verschiednen §. 137. Zu andern Sonderbarkeiten beym Fortpflan- <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000026"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0323" xml:id="pb301_0001" n="301"/> keiten. So z. B. daß oft in einer und eben der-<lb/> selben Gattung die beiden Geschlechter einander<lb/> so äußerst unähnlich gebildet sind, daß man sie<lb/> eher für ganz verschiedene Thierarten, als für<lb/> zusammen gehörige Gatten halten sollte: oder<lb/> daß unter den Bienen und andern ihnen ver-<lb/> wandten Insecten immer die größte Anzahl gänz-<lb/> lich geschlechtlos ist; das heißt daß sie gezeugt<lb/> und gebohren werden, ohne doch selbst die Be-<lb/> stimmung zur Empfängniß oder zur Zeugung<lb/> zu haben.</p> </div> <div n="2"> <head rendition="#c">§. 136.</head><lb/> <p>Auch die Begattung hat bey verschiednen<lb/> Insecten sehr viel eignes. Die mehresten leben<lb/> in sofern in einer gezwungenen Monogamie, weil<lb/> sie schlechterdings nicht mehr als ein einziges<lb/> Mahl in ihrem Leben sich paaren können: der<lb/> Tod ist bey ihnen eine so unausbleibliche Folge<lb/> der ersten Begattung, daß man sogar ihr Leben<lb/> durch verzögerte Paarung verlängern kann.</p> </div> <div n="2"> <head rendition="#c">§. 137.</head><lb/> <p>Zu andern Sonderbarkeiten beym Fortpflan-<lb/> zungsgeschäfte der Insecten, gehört auch daß bey<lb/> vielen, wie z. B. beym Cochenille-Wurm, beym<lb/> Sandfloh ꝛc. das trächtige Weibchen zu einer<lb/> ganz ungeheuren Größe anwächst: so daß man<lb/> z. B. rechnet daß bey der weißen Ameise der<lb/> Hinterleib der zum Gebühren reifen Mutter auf<lb/> 2000 Mahl dicker und größer ist als er vor der<lb/> Befruchtung war.</p> </div> <div n="2"> </div> </div> </body> </text> </TEI> [301/0323]
keiten. So z. B. daß oft in einer und eben der-
selben Gattung die beiden Geschlechter einander
so äußerst unähnlich gebildet sind, daß man sie
eher für ganz verschiedene Thierarten, als für
zusammen gehörige Gatten halten sollte: oder
daß unter den Bienen und andern ihnen ver-
wandten Insecten immer die größte Anzahl gänz-
lich geschlechtlos ist; das heißt daß sie gezeugt
und gebohren werden, ohne doch selbst die Be-
stimmung zur Empfängniß oder zur Zeugung
zu haben.
§. 136.
Auch die Begattung hat bey verschiednen
Insecten sehr viel eignes. Die mehresten leben
in sofern in einer gezwungenen Monogamie, weil
sie schlechterdings nicht mehr als ein einziges
Mahl in ihrem Leben sich paaren können: der
Tod ist bey ihnen eine so unausbleibliche Folge
der ersten Begattung, daß man sogar ihr Leben
durch verzögerte Paarung verlängern kann.
§. 137.
Zu andern Sonderbarkeiten beym Fortpflan-
zungsgeschäfte der Insecten, gehört auch daß bey
vielen, wie z. B. beym Cochenille-Wurm, beym
Sandfloh ꝛc. das trächtige Weibchen zu einer
ganz ungeheuren Größe anwächst: so daß man
z. B. rechnet daß bey der weißen Ameise der
Hinterleib der zum Gebühren reifen Mutter auf
2000 Mahl dicker und größer ist als er vor der
Befruchtung war.
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