Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

Bild:
<< vorherige Seite

Ein ansehnliches Geschlecht von zahlreichen Gat-
tungen*), die sich meines Wissens alle bloß von
lebendigen Thieren, zumahl Insecten, nähren;
auch einander selbst auffressen. Daß auch der Biß
von manchen hieländischen Spinnen zuweilen beym
Menschen sehr gefährliche Folgen haben könne, ist
neuerlich durch Erfahrung allerdings bestätigt**).
Die mehresten Spinnen weben sich ein Gespinnst,
dessen regelmäßige Anlage sowohl als die Festig-
keit, womit es Wind und Wetter aushält, bewun-
dernswürdig ist. Auch hat man mehrmahlen den
freylich seltsamen Einfall im Kleinen ausgeführt,
aus Spinnewebe, und besonders aus dem Eyer-
gespinnste der Kreuzspinnen, eine Art Seide zu ver-
arbeiten. - Der so genannte fliegende Sommer
(Mädchen-Sommer, Mariengarn etc.) ist wenig-
stens größtentheils kleinen Spinnen zuzuschreiben,
die zumahl im Frühjahr häufig an Hecken und
Büschen umher weben.

1. +. Diadema. die Kreuzspinne. A. abdo-
mine subgloboso rubro-fusco: cruce alba
punctata
.

Rösel vol. IV. tab. 35-40.

H. Quatremere d'Isjonval erklärt diese und
die folgende Spinne für die untrüglichsten Wet-
terpropheten.

2. +. Domestica. die Fensterspinne. A. abdo-
mine ouato fusco: maculis nigris
5 sub-
contiguis: anterioribus maioribus
.

Clerk tab. 2. fig. 9.

*) Ueber die hieländischen Gattungen dieses Geschlechts
s. C. Clerk aranei Suecici. Holm. 1757. 4.
**) s. Fourcroy medecine eclairee par les sciences phy-
siques
. T. III. 1792. pag. 11.

Ein ansehnliches Geschlecht von zahlreichen Gat-
tungen*), die sich meines Wissens alle bloß von
lebendigen Thieren, zumahl Insecten, nähren;
auch einander selbst auffressen. Daß auch der Biß
von manchen hieländischen Spinnen zuweilen beym
Menschen sehr gefährliche Folgen haben könne, ist
neuerlich durch Erfahrung allerdings bestätigt**).
Die mehresten Spinnen weben sich ein Gespinnst,
dessen regelmäßige Anlage sowohl als die Festig-
keit, womit es Wind und Wetter aushält, bewun-
dernswürdig ist. Auch hat man mehrmahlen den
freylich seltsamen Einfall im Kleinen ausgeführt,
aus Spinnewebe, und besonders aus dem Eyer-
gespinnste der Kreuzspinnen, eine Art Seide zu ver-
arbeiten. – Der so genannte fliegende Sommer
(Mädchen-Sommer, Mariengarn ꝛc.) ist wenig-
stens größtentheils kleinen Spinnen zuzuschreiben,
die zumahl im Frühjahr häufig an Hecken und
Büschen umher weben.

1. †. Diadema. die Kreuzspinne. A. abdo-
mine subgloboso rubro-fusco: cruce alba
punctata
.

Rösel vol. IV. tab. 35-40.

H. Quatremere d'Isjonval erklärt diese und
die folgende Spinne für die untrüglichsten Wet-
terpropheten.

2. †. Domestica. die Fensterspinne. A. abdo-
mine ouato fusco: maculis nigris
5 sub-
contiguis: anterioribus maioribus
.

Clerk tab. 2. fig. 9.

*) Ueber die hieländischen Gattungen dieses Geschlechts
s. C. Clerk aranei Suecici. Holm. 1757. 4.
**) s. Fourcroy medecine eclairée par les sciences phy-
siques
. T. III. 1792. pag. 11.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000026">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0412" xml:id="pb390_0001" n="390"/>
            <p rendition="#l1em">Ein ansehnliches Geschlecht von zahlreichen Gat-<lb/>
tungen<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Ueber die hieländischen Gattungen dieses Geschlechts<lb/>
s. <hi rendition="#aq">C. <hi rendition="#k">Clerk</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">aranei Suecici</hi></hi>. <hi rendition="#aq">Holm</hi>. 1757. 4.</p></note>, die sich meines Wissens alle bloß von<lb/>
lebendigen Thieren, zumahl Insecten, nähren;<lb/>
auch einander selbst auffressen. Daß auch der Biß<lb/>
von manchen hieländischen Spinnen zuweilen beym<lb/>
Menschen sehr gefährliche Folgen haben könne, ist<lb/>
neuerlich durch Erfahrung allerdings bestätigt<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>s. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Fourcroy</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">medecine eclairée par les sciences phy-<lb/>
siques</hi></hi>. <hi rendition="#aq">T</hi>. III. 1792. <hi rendition="#aq">pag</hi>. 11.</p></note>.<lb/>
Die mehresten Spinnen weben sich ein Gespinnst,<lb/>
dessen regelmäßige Anlage sowohl als die Festig-<lb/>
keit, womit es Wind und Wetter aushält, bewun-<lb/>
dernswürdig ist. Auch hat man mehrmahlen den<lb/>
freylich seltsamen Einfall im Kleinen ausgeführt,<lb/>
aus Spinnewebe, und besonders aus dem Eyer-<lb/>
gespinnste der Kreuzspinnen, eine Art Seide zu ver-<lb/>
arbeiten. &#x2013; Der so genannte fliegende Sommer<lb/>
(Mädchen-Sommer, Mariengarn &#xA75B;c.) ist wenig-<lb/>
stens größtentheils kleinen Spinnen zuzuschreiben,<lb/>
die zumahl im Frühjahr häufig an Hecken und<lb/>
Büschen umher weben.</p>
            <p rendition="#indent-2">1. &#x2020;. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Diadema</hi></hi>. die Kreuzspinne. <hi rendition="#aq">A. abdo-<lb/>
mine subgloboso rubro-fusco: cruce alba<lb/>
punctata</hi>.</p>
            <p rendition="#l2em">Rösel <hi rendition="#aq">vol</hi>. IV. <hi rendition="#aq">tab</hi>. 35-40.</p>
            <p rendition="#l1em">H. Quatremere d'Isjonval erklärt diese und<lb/>
die folgende Spinne für die untrüglichsten Wet-<lb/>
terpropheten.</p>
            <p rendition="#indent-2">2. &#x2020;. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Domestica</hi></hi>. die Fensterspinne. <hi rendition="#aq">A. abdo-<lb/>
mine ouato fusco: maculis nigris</hi> 5 <hi rendition="#aq">sub-<lb/>
contiguis: anterioribus maioribus</hi>.</p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Clerk</hi> tab</hi>. 2. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 9.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[390/0412] Ein ansehnliches Geschlecht von zahlreichen Gat- tungen *), die sich meines Wissens alle bloß von lebendigen Thieren, zumahl Insecten, nähren; auch einander selbst auffressen. Daß auch der Biß von manchen hieländischen Spinnen zuweilen beym Menschen sehr gefährliche Folgen haben könne, ist neuerlich durch Erfahrung allerdings bestätigt **). Die mehresten Spinnen weben sich ein Gespinnst, dessen regelmäßige Anlage sowohl als die Festig- keit, womit es Wind und Wetter aushält, bewun- dernswürdig ist. Auch hat man mehrmahlen den freylich seltsamen Einfall im Kleinen ausgeführt, aus Spinnewebe, und besonders aus dem Eyer- gespinnste der Kreuzspinnen, eine Art Seide zu ver- arbeiten. – Der so genannte fliegende Sommer (Mädchen-Sommer, Mariengarn ꝛc.) ist wenig- stens größtentheils kleinen Spinnen zuzuschreiben, die zumahl im Frühjahr häufig an Hecken und Büschen umher weben. 1. †. Diadema. die Kreuzspinne. A. abdo- mine subgloboso rubro-fusco: cruce alba punctata. Rösel vol. IV. tab. 35-40. H. Quatremere d'Isjonval erklärt diese und die folgende Spinne für die untrüglichsten Wet- terpropheten. 2. †. Domestica. die Fensterspinne. A. abdo- mine ouato fusco: maculis nigris 5 sub- contiguis: anterioribus maioribus. Clerk tab. 2. fig. 9. *) Ueber die hieländischen Gattungen dieses Geschlechts s. C. Clerk aranei Suecici. Holm. 1757. 4. **) s. Fourcroy medecine eclairée par les sciences phy- siques. T. III. 1792. pag. 11.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/412
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 390. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/412>, abgerufen am 24.11.2024.