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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

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Zwitterblüthen bemerkt wird; da z. B. die
Staubfäden der gemeinen Berberis, wenn sie
auf ihrer innern Seite (wo sie nach den Frucht-
knoten hingerichtet sind) berührt werden, (wenn
sich z. B. ein Insect auf die Blüthe setzt, um
den Honigsaft aus dem Boden derselben zu ziehen)
einwärts schnellen und ihre männlichen Staub-
beutel gegen die weibliche Narbe treiben, und
dadurch ihre Befruchtung bewirken.

§. 182.

So auffallend inzwischen alle diese Bewe-
gungen sind, und so sinnliche Beweise sie von
der Gegenwart und Stärke der Lebenskräfte in
den Gewächsen abgeben, so unterscheiden sie sich
doch bey genauer physiologischer Prüfung aufs
deutlichste von dem ausschließlichen Eigenthum
der Thiere, nämlich der willkürlichen Bewe-
gung, als von welcher auch bey den, wegen
ihrer Bewegung, berufensten Pflanzen (wie z. B.
beym hedysarum gyrans) keine ächte Spur zu
erkennen ist.

Anm. - Wenigstens kenne ich kein einziges Thier,
das seine Nahrung ohne willkürliche Bewegung,
und hingegen keine einzige Pflanze, die die ihrige
mittelst derselben zu sich nähme! (- Davon
schon oben §. 3. 4. -)

§. 183.

Außer den bisher beschriebenen Theilen der
Gewächse, sind auch einige, wie der Weinstock
mit Gabeln und Schlingen zum Fortranken und

Zwitterblüthen bemerkt wird; da z. B. die
Staubfäden der gemeinen Berberis, wenn sie
auf ihrer innern Seite (wo sie nach den Frucht-
knoten hingerichtet sind) berührt werden, (wenn
sich z. B. ein Insect auf die Blüthe setzt, um
den Honigsaft aus dem Boden derselben zu ziehen)
einwärts schnellen und ihre männlichen Staub-
beutel gegen die weibliche Narbe treiben, und
dadurch ihre Befruchtung bewirken.

§. 182.

So auffallend inzwischen alle diese Bewe-
gungen sind, und so sinnliche Beweise sie von
der Gegenwart und Stärke der Lebenskräfte in
den Gewächsen abgeben, so unterscheiden sie sich
doch bey genauer physiologischer Prüfung aufs
deutlichste von dem ausschließlichen Eigenthum
der Thiere, nämlich der willkürlichen Bewe-
gung, als von welcher auch bey den, wegen
ihrer Bewegung, berufensten Pflanzen (wie z. B.
beym hedysarum gyrans) keine ächte Spur zu
erkennen ist.

Anm. – Wenigstens kenne ich kein einziges Thier,
das seine Nahrung ohne willkürliche Bewegung,
und hingegen keine einzige Pflanze, die die ihrige
mittelst derselben zu sich nähme! (– Davon
schon oben §. 3. 4. –)

§. 183.

Außer den bisher beschriebenen Theilen der
Gewächse, sind auch einige, wie der Weinstock
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[486/0508] Zwitterblüthen bemerkt wird; da z. B. die Staubfäden der gemeinen Berberis, wenn sie auf ihrer innern Seite (wo sie nach den Frucht- knoten hingerichtet sind) berührt werden, (wenn sich z. B. ein Insect auf die Blüthe setzt, um den Honigsaft aus dem Boden derselben zu ziehen) einwärts schnellen und ihre männlichen Staub- beutel gegen die weibliche Narbe treiben, und dadurch ihre Befruchtung bewirken. §. 182. So auffallend inzwischen alle diese Bewe- gungen sind, und so sinnliche Beweise sie von der Gegenwart und Stärke der Lebenskräfte in den Gewächsen abgeben, so unterscheiden sie sich doch bey genauer physiologischer Prüfung aufs deutlichste von dem ausschließlichen Eigenthum der Thiere, nämlich der willkürlichen Bewe- gung, als von welcher auch bey den, wegen ihrer Bewegung, berufensten Pflanzen (wie z. B. beym hedysarum gyrans) keine ächte Spur zu erkennen ist. Anm. – Wenigstens kenne ich kein einziges Thier, das seine Nahrung ohne willkürliche Bewegung, und hingegen keine einzige Pflanze, die die ihrige mittelst derselben zu sich nähme! (– Davon schon oben §. 3. 4. –) §. 183. Außer den bisher beschriebenen Theilen der Gewächse, sind auch einige, wie der Weinstock mit Gabeln und Schlingen zum Fortranken und

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 486. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/508>, abgerufen am 22.11.2024.