Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

Bild:
<< vorherige Seite

27. Trapp, Wacke. Saxum trapezium Linn.
Corneus trapezius Waller.

Meist gräulichschwarz, aber auch ins Grün-
liche und ins Rothbraune; undurchsichtig; matter
feinkörniger Bruch, theils ins Erdige; ungeformt;
Härte und Gewicht verschieden. Macht oft die
Grundmasse einer porphyrähnlichen gemengten
Gebirgsart aus, da er andere Fossilien einge-
mengt enthält, z. B. basaltische Hornblende, Glim-
mer, Zeolith, Chalcedon, Kalkspath-Nieren etc.
Dahin gehört also z. E. der Mandelstein von
Ilfeld; der Perlstein von Lerbach am Harz,
der Toadstone von Derbyshire. Uebergang in
Basalt etc. Eine durch die entferntesten Welt-
gegenden verbreitete Gebirgsart; findet sich z. B.
nördlich bis Island, Kamtschatka etc. und fast im
äußersten von Europäern besuchten Süden auf
Kerguelen-Land.

Als besondere Abarten verdienen angemerkt zu
werden:

a. Variolit.

Dunkellauchgrün, mit eingesprengten blaßberg-
grünen Nierchen, die dem Stein ein pockenar-
tiges Ansehen geben. Fundort zumahl im Bay-
reuthischen und als Gerölle in der Durance bey
Briancon.

b. Die vulgo so genannte dichte Lava vom
Vesuv (Ital. pietra Napolitana).

Meist braunroth oder aschgrau; mit eingemeng-
ter schwarzer oder grüner basaltischer Hornblende
und kleinen Kalkspathkörnern. Scheint das Ur-
gestein zu den gemeinsten vesuvischen Laven, denen
sie insgemein (aber irrig) selbst beygezählt wird.

27. Trapp, Wacke. Saxum trapezium Linn.
Corneus trapezius Waller.

Meist gräulichschwarz, aber auch ins Grün-
liche und ins Rothbraune; undurchsichtig; matter
feinkörniger Bruch, theils ins Erdige; ungeformt;
Härte und Gewicht verschieden. Macht oft die
Grundmasse einer porphyrähnlichen gemengten
Gebirgsart aus, da er andere Fossilien einge-
mengt enthält, z. B. basaltische Hornblende, Glim-
mer, Zeolith, Chalcedon, Kalkspath-Nieren ꝛc.
Dahin gehört also z. E. der Mandelstein von
Ilfeld; der Perlstein von Lerbach am Harz,
der Toadstone von Derbyshire. Uebergang in
Basalt ꝛc. Eine durch die entferntesten Welt-
gegenden verbreitete Gebirgsart; findet sich z. B.
nördlich bis Island, Kamtschatka ꝛc. und fast im
äußersten von Europäern besuchten Süden auf
Kerguelen-Land.

Als besondere Abarten verdienen angemerkt zu
werden:

a. Variolit.

Dunkellauchgrün, mit eingesprengten blaßberg-
grünen Nierchen, die dem Stein ein pockenar-
tiges Ansehen geben. Fundort zumahl im Bay-
reuthischen und als Gerölle in der Durance bey
Briançon.

b. Die vulgo so genannte dichte Lava vom
Vesuv (Ital. pietra Napolitana).

Meist braunroth oder aschgrau; mit eingemeng-
ter schwarzer oder grüner basaltischer Hornblende
und kleinen Kalkspathkörnern. Scheint das Ur-
gestein zu den gemeinsten vesuvischen Laven, denen
sie insgemein (aber irrig) selbst beygezählt wird.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000026">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0587" xml:id="pb565_0001" n="565"/>
            <p rendition="#indent-1">27. Trapp, Wacke. <hi rendition="#aq">Saxum</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">trapezium</hi></hi> <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Linn</hi></hi>.<lb/><hi rendition="#aq">Corneus</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">trapezius</hi></hi> <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Waller</hi></hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Meist gräulichschwarz, aber auch ins Grün-<lb/>
liche und ins Rothbraune; undurchsichtig; matter<lb/>
feinkörniger Bruch, theils ins Erdige; ungeformt;<lb/>
Härte und Gewicht verschieden. Macht oft die<lb/>
Grundmasse einer porphyrähnlichen gemengten<lb/>
Gebirgsart aus, da er andere Fossilien einge-<lb/>
mengt enthält, z. B. basaltische Hornblende, Glim-<lb/>
mer, Zeolith, Chalcedon, Kalkspath-Nieren &#xA75B;c.<lb/>
Dahin gehört also z. E. der Mandelstein von<lb/>
Ilfeld; der Perlstein von Lerbach am Harz,<lb/>
der <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Toadstone</hi></hi> von Derbyshire. Uebergang in<lb/>
Basalt &#xA75B;c. Eine durch die entferntesten Welt-<lb/>
gegenden verbreitete Gebirgsart; findet sich z. B.<lb/>
nördlich bis Island, Kamtschatka &#xA75B;c. und fast im<lb/>
äußersten von Europäern besuchten Süden auf<lb/>
Kerguelen-Land.</p>
            <p rendition="#l1em">Als besondere Abarten verdienen angemerkt zu<lb/>
werden:</p>
            <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">a</hi>. Variolit.</p>
            <p rendition="#l1em">Dunkellauchgrün, mit eingesprengten blaßberg-<lb/>
grünen Nierchen, die dem Stein ein pockenar-<lb/>
tiges Ansehen geben. Fundort zumahl im Bay-<lb/>
reuthischen und als Gerölle in der Durance bey<lb/>
Briançon.</p>
            <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">b</hi>. Die <hi rendition="#aq">vulgo</hi> so genannte dichte Lava vom<lb/>
Vesuv (Ital. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">pietra Napolitana</hi></hi>).</p>
            <p rendition="#l1em">Meist braunroth oder aschgrau; mit eingemeng-<lb/>
ter schwarzer oder grüner basaltischer Hornblende<lb/>
und kleinen Kalkspathkörnern. Scheint das Ur-<lb/>
gestein zu den gemeinsten vesuvischen Laven, denen<lb/>
sie insgemein (aber irrig) selbst beygezählt wird.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[565/0587] 27. Trapp, Wacke. Saxum trapezium Linn. Corneus trapezius Waller. Meist gräulichschwarz, aber auch ins Grün- liche und ins Rothbraune; undurchsichtig; matter feinkörniger Bruch, theils ins Erdige; ungeformt; Härte und Gewicht verschieden. Macht oft die Grundmasse einer porphyrähnlichen gemengten Gebirgsart aus, da er andere Fossilien einge- mengt enthält, z. B. basaltische Hornblende, Glim- mer, Zeolith, Chalcedon, Kalkspath-Nieren ꝛc. Dahin gehört also z. E. der Mandelstein von Ilfeld; der Perlstein von Lerbach am Harz, der Toadstone von Derbyshire. Uebergang in Basalt ꝛc. Eine durch die entferntesten Welt- gegenden verbreitete Gebirgsart; findet sich z. B. nördlich bis Island, Kamtschatka ꝛc. und fast im äußersten von Europäern besuchten Süden auf Kerguelen-Land. Als besondere Abarten verdienen angemerkt zu werden: a. Variolit. Dunkellauchgrün, mit eingesprengten blaßberg- grünen Nierchen, die dem Stein ein pockenar- tiges Ansehen geben. Fundort zumahl im Bay- reuthischen und als Gerölle in der Durance bey Briançon. b. Die vulgo so genannte dichte Lava vom Vesuv (Ital. pietra Napolitana). Meist braunroth oder aschgrau; mit eingemeng- ter schwarzer oder grüner basaltischer Hornblende und kleinen Kalkspathkörnern. Scheint das Ur- gestein zu den gemeinsten vesuvischen Laven, denen sie insgemein (aber irrig) selbst beygezählt wird.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/587
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 565. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/587>, abgerufen am 22.11.2024.