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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

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5. Bitterspath. Picrites.

Rauchgrau, honiggelb, tombackbraun etc.;
durchscheinend; glasglänzend; in Rhomben cry-
stallisirt; meist mit einem kalkartigen Ueberzug.
Gewicht = 2480. Gehalt = 52 kohlensäure Kalk-
Erde, 45 Talk-Erde, 3 Eisen-Kalk. Fundort
zumahl im Salzburgischen und Steyermärkischen;
meist im talkartigen Schneidestein.

6. Kalksinter. Tofus*).

Von mancherley Farben; doch an den mehresten
Orten nur weißlich; mehr oder weniger durch-
scheinend; theils undurchsichtig; aus kalkichtem
Wasser abgesetzt**); der Bruch dicht, oder faserig
oder blättericht; und hiernach also drey Arten:

1) Dichter Kalksinter.

Von sehr ungleichem Korn und Festigkeit; theils
marmorartig***) polirbar; theils aber auch
erdig, zerreiblich; auch sehr verschieden in Rück-
sicht seines Gehalts. Meist als Rindenstein da
er an die Wände der in Kalkgebirgen befindlichen
Sinterhöhlen, oder auch solcher Cisternen etc. die
kalkichtes Wasser enthalten+), abgesetzt wird;

*) Nicht Tophus, denn es ist kein griechisches Wort.
**) "Tales sunt aquae qualis est natura terrae per
quam fluunt
."
Plin. XIV. 4.
***) Daher man den feinkörnigen aus den Bagni di San
Filippo
im Florentinischen sich absetzenden Kalk-
sinter zum abformen marmorähnlicher Basreliefs
und Medaillons benutzt; s. von diesem so genannten
albatre factice die deutschen Schriften der Göttin-
gischen Königl. Soc. der Wiss. I. Th. S. 94.
+) So z. B. in der berühmten piscina mirabile, davon
oben S. 2.

5. Bitterspath. Picrites.

Rauchgrau, honiggelb, tombackbraun ꝛc.;
durchscheinend; glasglänzend; in Rhomben cry-
stallisirt; meist mit einem kalkartigen Ueberzug.
Gewicht = 2480. Gehalt = 52 kohlensäure Kalk-
Erde, 45 Talk-Erde, 3 Eisen-Kalk. Fundort
zumahl im Salzburgischen und Steyermärkischen;
meist im talkartigen Schneidestein.

6. Kalksinter. Tofus*).

Von mancherley Farben; doch an den mehresten
Orten nur weißlich; mehr oder weniger durch-
scheinend; theils undurchsichtig; aus kalkichtem
Wasser abgesetzt**); der Bruch dicht, oder faserig
oder blättericht; und hiernach also drey Arten:

1) Dichter Kalksinter.

Von sehr ungleichem Korn und Festigkeit; theils
marmorartig***) polirbar; theils aber auch
erdig, zerreiblich; auch sehr verschieden in Rück-
sicht seines Gehalts. Meist als Rindenstein da
er an die Wände der in Kalkgebirgen befindlichen
Sinterhöhlen, oder auch solcher Cisternen ꝛc. die
kalkichtes Wasser enthalten†), abgesetzt wird;

*) Nicht Tophus, denn es ist kein griechisches Wort.
**) Tales sunt aquae qualis est natura terrae per
quam fluunt
.“
Plin. XIV. 4.
***) Daher man den feinkörnigen aus den Bagni di San
Filippo
im Florentinischen sich absetzenden Kalk-
sinter zum abformen marmorähnlicher Basreliefs
und Medaillons benutzt; s. von diesem so genannten
albâtre factice die deutschen Schriften der Göttin-
gischen Königl. Soc. der Wiss. I. Th. S. 94.
†) So z. B. in der berühmten piscina mirabile, davon
oben S. 2.
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[584/0606] 5. Bitterspath. Picrites. Rauchgrau, honiggelb, tombackbraun ꝛc.; durchscheinend; glasglänzend; in Rhomben cry- stallisirt; meist mit einem kalkartigen Ueberzug. Gewicht = 2480. Gehalt = 52 kohlensäure Kalk- Erde, 45 Talk-Erde, 3 Eisen-Kalk. Fundort zumahl im Salzburgischen und Steyermärkischen; meist im talkartigen Schneidestein. 6. Kalksinter. Tofus *). Von mancherley Farben; doch an den mehresten Orten nur weißlich; mehr oder weniger durch- scheinend; theils undurchsichtig; aus kalkichtem Wasser abgesetzt **); der Bruch dicht, oder faserig oder blättericht; und hiernach also drey Arten: 1) Dichter Kalksinter. Von sehr ungleichem Korn und Festigkeit; theils marmorartig ***) polirbar; theils aber auch erdig, zerreiblich; auch sehr verschieden in Rück- sicht seines Gehalts. Meist als Rindenstein da er an die Wände der in Kalkgebirgen befindlichen Sinterhöhlen, oder auch solcher Cisternen ꝛc. die kalkichtes Wasser enthalten †), abgesetzt wird; *) Nicht Tophus, denn es ist kein griechisches Wort. **) „Tales sunt aquae qualis est natura terrae per quam fluunt.“ Plin. XIV. 4. ***) Daher man den feinkörnigen aus den Bagni di San Filippo im Florentinischen sich absetzenden Kalk- sinter zum abformen marmorähnlicher Basreliefs und Medaillons benutzt; s. von diesem so genannten albâtre factice die deutschen Schriften der Göttin- gischen Königl. Soc. der Wiss. I. Th. S. 94. †) So z. B. in der berühmten piscina mirabile, davon oben S. 2.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 584. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/606>, abgerufen am 22.11.2024.