Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.A. Versteinerungen des Thierreichs. I. Von Säugethieren. a) Bekannte.*) Bärenknochen in unsäglicher Menge in *) Was die so oft pro und contra bestrittene Frage betrifft, ob es auch fossile Menschenknochen (Anthropolithen) gebe oder nicht? so glaube ich [- außer dem was sich wohl von selbst versteht, daß man nähmlich dergleichen unter den eigent- lichen im engern Sinn so genannten Petrefacten (S. 696) in den Flözgebirgen worin die Incognita der Vorwelt ihr Grab gefunden (S. 514) nicht erwarten dürfe -] wenigstens im Betreff der cal- cinirten Osteolithen vom Knochenfels zu Gibraltar (S. 585) und von der Insel Cerigo, die beider- seits neuerlich für ganz entschieden zuverläßige Anthropolithen ausgegeben worden, (- nachdem ich von beiden eine beträchtliche Menge in meine Sammlung erhalten, und sie strengosteologisch geprüft habe, -) versichern zu können, daß sie auch nicht eine Spur eines fossilen Menschenkno- chens enthalten!Ausführlicher habe ich davon im Bergmänni- schen Journal IV. Jahrg. I. B. S. 151 u. f. ge- handelt. **) Joh. Chr. Rosenmüller Beyträge zur Geschichte
fossiler Knochen I. St. Leipz. 1795. 8. A. Versteinerungen des Thierreichs. I. Von Säugethieren. a) Bekannte.*) Bärenknochen in unsäglicher Menge in *) Was die so oft pro und contra bestrittene Frage betrifft, ob es auch fossile Menschenknochen (Anthropolithen) gebe oder nicht? so glaube ich [– außer dem was sich wohl von selbst versteht, daß man nähmlich dergleichen unter den eigent- lichen im engern Sinn so genannten Petrefacten (S. 696) in den Flözgebirgen worin die Incognita der Vorwelt ihr Grab gefunden (S. 514) nicht erwarten dürfe –] wenigstens im Betreff der cal- cinirten Osteolithen vom Knochenfels zu Gibraltar (S. 585) und von der Insel Cerigo, die beider- seits neuerlich für ganz entschieden zuverläßige Anthropolithen ausgegeben worden, (– nachdem ich von beiden eine beträchtliche Menge in meine Sammlung erhalten, und sie strengosteologisch geprüft habe, –) versichern zu können, daß sie auch nicht eine Spur eines fossilen Menschenkno- chens enthalten!Ausführlicher habe ich davon im Bergmänni- schen Journal IV. Jahrg. I. B. S. 151 u. f. ge- handelt. **) Joh. Chr. Rosenmüller Beyträge zur Geschichte
fossiler Knochen I. St. Leipz. 1795. 8. <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000026"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0724" xml:id="pb702_0001" n="702"/> <head rendition="#c"><hi rendition="#aq">A</hi>. Versteinerungen des Thierreichs.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="4"> <head rendition="#c">I. Von Säugethieren.</head><lb/> <div n="5"> <head rendition="#c"><hi rendition="#aq">a</hi>) Bekannte.<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Was die so oft <hi rendition="#aq">pro</hi> und <hi rendition="#aq">contra</hi> bestrittene Frage<lb/> betrifft, ob es auch fossile Menschenknochen<lb/> (Anthropolithen) gebe oder nicht? so glaube ich<lb/> [– außer dem was sich wohl von selbst versteht,<lb/> daß man nähmlich dergleichen unter den eigent-<lb/> lichen im engern Sinn so genannten Petrefacten<lb/> (S. 696) in den Flözgebirgen worin die <hi rendition="#aq">Incognita</hi><lb/> der Vorwelt ihr Grab gefunden (S. 514) nicht<lb/> erwarten dürfe –] wenigstens im Betreff der cal-<lb/> cinirten Osteolithen vom Knochenfels zu Gibraltar<lb/> (S. 585) und von der Insel Cerigo, die beider-<lb/> seits neuerlich für ganz entschieden zuverläßige<lb/> Anthropolithen ausgegeben worden, (– nachdem<lb/> ich von beiden eine beträchtliche Menge in meine<lb/> Sammlung erhalten, und sie strengosteologisch<lb/> geprüft habe, –) versichern zu können, daß sie<lb/> auch nicht eine Spur eines fossilen Menschenkno-<lb/> chens enthalten!</p><p>Ausführlicher habe ich davon im Bergmänni-<lb/> schen Journal IV. Jahrg. I. B. S. 151 u. f. ge-<lb/> handelt.</p></note></head><lb/> <p> Bärenknochen in unsäglicher Menge in<lb/> den so genannten Drachenhöhlen an den Carpaten;<lb/> so wie in der Scharzfelder Höhle am Harz und in<lb/> der Gailenreuter Höhle am Fichtelberge<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Joh. Chr. Rosenmüller Beyträge zur Geschichte<lb/> fossiler Knochen I. St. Leipz. 1795. 8.</p></note>.</p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [702/0724]
A. Versteinerungen des Thierreichs.
I. Von Säugethieren.
a) Bekannte. *)
Bärenknochen in unsäglicher Menge in
den so genannten Drachenhöhlen an den Carpaten;
so wie in der Scharzfelder Höhle am Harz und in
der Gailenreuter Höhle am Fichtelberge **).
*) Was die so oft pro und contra bestrittene Frage
betrifft, ob es auch fossile Menschenknochen
(Anthropolithen) gebe oder nicht? so glaube ich
[– außer dem was sich wohl von selbst versteht,
daß man nähmlich dergleichen unter den eigent-
lichen im engern Sinn so genannten Petrefacten
(S. 696) in den Flözgebirgen worin die Incognita
der Vorwelt ihr Grab gefunden (S. 514) nicht
erwarten dürfe –] wenigstens im Betreff der cal-
cinirten Osteolithen vom Knochenfels zu Gibraltar
(S. 585) und von der Insel Cerigo, die beider-
seits neuerlich für ganz entschieden zuverläßige
Anthropolithen ausgegeben worden, (– nachdem
ich von beiden eine beträchtliche Menge in meine
Sammlung erhalten, und sie strengosteologisch
geprüft habe, –) versichern zu können, daß sie
auch nicht eine Spur eines fossilen Menschenkno-
chens enthalten!
Ausführlicher habe ich davon im Bergmänni-
schen Journal IV. Jahrg. I. B. S. 151 u. f. ge-
handelt.
**) Joh. Chr. Rosenmüller Beyträge zur Geschichte
fossiler Knochen I. St. Leipz. 1795. 8.
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