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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799.

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Ob alle die verschiednen Hunde-Rassen als bloße
Varietäten einer und derselben Gattung anzusehn
sind, und ob diese selbst vom Wolf oder Schakal
abstamme, ist schwerlich zu entscheiden. Mir
scheinen manche Rassen, z. B. der Dachshund,
das Windspiel etc. viel eignes zu besondern Functionen
abzweckendes in ihrer Bildung zu haben, so daß
ich diese zweckmäßigen Eigenheiten nicht wohl für
zufällige Folge der bloßen Ausartung halten kann.

Zu den Hauptrassen gehören wohl

a) Fricator. der Mops. (Fr. de doguin. Engl.
pugdog) mit untersetztem, kurzem Leibe,
schwarzen Flecken an den Backen, und hän-
genden Ohren.

b) Molossus, mastiuus. der Bärenbeisser,
Bullenbeisser. (Fr. le dogue. Engl. the
bull-dog
, the mastiff) mit stumpfem Kopfe,
hängenden lappichten Oberlefzen, und glat-
tem Haar. Bellt dumpfig und kurz -
Ihm scheint der Metzgerhund (Fr. le ma-
tin
.) nahe verwandt.

c) Terrae nouae. der Neufundländer. (-
Abbild. n. h. Gegenst. tab. 6. -) Zeich-
net sich durch seine ausnehmende Größe, lan-
ges seidenartiges Haar, langflockigen, meist
aufwärts gekrümmten Schwanz, besonders
aber durch die Art von Schwimmhaut zwi-
schen den Zehen ans, die bey ihm ungleich
größer ist als den andern Hunden. Daher
sein ausnehmendes Geschick zum Schwim-
men. Meist sind diese Hunde weiß und
schwarz; und ausnehmend gelehrig.

d) Sagax, venaticus. der Jagdhund. (Fr.
le chien-courant) mit langem dickem, Kör-
per, eingefurchtem Hinterkopfe, langen hän-

Ob alle die verschiednen Hunde-Rassen als bloße
Varietäten einer und derselben Gattung anzusehn
sind, und ob diese selbst vom Wolf oder Schakal
abstamme, ist schwerlich zu entscheiden. Mir
scheinen manche Rassen, z. B. der Dachshund,
das Windspiel ꝛc. viel eignes zu besondern Functionen
abzweckendes in ihrer Bildung zu haben, so daß
ich diese zweckmäßigen Eigenheiten nicht wohl für
zufällige Folge der bloßen Ausartung halten kann.

Zu den Hauptrassen gehören wohl

a) Fricator. der Mops. (Fr. de doguin. Engl.
pugdog) mit untersetztem, kurzem Leibe,
schwarzen Flecken an den Backen, und hän-
genden Ohren.

b) Molossus, mastiuus. der Bärenbeisser,
Bullenbeisser. (Fr. le dogue. Engl. the
bull-dog
, the mastiff) mit stumpfem Kopfe,
hängenden lappichten Oberlefzen, und glat-
tem Haar. Bellt dumpfig und kurz –
Ihm scheint der Metzgerhund (Fr. le ma-
tin
.) nahe verwandt.

c) Terrae nouae. der Neufundländer. (–
Abbild. n. h. Gegenst. tab. 6. –) Zeich-
net sich durch seine ausnehmende Größe, lan-
ges seidenartiges Haar, langflockigen, meist
aufwärts gekrümmten Schwanz, besonders
aber durch die Art von Schwimmhaut zwi-
schen den Zehen ans, die bey ihm ungleich
größer ist als den andern Hunden. Daher
sein ausnehmendes Geschick zum Schwim-
men. Meist sind diese Hunde weiß und
schwarz; und ausnehmend gelehrig.

d) Sagax, venaticus. der Jagdhund. (Fr.
le chien-courant) mit langem dickem, Kör-
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[98/0122] Ob alle die verschiednen Hunde-Rassen als bloße Varietäten einer und derselben Gattung anzusehn sind, und ob diese selbst vom Wolf oder Schakal abstamme, ist schwerlich zu entscheiden. Mir scheinen manche Rassen, z. B. der Dachshund, das Windspiel ꝛc. viel eignes zu besondern Functionen abzweckendes in ihrer Bildung zu haben, so daß ich diese zweckmäßigen Eigenheiten nicht wohl für zufällige Folge der bloßen Ausartung halten kann. Zu den Hauptrassen gehören wohl a) Fricator. der Mops. (Fr. de doguin. Engl. pugdog) mit untersetztem, kurzem Leibe, schwarzen Flecken an den Backen, und hän- genden Ohren. b) Molossus, mastiuus. der Bärenbeisser, Bullenbeisser. (Fr. le dogue. Engl. the bull-dog, the mastiff) mit stumpfem Kopfe, hängenden lappichten Oberlefzen, und glat- tem Haar. Bellt dumpfig und kurz – Ihm scheint der Metzgerhund (Fr. le ma- tin.) nahe verwandt. c) Terrae nouae. der Neufundländer. (– Abbild. n. h. Gegenst. tab. 6. –) Zeich- net sich durch seine ausnehmende Größe, lan- ges seidenartiges Haar, langflockigen, meist aufwärts gekrümmten Schwanz, besonders aber durch die Art von Schwimmhaut zwi- schen den Zehen ans, die bey ihm ungleich größer ist als den andern Hunden. Daher sein ausnehmendes Geschick zum Schwim- men. Meist sind diese Hunde weiß und schwarz; und ausnehmend gelehrig. d) Sagax, venaticus. der Jagdhund. (Fr. le chien-courant) mit langem dickem, Kör- per, eingefurchtem Hinterkopfe, langen hän-

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Dieses Werk stammt vom Projekt „Johann Friedrich Blumenbach – online“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.

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  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizeriung von titleParts verzeichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/122>, abgerufen am 26.11.2024.