1. Asiaticus. E. dentium molarium corona lineis vndulatis distincta*).
Abbild. n. h. Gegenst. tab. 19. fig. B.
Im südlichen Asien, vorzüglich auf Ceilan. Ist das größte von allen Landthieren, wird wohl 15 Fuß hoch und wiegt im zwanzigsten Jahre auf 7000 Pfund. Seine auf dem Rücken fast Dau- mens dicke Haut ist doch selbst gegen Insecten- stiche empfindlich; gewöhnlich von grauer Farbe. Das Hauptorgan des Elephanten ist sein Rüssel, der ihm zum Athemhohlen, zum äußerst feinen Geruch, zum Wasserschöpfen, sein Futter damit zu fassen und ins Maul zu stecken, und zu tausend künstlichen Verrichtungen, statt der Hände dient. Er kann ihn drey Ellen lang ausstrecken, und bis zu anderthalb Ellen wieder einziehen. Am Ende ist derselbe, wie mit einem biegsamen Haken ver- sehen, und hiermit kann er ungemein feine kunst- reiche Handlungen verrichten, z. B. Knoten auf- knüpfen, Schnallen auflösen, mehrere Stücken Geld mit Einem Mahl aufheben u. s. w. Seine
*)
d. h. die erhabnen Leisten auf den Kronen der Backzähne des asiatischen Elephanten bilden ge- schlängelte, an beiden Enden paarweis zusammen- laufende Linien, die sich schon auf den ersten Blick von den rautenförmigen Leisten bey der africani- schen Gattung auszeichnen. Und diese constante Eigenheit der beiderley Elephanten, die ich an ihren Schedeln untersucht, muß, wenigstens beym bisherigen Mangel anderweitiger Vergleichung, nach aller Analogie vor der Hand zur Bestimmung der specifischen Differenz hinreichen.
1. Asiaticus. E. dentium molarium corona lineis vndulatis distincta*).
Abbild. n. h. Gegenst. tab. 19. fig. B.
Im südlichen Asien, vorzüglich auf Ceilan. Ist das größte von allen Landthieren, wird wohl 15 Fuß hoch und wiegt im zwanzigsten Jahre auf 7000 Pfund. Seine auf dem Rücken fast Dau- mens dicke Haut ist doch selbst gegen Insecten- stiche empfindlich; gewöhnlich von grauer Farbe. Das Hauptorgan des Elephanten ist sein Rüssel, der ihm zum Athemhohlen, zum äußerst feinen Geruch, zum Wasserschöpfen, sein Futter damit zu fassen und ins Maul zu stecken, und zu tausend künstlichen Verrichtungen, statt der Hände dient. Er kann ihn drey Ellen lang ausstrecken, und bis zu anderthalb Ellen wieder einziehen. Am Ende ist derselbe, wie mit einem biegsamen Haken ver- sehen, und hiermit kann er ungemein feine kunst- reiche Handlungen verrichten, z. B. Knoten auf- knüpfen, Schnallen auflösen, mehrere Stücken Geld mit Einem Mahl aufheben u. s. w. Seine
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d. h. die erhabnen Leisten auf den Kronen der Backzähne des asiatischen Elephanten bilden ge- schlängelte, an beiden Enden paarweis zusammen- laufende Linien, die sich schon auf den ersten Blick von den rautenförmigen Leisten bey der africani- schen Gattung auszeichnen. Und diese constante Eigenheit der beiderley Elephanten, die ich an ihren Schedeln untersucht, muß, wenigstens beym bisherigen Mangel anderweitiger Vergleichung, nach aller Analogie vor der Hand zur Bestimmung der specifischen Differenz hinreichen.
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[121/0145]
41. Elephas . Elephant. Proboscis lon-
gissima, prehensilis: dentes primores nulli;
laniarii superiores exserti.
1. Asiaticus. E. dentium molarium corona
lineis vndulatis distincta *).
Abbild. n. h. Gegenst. tab. 19. fig. B.
Im südlichen Asien, vorzüglich auf Ceilan.
Ist das größte von allen Landthieren, wird wohl
15 Fuß hoch und wiegt im zwanzigsten Jahre auf
7000 Pfund. Seine auf dem Rücken fast Dau-
mens dicke Haut ist doch selbst gegen Insecten-
stiche empfindlich; gewöhnlich von grauer Farbe.
Das Hauptorgan des Elephanten ist sein Rüssel,
der ihm zum Athemhohlen, zum äußerst feinen
Geruch, zum Wasserschöpfen, sein Futter damit
zu fassen und ins Maul zu stecken, und zu tausend
künstlichen Verrichtungen, statt der Hände dient.
Er kann ihn drey Ellen lang ausstrecken, und bis
zu anderthalb Ellen wieder einziehen. Am Ende
ist derselbe, wie mit einem biegsamen Haken ver-
sehen, und hiermit kann er ungemein feine kunst-
reiche Handlungen verrichten, z. B. Knoten auf-
knüpfen, Schnallen auflösen, mehrere Stücken
Geld mit Einem Mahl aufheben u. s. w. Seine
*) d. h. die erhabnen Leisten auf den Kronen der
Backzähne des asiatischen Elephanten bilden ge-
schlängelte, an beiden Enden paarweis zusammen-
laufende Linien, die sich schon auf den ersten Blick
von den rautenförmigen Leisten bey der africani-
schen Gattung auszeichnen. Und diese constante
Eigenheit der beiderley Elephanten, die ich an
ihren Schedeln untersucht, muß, wenigstens beym
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/145>, abgerufen am 24.11.2024.
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