Die Schwalben zeichnen sich auch außer ihrer Bildung durch ihre Lebensart etc. gar sehr von den übrigen Thieren dieser Ordnung aus. Die bekannte Streitfrage über den Winteraufenthalt unsrer hieländischen Schwalben, zumahl der bei- den ersten Gattungen, ist nach allem, was darüber geschrieben worden, doch noch nicht vollkommen ins Reine. Schade, daß bey den für die eine*) oder für die andre**) Behauptung angeführten Erfahrungen, die Gattungen, an welchen sie ge- macht worden, nicht bestimmt genug angegeben sind. In dubio doch aber immer das Weg- ziehen derselben nach wärmern Gegenden bey weiten die mehreste Wahrscheinlichkeit für sich.
1. +. Domestica. die Rauchschwalbe, Feuer- schwalbe. (hirundorusticaLinn. Fr. l'hi- rondelle de cheminee. Engl. the house-swal- low, chimney-swallow.) H. rectricibus,
*)
Die Gründe für das Wegziehen der Schwalben nach wärmern Gegenden hat zumahl Büffon's Gehülfe Guenau de Monbeillard vollständig zusammengestellt und geprüft, in der hist. des oiseaux. vol. VI. p. 557.
**)
Einer der eifrigsten Vertheidiger des Winterschlafs der Schwalben ist Daines Barrington; in s. miscellanies. p. 225.
Drey verschiedne Aufsätze zur Behauptung der gleichen Meinung finden sich in den Memoirs of the American Academy of arts and sciences zu Boston. Vol. I. p. 494. Vol. II. P. I. p. 93 und 94.
Die Schwalben zeichnen sich auch außer ihrer Bildung durch ihre Lebensart ꝛc. gar sehr von den übrigen Thieren dieser Ordnung aus. Die bekannte Streitfrage über den Winteraufenthalt unsrer hieländischen Schwalben, zumahl der bei- den ersten Gattungen, ist nach allem, was darüber geschrieben worden, doch noch nicht vollkommen ins Reine. Schade, daß bey den für die eine*) oder für die andre**) Behauptung angeführten Erfahrungen, die Gattungen, an welchen sie ge- macht worden, nicht bestimmt genug angegeben sind. In dubio doch aber immer das Weg- ziehen derselben nach wärmern Gegenden bey weiten die mehreste Wahrscheinlichkeit für sich.
1. †. Domestica. die Rauchschwalbe, Feuer- schwalbe. (hirundorusticaLinn. Fr. l'hi- rondelle de cheminée. Engl. the house-swal- low, chimney-swallow.) H. rectricibus,
*)
Die Gründe für das Wegziehen der Schwalben nach wärmern Gegenden hat zumahl Büffon's Gehülfe Guenau de Monbeillard vollständig zusammengestellt und geprüft, in der hist. des oiseaux. vol. VI. p. 557.
**)
Einer der eifrigsten Vertheidiger des Winterschlafs der Schwalben ist Daines Barrington; in s. miscellanies. p. 225.
Drey verschiedne Aufsätze zur Behauptung der gleichen Meinung finden sich in den Memoirs of the American Academy of arts and sciences zu Boston. Vol. I. p. 494. Vol. II. P. I. p. 93 und 94.
<TEI><textxml:id="blume000027"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0209"xml:id="pb185_0001"n="185"/><prendition="#indent-1"><hirendition="#k">39. <hirendition="#aq"><hirendition="#g">Hirvndo</hi></hi>.</hi> Schwalbe. <hirendition="#aq">Rostrum mi-<lb/>
nimum incuruum, subulatum, basi de-<lb/>
pressum</hi>.</p><prendition="#l1em">Die Schwalben zeichnen sich auch außer ihrer<lb/>
Bildung durch ihre Lebensart ꝛc. gar sehr von den<lb/>
übrigen Thieren dieser Ordnung aus. Die<lb/>
bekannte Streitfrage über den Winteraufenthalt<lb/>
unsrer hieländischen Schwalben, zumahl der bei-<lb/>
den ersten Gattungen, ist nach allem, was darüber<lb/>
geschrieben worden, doch noch nicht vollkommen<lb/>
ins Reine. Schade, daß bey den für die eine<noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p>Die Gründe für das Wegziehen der Schwalben<lb/>
nach wärmern Gegenden hat zumahl Büffon's<lb/>
Gehülfe Guenau de Monbeillard vollständig<lb/>
zusammengestellt und geprüft, in der <hirendition="#i"><hirendition="#aq">hist</hi></hi>. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">des<lb/>
oiseaux</hi></hi>. <hirendition="#aq">vol</hi>. VI. <hirendition="#aq">p</hi>. 557.</p></note><lb/>
oder für die andre<noteanchored="true"place="foot"n="**)"><p>Einer der eifrigsten Vertheidiger des Winterschlafs<lb/>
der Schwalben ist Daines Barrington; in s.<lb/><hirendition="#i"><hirendition="#aq">miscellanies</hi></hi>. <hirendition="#aq">p</hi>. 225.</p><p>Drey verschiedne Aufsätze zur Behauptung der<lb/>
gleichen Meinung finden sich in den <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Memoirs of<lb/>
the American Academy of arts and sciences</hi></hi> zu Boston.<lb/><hirendition="#aq">Vol</hi>. I. <hirendition="#aq">p</hi>. 494. <hirendition="#aq">Vol</hi>. II. <hirendition="#aq">P</hi>. I. <hirendition="#aq">p</hi>. 93 und 94.</p></note> Behauptung angeführten<lb/>
Erfahrungen, die Gattungen, an welchen sie ge-<lb/>
macht worden, nicht bestimmt genug angegeben<lb/>
sind. <hirendition="#aq">In dubio</hi> doch aber immer das Weg-<lb/>
ziehen derselben nach wärmern Gegenden bey<lb/>
weiten die mehreste Wahrscheinlichkeit für sich.</p><prendition="#indent-2">1. †. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Domestica</hi></hi>. die Rauchschwalbe, Feuer-<lb/>
schwalbe. (<hirendition="#aq">hirundo</hi><hirendition="#i"><hirendition="#aq">rustica</hi></hi><hirendition="#k"><hirendition="#aq">Linn</hi></hi>. Fr. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">l'hi-<lb/>
rondelle de cheminée</hi></hi>. Engl. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">the house-swal-<lb/>
low</hi></hi>, <hirendition="#i"><hirendition="#aq">chimney-swallow</hi></hi>.) <hirendition="#aq">H. rectricibus</hi>,<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[185/0209]
39. Hirvndo. Schwalbe. Rostrum mi-
nimum incuruum, subulatum, basi de-
pressum.
Die Schwalben zeichnen sich auch außer ihrer
Bildung durch ihre Lebensart ꝛc. gar sehr von den
übrigen Thieren dieser Ordnung aus. Die
bekannte Streitfrage über den Winteraufenthalt
unsrer hieländischen Schwalben, zumahl der bei-
den ersten Gattungen, ist nach allem, was darüber
geschrieben worden, doch noch nicht vollkommen
ins Reine. Schade, daß bey den für die eine *)
oder für die andre **) Behauptung angeführten
Erfahrungen, die Gattungen, an welchen sie ge-
macht worden, nicht bestimmt genug angegeben
sind. In dubio doch aber immer das Weg-
ziehen derselben nach wärmern Gegenden bey
weiten die mehreste Wahrscheinlichkeit für sich.
1. †. Domestica. die Rauchschwalbe, Feuer-
schwalbe. (hirundo rustica Linn. Fr. l'hi-
rondelle de cheminée. Engl. the house-swal-
low, chimney-swallow.) H. rectricibus,
*) Die Gründe für das Wegziehen der Schwalben
nach wärmern Gegenden hat zumahl Büffon's
Gehülfe Guenau de Monbeillard vollständig
zusammengestellt und geprüft, in der hist. des
oiseaux. vol. VI. p. 557.
**) Einer der eifrigsten Vertheidiger des Winterschlafs
der Schwalben ist Daines Barrington; in s.
miscellanies. p. 225.
Drey verschiedne Aufsätze zur Behauptung der
gleichen Meinung finden sich in den Memoirs of
the American Academy of arts and sciences zu Boston.
Vol. I. p. 494. Vol. II. P. I. p. 93 und 94.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer
Universitäts- und Landesbibliothek Jena.
Anmerkungen zur Transkription:
Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.
In Absprache mit der Akademie wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:
Bogensignaturen und Kustoden
Kolumnentitel
Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizeriung von titleParts verzeichtet.
Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q
ausgezeichnet. Eine Ausnahme bilden Zitate, bei denen das Anführungszeichen zu Beginn
jeder Zeile wiederholt wird. Hier wurden die Wiederholungen des öffenenden Zeichens
nicht übernommen, sondern jeweils nur das öffnende und das schließende Zeichen.
Das umschließende Element q wurde für diese Zitate über das Attribut
type mit dem Wert preline gekennzeichnet.
Weiche und harte Zeilentrennungen wurden als 002D übernommen. Weiche
Zeilentrennungen wurden über die Ergänzung eines Attributwertes von den harten
Trennungen unterscheiden: lb type="inWord". Erstreckt sich die
Worttrennung über einen Seitenumbruch steht das Element pb direkt
hinter dem schließenden lb type="inWord" bzw. lb.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/209>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.