Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799.

Bild:
<< vorherige Seite

11. Cyanit, blauer Schörl. (Sappare. Fr.
Beril feuillete.)

Meist himmelblau, theils ins Graue, Silber-
weiße; durchscheinend; fast perlmuttergänzend;
der Bruch langsplitterig, strahlicht und blättericht;
meist ungeformt; theils crystallisirt in etwas fla-
chen vierseitigen Säulen; auf dem Querbruch theils
so hart, daß er am Stahl Funken gibt; dagegen
er sich im Langenbruch mit dem Nagel zerreiben
läßt. Gehalt (nach Struve) = 30,50 Talk-Erde,
51,50 Kiesel-Erde, 5,50 Thon-Erde, 4 Kalk-
Erde, 5 Eisen-Kalk. Fundort das Zillerthal im
Salzburgischen, der St. Gotthard, und Castilien.

12. Strahlstein. Actinotus, Cnemidium.
(Fr. schorl rayonne.)

Meist berg- oder olivengrün, theils ins Graue;
mehr oder weniger durchscheinend; faserig oder
strahlig.

In folgenden drey Arten:

1) Gemeiner Strahlstein, grüner Schörl aus
Dauphine. (Schwed. Hornblenda.)

Von mancherley Grün; durchscheinend, glän-
zend; der Länge nach gestreift; das Gefüge theils
gleichlaufend, theils divergirend strahlig; meist
crystallisirt in langen, breitgedruckten, theils na-
delförmigen vier- oder sechsseitigen Säulen; halb-
hart. Gehalt (nach Bergmann) = 20 Talk-Erde,
64 Kiesel-Erde, 9,3 Kalk-Erde, 2,7 Thon-Erde,
4 Eisen-Kalk. Fundort vorzüglich schön vom
höchsten Smaragdgrün am Mont Blanc.

Daß der Prasem ein mit diesem Strahlstein
innig gemengter Quarz sey, ist schon oben er-
innert. (S. 531)

11. Cyanit, blauer Schörl. (Sappare. Fr.
Beril feuilleté.)

Meist himmelblau, theils ins Graue, Silber-
weiße; durchscheinend; fast perlmuttergänzend;
der Bruch langsplitterig, strahlicht und blättericht;
meist ungeformt; theils crystallisirt in etwas fla-
chen vierseitigen Säulen; auf dem Querbruch theils
so hart, daß er am Stahl Funken gibt; dagegen
er sich im Langenbruch mit dem Nagel zerreiben
läßt. Gehalt (nach Struve) = 30,50 Talk-Erde,
51,50 Kiesel-Erde, 5,50 Thon-Erde, 4 Kalk-
Erde, 5 Eisen-Kalk. Fundort das Zillerthal im
Salzburgischen, der St. Gotthard, und Castilien.

12. Strahlstein. Actinotus, Cnemidium.
(Fr. schorl rayonné.)

Meist berg- oder olivengrün, theils ins Graue;
mehr oder weniger durchscheinend; faserig oder
strahlig.

In folgenden drey Arten:

1) Gemeiner Strahlstein, grüner Schörl aus
Dauphiné. (Schwed. Hornblenda.)

Von mancherley Grün; durchscheinend, glän-
zend; der Länge nach gestreift; das Gefüge theils
gleichlaufend, theils divergirend strahlig; meist
crystallisirt in langen, breitgedruckten, theils na-
delförmigen vier- oder sechsseitigen Säulen; halb-
hart. Gehalt (nach Bergmann) = 20 Talk-Erde,
64 Kiesel-Erde, 9,3 Kalk-Erde, 2,7 Thon-Erde,
4 Eisen-Kalk. Fundort vorzüglich schön vom
höchsten Smaragdgrün am Mont Blanc.

Daß der Prasem ein mit diesem Strahlstein
innig gemengter Quarz sey, ist schon oben er-
innert. (S. 531)

<TEI>
  <text xml:id="blume000027">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0601" xml:id="pb577_0001" n="577"/>
            <p rendition="#indent-1">11. Cyanit, blauer Schörl. (<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Sappare</hi></hi>. Fr.<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Beril feuilleté</hi></hi>.)</p>
            <p rendition="#l1em">Meist himmelblau, theils ins Graue, Silber-<lb/>
weiße; durchscheinend; fast perlmuttergänzend;<lb/>
der Bruch langsplitterig, strahlicht und blättericht;<lb/>
meist ungeformt; theils crystallisirt in etwas fla-<lb/>
chen vierseitigen Säulen; auf dem Querbruch theils<lb/>
so hart, daß er am Stahl Funken gibt; dagegen<lb/>
er sich im Langenbruch mit dem Nagel zerreiben<lb/>
läßt. Gehalt (nach Struve) = 30,50 Talk-Erde,<lb/>
51,50 Kiesel-Erde, 5,50 Thon-Erde, 4 Kalk-<lb/>
Erde, 5 Eisen-Kalk. Fundort das Zillerthal im<lb/>
Salzburgischen, der St. Gotthard, und Castilien.</p>
            <p rendition="#indent-1">12. Strahlstein. <hi rendition="#aq">Actinotus, Cnemidium</hi>.<lb/>
(Fr. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">schorl rayonné</hi></hi>.)</p>
            <p rendition="#l1em">Meist berg- oder olivengrün, theils ins Graue;<lb/>
mehr oder weniger durchscheinend; faserig oder<lb/>
strahlig.</p>
            <p rendition="#l1em">In folgenden drey Arten:</p>
            <p rendition="#indent-2">1) Gemeiner Strahlstein, grüner Schörl aus<lb/>
Dauphiné. (Schwed. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Hornblenda.</hi></hi>)</p>
            <p rendition="#l1em">Von mancherley Grün; durchscheinend, glän-<lb/>
zend; der Länge nach gestreift; das Gefüge theils<lb/>
gleichlaufend, theils divergirend strahlig; meist<lb/>
crystallisirt in langen, breitgedruckten, theils na-<lb/>
delförmigen vier- oder sechsseitigen Säulen; halb-<lb/>
hart. Gehalt (nach Bergmann) = 20 Talk-Erde,<lb/>
64 Kiesel-Erde, 9,3 Kalk-Erde, 2,7 Thon-Erde,<lb/>
4 Eisen-Kalk. Fundort vorzüglich schön vom<lb/>
höchsten Smaragdgrün am Mont Blanc.</p>
            <p rendition="#l1em">Daß der Prasem ein mit diesem Strahlstein<lb/>
innig gemengter Quarz sey, ist schon oben er-<lb/>
innert. (S. 531)</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[577/0601] 11. Cyanit, blauer Schörl. (Sappare. Fr. Beril feuilleté.) Meist himmelblau, theils ins Graue, Silber- weiße; durchscheinend; fast perlmuttergänzend; der Bruch langsplitterig, strahlicht und blättericht; meist ungeformt; theils crystallisirt in etwas fla- chen vierseitigen Säulen; auf dem Querbruch theils so hart, daß er am Stahl Funken gibt; dagegen er sich im Langenbruch mit dem Nagel zerreiben läßt. Gehalt (nach Struve) = 30,50 Talk-Erde, 51,50 Kiesel-Erde, 5,50 Thon-Erde, 4 Kalk- Erde, 5 Eisen-Kalk. Fundort das Zillerthal im Salzburgischen, der St. Gotthard, und Castilien. 12. Strahlstein. Actinotus, Cnemidium. (Fr. schorl rayonné.) Meist berg- oder olivengrün, theils ins Graue; mehr oder weniger durchscheinend; faserig oder strahlig. In folgenden drey Arten: 1) Gemeiner Strahlstein, grüner Schörl aus Dauphiné. (Schwed. Hornblenda.) Von mancherley Grün; durchscheinend, glän- zend; der Länge nach gestreift; das Gefüge theils gleichlaufend, theils divergirend strahlig; meist crystallisirt in langen, breitgedruckten, theils na- delförmigen vier- oder sechsseitigen Säulen; halb- hart. Gehalt (nach Bergmann) = 20 Talk-Erde, 64 Kiesel-Erde, 9,3 Kalk-Erde, 2,7 Thon-Erde, 4 Eisen-Kalk. Fundort vorzüglich schön vom höchsten Smaragdgrün am Mont Blanc. Daß der Prasem ein mit diesem Strahlstein innig gemengter Quarz sey, ist schon oben er- innert. (S. 531)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt „Johann Friedrich Blumenbach – online“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.

In Absprache mit der Akademie wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizeriung von titleParts verzeichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet. Eine Ausnahme bilden Zitate, bei denen das Anführungszeichen zu Beginn jeder Zeile wiederholt wird. Hier wurden die Wiederholungen des öffenenden Zeichens nicht übernommen, sondern jeweils nur das öffnende und das schließende Zeichen. Das umschließende Element q wurde für diese Zitate über das Attribut type mit dem Wert preline gekennzeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen wurden als 002D übernommen. Weiche Zeilentrennungen wurden über die Ergänzung eines Attributwertes von den harten Trennungen unterscheiden: lb type="inWord". Erstreckt sich die Worttrennung über einen Seitenumbruch steht das Element pb direkt hinter dem schließenden lb type="inWord" bzw. lb.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/601
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 577. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/601>, abgerufen am 22.11.2024.