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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799.

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*), da sie statt derselben nur
höchstens mit Kalksinter, Mergeltuff u. dergl.
durchzogen worden; mithin gemeiniglich mürbe
und leicht sind. Sie finden sich gemeiniglich im
aufgeschwemmten Lande (S. 516. 590) und zwi-
schen dem Kalksinter der Berghöhlen und
Klüfte (S. 584).

2) Wirklich petrificirt, als eigentlich soge-
nannte Versteinerungen oder Petrefacte im engern
Sinne, die in den festern Steinlagen der Flöz-
gebirge im dichten Kalkstein, Schieferthon, bi-
tuminosem Mergelschiefer, Sandstein etc. einge-
schlossen sind, und daher großentheils selbst Stein-
härte erlangt haben. Dahin gehören zuvörderst
die unbekannten Seegeschöpfe der Vorwelt, wo-
von zumahl die Kalkflözgebirge auf dem jetzi-
gen festen Lande, das den Meeresboden der Vor-
welt ausmachte, so zu sagen wimmeln. Nächst-
dem aber auch die in Hornstein oder Wachs-
opal versteinten Hölzer etc.

Bey den endlos mannigfaltigen Conchylien,
die sich auf diese Weise wirklich versteinert finden,

*) die demungeachtet wegen ihrer Lage, worein sie
durch große Erdrevolutionen der Vorzeit ge-
rathen sind, ohne Widerrede zu den Versteine-
rungen im weitläuftigen Sinne gezählt werden
müssen. So zu einem Beyspiele statt vieler das
1771 am Wilui in Sibirien ausgegrabene Rhino-
cer, das noch unverkennbare, sogar noch animalisch
riechende Reste von Sehnen, Fleisch, Haut und
Haar an sich hatte, und wovon Hr. Pallas in
den nov. comment. Petropolit. T. XIII. pag. 585
genaue Nachricht gegeben.

*), da sie statt derselben nur
höchstens mit Kalksinter, Mergeltuff u. dergl.
durchzogen worden; mithin gemeiniglich mürbe
und leicht sind. Sie finden sich gemeiniglich im
aufgeschwemmten Lande (S. 516. 590) und zwi-
schen dem Kalksinter der Berghöhlen und
Klüfte (S. 584).

2) Wirklich petrificirt, als eigentlich soge-
nannte Versteinerungen oder Petrefacte im engern
Sinne, die in den festern Steinlagen der Flöz-
gebirge im dichten Kalkstein, Schieferthon, bi-
tuminosem Mergelschiefer, Sandstein ꝛc. einge-
schlossen sind, und daher großentheils selbst Stein-
härte erlangt haben. Dahin gehören zuvörderst
die unbekannten Seegeschöpfe der Vorwelt, wo-
von zumahl die Kalkflözgebirge auf dem jetzi-
gen festen Lande, das den Meeresboden der Vor-
welt ausmachte, so zu sagen wimmeln. Nächst-
dem aber auch die in Hornstein oder Wachs-
opal versteinten Hölzer ꝛc.

Bey den endlos mannigfaltigen Conchylien,
die sich auf diese Weise wirklich versteinert finden,

*) die demungeachtet wegen ihrer Lage, worein sie
durch große Erdrevolutionen der Vorzeit ge-
rathen sind, ohne Widerrede zu den Versteine-
rungen im weitläuftigen Sinne gezählt werden
müssen. So zu einem Beyspiele statt vieler das
1771 am Wilui in Sibirien ausgegrabene Rhino-
cer, das noch unverkennbare, sogar noch animalisch
riechende Reste von Sehnen, Fleisch, Haut und
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genaue Nachricht gegeben.
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[690/0714] *), da sie statt derselben nur höchstens mit Kalksinter, Mergeltuff u. dergl. durchzogen worden; mithin gemeiniglich mürbe und leicht sind. Sie finden sich gemeiniglich im aufgeschwemmten Lande (S. 516. 590) und zwi- schen dem Kalksinter der Berghöhlen und Klüfte (S. 584). 2) Wirklich petrificirt, als eigentlich soge- nannte Versteinerungen oder Petrefacte im engern Sinne, die in den festern Steinlagen der Flöz- gebirge im dichten Kalkstein, Schieferthon, bi- tuminosem Mergelschiefer, Sandstein ꝛc. einge- schlossen sind, und daher großentheils selbst Stein- härte erlangt haben. Dahin gehören zuvörderst die unbekannten Seegeschöpfe der Vorwelt, wo- von zumahl die Kalkflözgebirge auf dem jetzi- gen festen Lande, das den Meeresboden der Vor- welt ausmachte, so zu sagen wimmeln. Nächst- dem aber auch die in Hornstein oder Wachs- opal versteinten Hölzer ꝛc. Bey den endlos mannigfaltigen Conchylien, die sich auf diese Weise wirklich versteinert finden, *) die demungeachtet wegen ihrer Lage, worein sie durch große Erdrevolutionen der Vorzeit ge- rathen sind, ohne Widerrede zu den Versteine- rungen im weitläuftigen Sinne gezählt werden müssen. So zu einem Beyspiele statt vieler das 1771 am Wilui in Sibirien ausgegrabene Rhino- cer, das noch unverkennbare, sogar noch animalisch riechende Reste von Sehnen, Fleisch, Haut und Haar an sich hatte, und wovon Hr. Pallas in den nov. comment. Petropolit. T. XIII. pag. 585 genaue Nachricht gegeben.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt „Johann Friedrich Blumenbach – online“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.

In Absprache mit der Akademie wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizeriung von titleParts verzeichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet. Eine Ausnahme bilden Zitate, bei denen das Anführungszeichen zu Beginn jeder Zeile wiederholt wird. Hier wurden die Wiederholungen des öffenenden Zeichens nicht übernommen, sondern jeweils nur das öffnende und das schließende Zeichen. Das umschließende Element q wurde für diese Zitate über das Attribut type mit dem Wert preline gekennzeichnet.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 690. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/714>, abgerufen am 22.11.2024.