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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.

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aus dem Kopfe genommen worden, noch Mo-
nathe lang leben können; daher auch wohl die
anhaltende Beweglichkeit der den Amphibien
abgeschnittenen Theile, wie z. B. der Schwänze
von Wassermolchen, Blindschleichen etc.*)

§. 89.

Zu Waffen und Vertheidigungsmitteln
dient manchen Amphibien, zumahl unter den
Schlangen, ihr Gift; dem Salamander, der
Feuerkröte etc. ihr milchichter Hautschaum den sie
im Nothfall von sich geben; vielen auch wohl
der specifike Geruch, den sie verbreiten; so zu-
mahl manche Schlangen, Kröten, Eidexen etc.

§. 90.

Die äußern Sinne scheinen bey den mehre-
sten Amphibien von keiner sonderlichen Schärfe
zu seyn. - Unter den innern zeichnet sich doch
bey vielen das Gedächtniß aus, da man Bey-
spiele selbst von Crocodilen und Kröten hat,
die ihre Wohlthäter kennen gelernt und kirre
geworden, und vollends viele Schlangen be-
kanntlich sich zu allerhand Gaukeleyen abrichten
lassen. Hingegen finden sich bey den Thieren

*) Ich habe diesen Gegenstand weiter ausgeführt im
specimen physiologiae comparatae inter animantia ca-
lidi et frigidi sanguinis
; im VIII. B. der Commen-
tation. Soc. reg. scientiar. Gottingens
.

aus dem Kopfe genommen worden, noch Mo-
nathe lang leben können; daher auch wohl die
anhaltende Beweglichkeit der den Amphibien
abgeschnittenen Theile, wie z. B. der Schwänze
von Wassermolchen, Blindschleichen ꝛc.*)

§. 89.

Zu Waffen und Vertheidigungsmitteln
dient manchen Amphibien, zumahl unter den
Schlangen, ihr Gift; dem Salamander, der
Feuerkröte ꝛc. ihr milchichter Hautschaum den sie
im Nothfall von sich geben; vielen auch wohl
der specifike Geruch, den sie verbreiten; so zu-
mahl manche Schlangen, Kröten, Eidexen ꝛc.

§. 90.

Die äußern Sinne scheinen bey den mehre-
sten Amphibien von keiner sonderlichen Schärfe
zu seyn. – Unter den innern zeichnet sich doch
bey vielen das Gedächtniß aus, da man Bey-
spiele selbst von Crocodilen und Kröten hat,
die ihre Wohlthäter kennen gelernt und kirre
geworden, und vollends viele Schlangen be-
kanntlich sich zu allerhand Gaukeleyen abrichten
lassen. Hingegen finden sich bey den Thieren

*) Ich habe diesen Gegenstand weiter ausgeführt im
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; im VIII. B. der Commen-
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[226/0246] aus dem Kopfe genommen worden, noch Mo- nathe lang leben können; daher auch wohl die anhaltende Beweglichkeit der den Amphibien abgeschnittenen Theile, wie z. B. der Schwänze von Wassermolchen, Blindschleichen ꝛc. *) §. 89. Zu Waffen und Vertheidigungsmitteln dient manchen Amphibien, zumahl unter den Schlangen, ihr Gift; dem Salamander, der Feuerkröte ꝛc. ihr milchichter Hautschaum den sie im Nothfall von sich geben; vielen auch wohl der specifike Geruch, den sie verbreiten; so zu- mahl manche Schlangen, Kröten, Eidexen ꝛc. §. 90. Die äußern Sinne scheinen bey den mehre- sten Amphibien von keiner sonderlichen Schärfe zu seyn. – Unter den innern zeichnet sich doch bey vielen das Gedächtniß aus, da man Bey- spiele selbst von Crocodilen und Kröten hat, die ihre Wohlthäter kennen gelernt und kirre geworden, und vollends viele Schlangen be- kanntlich sich zu allerhand Gaukeleyen abrichten lassen. Hingegen finden sich bey den Thieren *) Ich habe diesen Gegenstand weiter ausgeführt im specimen physiologiae comparatae inter animantia ca- lidi et frigidi sanguinis; im VIII. B. der Commen- tation. Soc. reg. scientiar. Gottingens.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/246>, abgerufen am 25.11.2024.