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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.

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allermehrsten rothblütigen Thieren, bloß auf
ihre Selbsterhaltung, sondern hauptsächlich
darauf abzweckt, daß sie organisirte Materie
consumiren sollen. Sie müssen essen, nicht
bloß um satt zu werden, sondern um zugleich
Aas zu verzehren, um selbst wieder andere
lebendige Insecten aufzureiben etc., um Unkraut
zu vertilgen u. s. w. - eine große Bestim-
mung, zu deren Erfüllung vielen dieser kleinen
Thierchen, theils ihre äußerst starke Vermeh-
rung, theils ihre beyspiellos heftige Freßgierde
und schnelle Verdauung bey einem sehr kurzen
Darmcanal zu statten kommt. Man weiß
z. B., daß eine Raupe in 24 Stunden das
Triplum ihres eigenen Gewichts verzehren
kann. - Auch sind die Freßwerkzeuge der
Insecten vielartiger als in irgend einer andern
Thierclasse: da manche mit seitwärts bewegli-
chen gezähnelten Kinnladen und Freßzangen
(maxillae); andere wie einem zugespitzten
hornartigen Bohrrüssel (rostrum); andere mit
einem fleischigen Schlurfrüssel mit breiter Mün-
dung (proboscis); manche mit einer spiralför-
mig aufgerollten (sogenannten) Zunge etc. ver-
sehen sind.

§. 134.

Vor den Nachstellungen ihrer Feinde sind
einige Insecten, wie z. B. die Spannraupen
durch ihre täuschende Gestalt; andere dadurch

allermehrsten rothblütigen Thieren, bloß auf
ihre Selbsterhaltung, sondern hauptsächlich
darauf abzweckt, daß sie organisirte Materie
consumiren sollen. Sie müssen essen, nicht
bloß um satt zu werden, sondern um zugleich
Aas zu verzehren, um selbst wieder andere
lebendige Insecten aufzureiben ꝛc., um Unkraut
zu vertilgen u. s. w. – eine große Bestim-
mung, zu deren Erfüllung vielen dieser kleinen
Thierchen, theils ihre äußerst starke Vermeh-
rung, theils ihre beyspiellos heftige Freßgierde
und schnelle Verdauung bey einem sehr kurzen
Darmcanal zu statten kommt. Man weiß
z. B., daß eine Raupe in 24 Stunden das
Triplum ihres eigenen Gewichts verzehren
kann. – Auch sind die Freßwerkzeuge der
Insecten vielartiger als in irgend einer andern
Thierclasse: da manche mit seitwärts bewegli-
chen gezähnelten Kinnladen und Freßzangen
(maxillae); andere wie einem zugespitzten
hornartigen Bohrrüssel (rostrum); andere mit
einem fleischigen Schlurfrüssel mit breiter Mün-
dung (proboscis); manche mit einer spiralför-
mig aufgerollten (sogenannten) Zunge ꝛc. ver-
sehen sind.

§. 134.

Vor den Nachstellungen ihrer Feinde sind
einige Insecten, wie z. B. die Spannraupen
durch ihre täuschende Gestalt; andere dadurch

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[305/0325] allermehrsten rothblütigen Thieren, bloß auf ihre Selbsterhaltung, sondern hauptsächlich darauf abzweckt, daß sie organisirte Materie consumiren sollen. Sie müssen essen, nicht bloß um satt zu werden, sondern um zugleich Aas zu verzehren, um selbst wieder andere lebendige Insecten aufzureiben ꝛc., um Unkraut zu vertilgen u. s. w. – eine große Bestim- mung, zu deren Erfüllung vielen dieser kleinen Thierchen, theils ihre äußerst starke Vermeh- rung, theils ihre beyspiellos heftige Freßgierde und schnelle Verdauung bey einem sehr kurzen Darmcanal zu statten kommt. Man weiß z. B., daß eine Raupe in 24 Stunden das Triplum ihres eigenen Gewichts verzehren kann. – Auch sind die Freßwerkzeuge der Insecten vielartiger als in irgend einer andern Thierclasse: da manche mit seitwärts bewegli- chen gezähnelten Kinnladen und Freßzangen (maxillae); andere wie einem zugespitzten hornartigen Bohrrüssel (rostrum); andere mit einem fleischigen Schlurfrüssel mit breiter Mün- dung (proboscis); manche mit einer spiralför- mig aufgerollten (sogenannten) Zunge ꝛc. ver- sehen sind. §. 134. Vor den Nachstellungen ihrer Feinde sind einige Insecten, wie z. B. die Spannraupen durch ihre täuschende Gestalt; andere dadurch

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/325>, abgerufen am 24.11.2024.