Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.

Bild:
<< vorherige Seite

Die männlichen Cicaden geben wie die Heu-
schrecken einen Laut von sich, der durch besondere,
mehr zusammengesetzte Werkzeuge an ihrem Un-
terleibe hervor gebracht wird.

Merkwürdig ist, daß einige Gattungen von
Keulenschwämmen (clauariae) besonders häufig
aus den Puppen von Cicaden, theils gar auf dem
lebendigen Leibe ihrer Larven, manche aber
freylich auch auf Raupen und Schmetterlings-
puppen, wachsen*).

1. Orni. C. nigra flauo maculata, alis hyali-
nis, basi flauis, maculis nigris.

Rösel vol. II. Heuschr. tab. 25. fig. 3.

Im südlichen Europa und in Nordafrica. Die
bey den Alten so beliebte Cicade.

2. +. Spumaria. der Schaumwurm, Gäscht-
wurm. C. fusca, elytris maculis binis
albis lateralibus; fascia duplici interrupta
albida.

Frisch P. VIII. tab. 12.

Besonders häufig auf Weidenbäumen, denen
die Larve im Frühjahr den Saft aussaugt, und
ihn in Gestalt eines Schaums (des so genannten
Kuckuckspeichels), unter welchen sie oft versteckt
ist, wieder von sich gibt. Daher auch die Sage
von regnenden Weiden.

3. Lanata. C. alis deflexis nigris: punctis
caeruleis, fronte lateribusque rubris, ano
lanato.

Stoll tab. 10 fig. 49. und D.

*) Fougeroux in den Mem. de l'ac. des sc. de Paris,
v. J. 1709.
Jo. Miller's illustr. of the sexual system of Lin-
naeus
tab. vlt. fig. 2.

Die männlichen Cicaden geben wie die Heu-
schrecken einen Laut von sich, der durch besondere,
mehr zusammengesetzte Werkzeuge an ihrem Un-
terleibe hervor gebracht wird.

Merkwürdig ist, daß einige Gattungen von
Keulenschwämmen (clauariae) besonders häufig
aus den Puppen von Cicaden, theils gar auf dem
lebendigen Leibe ihrer Larven, manche aber
freylich auch auf Raupen und Schmetterlings-
puppen, wachsen*).

1. Orni. C. nigra flauo maculata, alis hyali-
nis, basi flauis, maculis nigris.

Rösel vol. II. Heuschr. tab. 25. fig. 3.

Im südlichen Europa und in Nordafrica. Die
bey den Alten so beliebte Cicade.

2. †. Spumaria. der Schaumwurm, Gäscht-
wurm. C. fusca, elytris maculis binis
albis lateralibus; fascia duplici interrupta
albida.

Frisch P. VIII. tab. 12.

Besonders häufig auf Weidenbäumen, denen
die Larve im Frühjahr den Saft aussaugt, und
ihn in Gestalt eines Schaums (des so genannten
Kuckuckspeichels), unter welchen sie oft versteckt
ist, wieder von sich gibt. Daher auch die Sage
von regnenden Weiden.

3. Lanata. C. alis deflexis nigris: punctis
caeruleis, fronte lateribusque rubris, ano
lanato.

Stoll tab. 10 fig. 49. und D.

*) Fougeroux in den Mém. de l'ac. des sc. de Paris,
v. J. 1709.
Jo. Miller's illustr. of the sexual system of Lin-
naeus
tab. vlt. fig. 2.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000029">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0364" xml:id="pb344_0001" n="344"/>
            <p rendition="#l1em">Die männlichen Cicaden geben wie die Heu-<lb/>
schrecken einen Laut von sich, der durch besondere,<lb/>
mehr zusammengesetzte Werkzeuge an ihrem Un-<lb/>
terleibe hervor gebracht wird.</p>
            <p rendition="#l1em">Merkwürdig ist, daß einige Gattungen von<lb/>
Keulenschwämmen (<hi rendition="#aq">clauariae</hi>) besonders häufig<lb/>
aus den Puppen von Cicaden, theils gar auf dem<lb/>
lebendigen Leibe ihrer Larven, manche aber<lb/>
freylich auch auf Raupen und Schmetterlings-<lb/>
puppen, wachsen<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Fougeroux</hi></hi> in den <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Mém. de l'ac. des sc. de Paris</hi></hi>,<lb/>
v. J. 1709.<lb/><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Jo. Miller's</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">illustr. of the sexual system of</hi></hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Lin-<lb/>
naeus</hi> tab. vlt. fig. 2.</hi></p></note>.</p>
            <p rendition="#indent-2">1. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Orni</hi></hi>. <hi rendition="#aq">C. nigra flauo maculata, alis hyali-<lb/>
nis, basi flauis, maculis nigris.</hi></p>
            <p rendition="#l2em">Rösel <hi rendition="#aq">vol</hi>. II. Heuschr. <hi rendition="#aq">tab</hi>. 25. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 3.</p>
            <p rendition="#l1em">Im südlichen Europa und in Nordafrica. Die<lb/>
bey den Alten so beliebte Cicade.</p>
            <p rendition="#indent-2">2. &#x2020;. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Spumaria</hi></hi>. der Schaumwurm, Gäscht-<lb/>
wurm. <hi rendition="#aq">C. fusca, elytris maculis binis<lb/>
albis lateralibus; fascia duplici interrupta<lb/>
albida.</hi></p>
            <p rendition="#l2em">Frisch <hi rendition="#aq">P</hi>. VIII. <hi rendition="#aq">tab</hi>. 12.</p>
            <p rendition="#l1em">Besonders häufig auf Weidenbäumen, denen<lb/>
die Larve im Frühjahr den Saft aussaugt, und<lb/>
ihn in Gestalt eines Schaums (des so genannten<lb/>
Kuckuckspeichels), unter welchen sie oft versteckt<lb/>
ist, wieder von sich gibt. Daher auch die Sage<lb/>
von regnenden Weiden.</p>
            <p rendition="#indent-2">3. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Lanata</hi></hi>. <hi rendition="#aq">C. alis deflexis nigris: punctis<lb/>
caeruleis, fronte lateribusque rubris, ano<lb/>
lanato.</hi></p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Stoll</hi> tab</hi>. 10 <hi rendition="#aq">fig</hi>. 49. und <hi rendition="#aq">D</hi>.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[344/0364] Die männlichen Cicaden geben wie die Heu- schrecken einen Laut von sich, der durch besondere, mehr zusammengesetzte Werkzeuge an ihrem Un- terleibe hervor gebracht wird. Merkwürdig ist, daß einige Gattungen von Keulenschwämmen (clauariae) besonders häufig aus den Puppen von Cicaden, theils gar auf dem lebendigen Leibe ihrer Larven, manche aber freylich auch auf Raupen und Schmetterlings- puppen, wachsen *). 1. Orni. C. nigra flauo maculata, alis hyali- nis, basi flauis, maculis nigris. Rösel vol. II. Heuschr. tab. 25. fig. 3. Im südlichen Europa und in Nordafrica. Die bey den Alten so beliebte Cicade. 2. †. Spumaria. der Schaumwurm, Gäscht- wurm. C. fusca, elytris maculis binis albis lateralibus; fascia duplici interrupta albida. Frisch P. VIII. tab. 12. Besonders häufig auf Weidenbäumen, denen die Larve im Frühjahr den Saft aussaugt, und ihn in Gestalt eines Schaums (des so genannten Kuckuckspeichels), unter welchen sie oft versteckt ist, wieder von sich gibt. Daher auch die Sage von regnenden Weiden. 3. Lanata. C. alis deflexis nigris: punctis caeruleis, fronte lateribusque rubris, ano lanato. Stoll tab. 10 fig. 49. und D. *) Fougeroux in den Mém. de l'ac. des sc. de Paris, v. J. 1709. Jo. Miller's illustr. of the sexual system of Lin- naeus tab. vlt. fig. 2.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/364
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 344. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/364>, abgerufen am 25.05.2024.