Bey keinen andern Thieren sehen die beyden Geschlechter einander so auffallend ungleich, als bey den Schildläusen. Das Männchen ähnelt einer kleinen Mücke, das Weibchen hingegen ist ungeflügelt, und sitzt, nachdem es sich gehäutet hat, fast unbeweglich an den Gewächsen, und könnte bey manchen Arten eher für eine Narbe an der Pflanze, als für ein lebendiges Thier an- gesehen werden. Das Männchen schwärmt in- deß im Freyen umher, bis es, vom Begattungs- trieb gereitzt, ein solches einsiedlerisches Weib- chen aussucht und befruchtet.
1. Hesperidum. C. hybernaculorum.
Sulzers Kennz. tab. 12. fig. 81.
Das Weibchen hält sich vorzüglich an Orangen- bäumen, auf der Rückseite der Blätter, auf.
2. Adonidum. C. rusa farinacea pilosa.
Wie die vorige in Gewächshäusern, besonders an Caffeebäumen etc. Man verteibt sie, wenn man die Gewächse nach dem Begießen mit Schwefelblumen bestreut.
3. Ilicis. Kermes. C. quercus cocciferae.
Im südlichen Europa, besonders in Languedoc und Provence, an Stechpalmen etc. Die beeren-
Bey keinen andern Thieren sehen die beyden Geschlechter einander so auffallend ungleich, als bey den Schildläusen. Das Männchen ähnelt einer kleinen Mücke, das Weibchen hingegen ist ungeflügelt, und sitzt, nachdem es sich gehäutet hat, fast unbeweglich an den Gewächsen, und könnte bey manchen Arten eher für eine Narbe an der Pflanze, als für ein lebendiges Thier an- gesehen werden. Das Männchen schwärmt in- deß im Freyen umher, bis es, vom Begattungs- trieb gereitzt, ein solches einsiedlerisches Weib- chen aussucht und befruchtet.
1. Hesperidum. C. hybernaculorum.
Sulzers Kennz. tab. 12. fig. 81.
Das Weibchen hält sich vorzüglich an Orangen- bäumen, auf der Rückseite der Blätter, auf.
2. Adonidum. C. rusa farinacea pilosa.
Wie die vorige in Gewächshäusern, besonders an Caffeebäumen ꝛc. Man verteibt sie, wenn man die Gewächse nach dem Begießen mit Schwefelblumen bestreut.
3. Ilicis. Kermes. C. quercus cocciferae.
Im südlichen Europa, besonders in Languedoc und Provence, an Stechpalmen ꝛc. Die beeren-
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000029"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0370"xml:id="pb350_0001"n="350"/><prendition="#indent-2">1. †. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Buxi</hi></hi>. <hirendition="#aq">C. buxi</hi>.</p><prendition="#indent-2">2. †. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Alni</hi></hi>. <hirendition="#aq">C. betulae alni</hi>.</p><prendition="#l2em">Frisch <hirendition="#aq">P</hi>. VIII. <hirendition="#aq">tab</hi>. 13.</p><prendition="#indent-1">41. <hirendition="#g"><hirendition="#k"><hirendition="#aq">Coccus</hi></hi></hi>. Schildlaus. <hirendition="#aq">Rostrum pe-<lb/>
ctorale. Abdomen postice setosum.<lb/>
Alae 2 erectae masculis. Feminae<lb/>
apterae.</hi></p><prendition="#l1em">Bey keinen andern Thieren sehen die beyden<lb/>
Geschlechter einander so auffallend ungleich, als<lb/>
bey den Schildläusen. Das Männchen ähnelt<lb/>
einer kleinen Mücke, das Weibchen hingegen ist<lb/>
ungeflügelt, und sitzt, nachdem es sich gehäutet<lb/>
hat, fast unbeweglich an den Gewächsen, und<lb/>
könnte bey manchen Arten eher für eine Narbe<lb/>
an der Pflanze, als für ein lebendiges Thier an-<lb/>
gesehen werden. Das Männchen schwärmt in-<lb/>
deß im Freyen umher, bis es, vom Begattungs-<lb/>
trieb gereitzt, ein solches einsiedlerisches Weib-<lb/>
chen aussucht und befruchtet.</p><prendition="#indent-2">1. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Hesperidum</hi></hi>. <hirendition="#aq">C. hybernaculorum</hi>.</p><prendition="#l2em">Sulzers Kennz. <hirendition="#aq">tab</hi>. 12. <hirendition="#aq">fig</hi>. 81.</p><prendition="#l1em">Das Weibchen hält sich vorzüglich an Orangen-<lb/>
bäumen, auf der Rückseite der Blätter, auf.</p><prendition="#indent-2">2. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Adonidum</hi></hi>. <hirendition="#aq">C. rusa farinacea pilosa</hi>.</p><prendition="#l1em">Wie die vorige in Gewächshäusern, besonders<lb/>
an Caffeebäumen ꝛc. Man verteibt sie, wenn<lb/>
man die Gewächse nach dem Begießen mit<lb/>
Schwefelblumen bestreut.</p><prendition="#indent-2">3. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Ilicis</hi></hi>. Kermes. <hirendition="#aq">C. quercus cocciferae</hi>.</p><prendition="#l1em">Im südlichen Europa, besonders in Languedoc<lb/>
und Provence, an Stechpalmen ꝛc. Die beeren-<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[350/0370]
1. †. Buxi. C. buxi.
2. †. Alni. C. betulae alni.
Frisch P. VIII. tab. 13.
41. Coccus. Schildlaus. Rostrum pe-
ctorale. Abdomen postice setosum.
Alae 2 erectae masculis. Feminae
apterae.
Bey keinen andern Thieren sehen die beyden
Geschlechter einander so auffallend ungleich, als
bey den Schildläusen. Das Männchen ähnelt
einer kleinen Mücke, das Weibchen hingegen ist
ungeflügelt, und sitzt, nachdem es sich gehäutet
hat, fast unbeweglich an den Gewächsen, und
könnte bey manchen Arten eher für eine Narbe
an der Pflanze, als für ein lebendiges Thier an-
gesehen werden. Das Männchen schwärmt in-
deß im Freyen umher, bis es, vom Begattungs-
trieb gereitzt, ein solches einsiedlerisches Weib-
chen aussucht und befruchtet.
1. Hesperidum. C. hybernaculorum.
Sulzers Kennz. tab. 12. fig. 81.
Das Weibchen hält sich vorzüglich an Orangen-
bäumen, auf der Rückseite der Blätter, auf.
2. Adonidum. C. rusa farinacea pilosa.
Wie die vorige in Gewächshäusern, besonders
an Caffeebäumen ꝛc. Man verteibt sie, wenn
man die Gewächse nach dem Begießen mit
Schwefelblumen bestreut.
3. Ilicis. Kermes. C. quercus cocciferae.
Im südlichen Europa, besonders in Languedoc
und Provence, an Stechpalmen ꝛc. Die beeren-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/370>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.