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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.

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Die mehrsten hiesigen Ameisen halten sich
vorzüglich in Wäldern und Wiesen, theils bey
vier- und mehreren taufenden in einem Haufen
auf. Die Emsigkeit dieses kleinen Volks, vorzüg-
lich die Sorgfalt, mit der sie ihre Puppen (die
fälschlich so genannten Ameisen-Eyer) warten
und pflegen, geht so weit, daß man gesehen,
wie eine Arbeitsameise, der man den Hinterleib
abgeschnitten, doch noch zehn Puppen vor ihrem
schmerzhaften Tode in Sicherheit gebracht hat etc.

1. +. Herculanea. die Roß-Ameise. F. nigra
abdomine ouato. femoribus ferrugineis.

Sulzers Kennz. tab. 19. fig. 125.

2. +. Rufa. F. thorace compresso toto fer-
rugineo, capite abdomineque nigris.

3. +. Rubra. F. testacea, oculis punctoque
sub abdomine nigris.

4. +. Nigra. F. tota nigra nitida, tibiis cine-
rascentibus.

Diese Ameisen paaren sich zu Ende des Som-
mers im Schwärmen, da sie zuweilen in unzäh-
liger Menge und sonderbarer Gestalt der Schwärme
als auf- und niederfahrende Säulen zum Vor-
schein kommen, deren man zuweilen wohl 20 auf
Ein Mahl sieht, die sich in der Ferne fast wie
ein Nordlicht ausnehmen.*)

5. +. Caespitum. F. abdominis petiolo bino-
doso: priore subtus, thoraceque supra bi-
dentato.

Sulzers Gesch. tab. 27. fig. 20.

*) Gleditsch in den Mem. de l'ac. des sc. de Berlin.
1749. Pl. II.

Die mehrsten hiesigen Ameisen halten sich
vorzüglich in Wäldern und Wiesen, theils bey
vier- und mehreren taufenden in einem Haufen
auf. Die Emsigkeit dieses kleinen Volks, vorzüg-
lich die Sorgfalt, mit der sie ihre Puppen (die
fälschlich so genannten Ameisen-Eyer) warten
und pflegen, geht so weit, daß man gesehen,
wie eine Arbeitsameise, der man den Hinterleib
abgeschnitten, doch noch zehn Puppen vor ihrem
schmerzhaften Tode in Sicherheit gebracht hat ꝛc.

1. †. Herculanea. die Roß-Ameise. F. nigra
abdomine ouato. femoribus ferrugineis.

Sulzers Kennz. tab. 19. fig. 125.

2. †. Rufa. F. thorace compresso toto fer-
rugineo, capite abdomineque nigris.

3. †. Rubra. F. testacea, oculis punctoque
sub abdomine nigris.

4. †. Nigra. F. tota nigra nitida, tibiis cine-
rascentibus.

Diese Ameisen paaren sich zu Ende des Som-
mers im Schwärmen, da sie zuweilen in unzäh-
liger Menge und sonderbarer Gestalt der Schwärme
als auf- und niederfahrende Säulen zum Vor-
schein kommen, deren man zuweilen wohl 20 auf
Ein Mahl sieht, die sich in der Ferne fast wie
ein Nordlicht ausnehmen.*)

5. †. Caespitum. F. abdominis petiolo bino-
doso: priore subtus, thoraceque supra bi-
dentato.

Sulzers Gesch. tab. 27. fig. 20.

*) Gleditsch in den Mém. de l'ac. des sc. de Berlin.
1749. Pl. II.
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[385/0405] Die mehrsten hiesigen Ameisen halten sich vorzüglich in Wäldern und Wiesen, theils bey vier- und mehreren taufenden in einem Haufen auf. Die Emsigkeit dieses kleinen Volks, vorzüg- lich die Sorgfalt, mit der sie ihre Puppen (die fälschlich so genannten Ameisen-Eyer) warten und pflegen, geht so weit, daß man gesehen, wie eine Arbeitsameise, der man den Hinterleib abgeschnitten, doch noch zehn Puppen vor ihrem schmerzhaften Tode in Sicherheit gebracht hat ꝛc. 1. †. Herculanea. die Roß-Ameise. F. nigra abdomine ouato. femoribus ferrugineis. Sulzers Kennz. tab. 19. fig. 125. 2. †. Rufa. F. thorace compresso toto fer- rugineo, capite abdomineque nigris. 3. †. Rubra. F. testacea, oculis punctoque sub abdomine nigris. 4. †. Nigra. F. tota nigra nitida, tibiis cine- rascentibus. Diese Ameisen paaren sich zu Ende des Som- mers im Schwärmen, da sie zuweilen in unzäh- liger Menge und sonderbarer Gestalt der Schwärme als auf- und niederfahrende Säulen zum Vor- schein kommen, deren man zuweilen wohl 20 auf Ein Mahl sieht, die sich in der Ferne fast wie ein Nordlicht ausnehmen. *) 5. †. Caespitum. F. abdominis petiolo bino- doso: priore subtus, thoraceque supra bi- dentato. Sulzers Gesch. tab. 27. fig. 20. *) Gleditsch in den Mém. de l'ac. des sc. de Berlin. 1749. Pl. II.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 385. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/405>, abgerufen am 19.05.2024.