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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.

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Reproductionskraft, und einige, wie z. B. der
Kleisteraal, das Räderthier etc. besitzen eine Art
von Reviviscenz, wodurch sie gewisser Maßen
unzerstörbar scheinen.

§. 154.

Die meisten thierischen Eingeweidewürmer,
auch die Dintenfische etc. ausgenommen, sind wohl
die allermehrsten Würmer wahre Hermaphro-
diten, von denen jedes Individuum sein Ge-
schlecht auf eine der oben angegebenen Weisen
(§. 20. S. 31.) fortzupflanzen im Stande ist.*)

§. 155.

Die unübersehliche Menge von Seegeschöpfen
in dieser Classe (§. 152.), zumahl die Conchy-
lien und Corallen, werden in der großen Haus-
haltung der Natur vorzüglichst dadurch äußerst
wichtig, daß sie im Ocean [- so wie die In-
secten auf und in der Erde (§. 143.) -] unendlich

*) Auch die Paarung hat bey manchen Thieren dieser
Classe ungemein viel Eigenes, wie z. B. bey den
gemeinsten Garten- und Wald-Schnecken (helix
arbustorum, nemoralis etc.), als welche zur Brunst-
zeit mit einem überaus sonderbaren kleinen Pfeile
versehen sind, der von kalkartiger Substanz ist
und ungefähr die Gestalt eines vierschneidigen Lan-
zenschaftes hat. (tab. 1. fig. 8.) Dieser Liebes-
pfeil steckt ihnen dann ganz locker in einer Oeff-
nung des Halfes, und wenn ihrer zwey und zwey
einander aufgefunden haben, so drückt jedes sei-
nen Pfeil dem andern in die Brust, und erst auf
diese vorgängige wechselseitige Anheizung erfolgt
die wahre Paarung.

Reproductionskraft, und einige, wie z. B. der
Kleisteraal, das Räderthier ꝛc. besitzen eine Art
von Reviviscenz, wodurch sie gewisser Maßen
unzerstörbar scheinen.

§. 154.

Die meisten thierischen Eingeweidewürmer,
auch die Dintenfische ꝛc. ausgenommen, sind wohl
die allermehrsten Würmer wahre Hermaphro-
diten, von denen jedes Individuum sein Ge-
schlecht auf eine der oben angegebenen Weisen
(§. 20. S. 31.) fortzupflanzen im Stande ist.*)

§. 155.

Die unübersehliche Menge von Seegeschöpfen
in dieser Classe (§. 152.), zumahl die Conchy-
lien und Corallen, werden in der großen Haus-
haltung der Natur vorzüglichst dadurch äußerst
wichtig, daß sie im Ocean [– so wie die In-
secten auf und in der Erde (§. 143.) –] unendlich

*) Auch die Paarung hat bey manchen Thieren dieser
Classe ungemein viel Eigenes, wie z. B. bey den
gemeinsten Garten- und Wald-Schnecken (helix
arbustorum, nemoralis etc.), als welche zur Brunst-
zeit mit einem überaus sonderbaren kleinen Pfeile
versehen sind, der von kalkartiger Substanz ist
und ungefähr die Gestalt eines vierschneidigen Lan-
zenschaftes hat. (tab. 1. fig. 8.) Dieser Liebes-
pfeil steckt ihnen dann ganz locker in einer Oeff-
nung des Halfes, und wenn ihrer zwey und zwey
einander aufgefunden haben, so drückt jedes sei-
nen Pfeil dem andern in die Brust, und erst auf
diese vorgängige wechselseitige Anheizung erfolgt
die wahre Paarung.
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[414/0434] Reproductionskraft, und einige, wie z. B. der Kleisteraal, das Räderthier ꝛc. besitzen eine Art von Reviviscenz, wodurch sie gewisser Maßen unzerstörbar scheinen. §. 154. Die meisten thierischen Eingeweidewürmer, auch die Dintenfische ꝛc. ausgenommen, sind wohl die allermehrsten Würmer wahre Hermaphro- diten, von denen jedes Individuum sein Ge- schlecht auf eine der oben angegebenen Weisen (§. 20. S. 31.) fortzupflanzen im Stande ist. *) §. 155. Die unübersehliche Menge von Seegeschöpfen in dieser Classe (§. 152.), zumahl die Conchy- lien und Corallen, werden in der großen Haus- haltung der Natur vorzüglichst dadurch äußerst wichtig, daß sie im Ocean [– so wie die In- secten auf und in der Erde (§. 143.) –] unendlich *) Auch die Paarung hat bey manchen Thieren dieser Classe ungemein viel Eigenes, wie z. B. bey den gemeinsten Garten- und Wald-Schnecken (helix arbustorum, nemoralis etc.), als welche zur Brunst- zeit mit einem überaus sonderbaren kleinen Pfeile versehen sind, der von kalkartiger Substanz ist und ungefähr die Gestalt eines vierschneidigen Lan- zenschaftes hat. (tab. 1. fig. 8.) Dieser Liebes- pfeil steckt ihnen dann ganz locker in einer Oeff- nung des Halfes, und wenn ihrer zwey und zwey einander aufgefunden haben, so drückt jedes sei- nen Pfeil dem andern in die Brust, und erst auf diese vorgängige wechselseitige Anheizung erfolgt die wahre Paarung.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 414. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/434>, abgerufen am 24.11.2024.