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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.

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§. 20.

Wenn die organisirten Körper durch Er-
nährung und Wachsthum zu ihrer vollen Reife
gelangen, so erhalten sie dann auch das Fort-
pflanzungsvermögen (§. 5.), das aber auf eine
sehr verschiedene Weise vollzogen wird. Ueber-
haupt nähmlich ist entweder schon jedes Indi-
viduum für sich im Stande, sein Geschlecht
fortzupflanzen; oder aber es müssen sich ihrer
zwey mit einander paaren oder begatten, wenn
sie neue organisirte Körper ihrer Art hervor
bringen sollen.

Die mannigfaltigen besondern Verschieden-
heiten in diesen beiderley Hauptweisen der Fort-
pflanzung lassen sich doch füglich unter folgende
vier Arten bringen:

1) Jedes Individuum vermehrt sich auf die
einfachste Weise, ohne vorher gegangene
Befruchtung: entweder durch Theilung, wie
manche Infusions-Thierchen*) und Blu-
men-Polypen**); oder wie bey der Brun-
nen-Conferve so, daß das alte fadenartige
Gewächs am einen Ende zu einem kuglichen
Knöpfchen anschwillt, das nachher abfällt
und wieder zu einem solchen Faden aus-

*) J. Ellis in den philos. Transact. vol. LIX. P. I.
S. 138 u. f. tab. 6. fig. 1-6.
**) A. Trembley ebendaselbst. vol. XLIII. N. 474.
S. 175 u. f. und vol. Xlil. N. 484. S. 138 u. f.
§. 20.

Wenn die organisirten Körper durch Er-
nährung und Wachsthum zu ihrer vollen Reife
gelangen, so erhalten sie dann auch das Fort-
pflanzungsvermögen (§. 5.), das aber auf eine
sehr verschiedene Weise vollzogen wird. Ueber-
haupt nähmlich ist entweder schon jedes Indi-
viduum für sich im Stande, sein Geschlecht
fortzupflanzen; oder aber es müssen sich ihrer
zwey mit einander paaren oder begatten, wenn
sie neue organisirte Körper ihrer Art hervor
bringen sollen.

Die mannigfaltigen besondern Verschieden-
heiten in diesen beiderley Hauptweisen der Fort-
pflanzung lassen sich doch füglich unter folgende
vier Arten bringen:

1) Jedes Individuum vermehrt sich auf die
einfachste Weise, ohne vorher gegangene
Befruchtung: entweder durch Theilung, wie
manche Infusions-Thierchen*) und Blu-
men-Polypen**); oder wie bey der Brun-
nen-Conferve so, daß das alte fadenartige
Gewächs am einen Ende zu einem kuglichen
Knöpfchen anschwillt, das nachher abfällt
und wieder zu einem solchen Faden aus-

*) J. Ellis in den philos. Transact. vol. LIX. P. I.
S. 138 u. f. tab. 6. fig. 1–6.
**) A. Trembley ebendaselbst. vol. XLIII. N. 474.
S. 175 u. f. und vol. Xlil. N. 484. S. 138 u. f.
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[32/0052] §. 20. Wenn die organisirten Körper durch Er- nährung und Wachsthum zu ihrer vollen Reife gelangen, so erhalten sie dann auch das Fort- pflanzungsvermögen (§. 5.), das aber auf eine sehr verschiedene Weise vollzogen wird. Ueber- haupt nähmlich ist entweder schon jedes Indi- viduum für sich im Stande, sein Geschlecht fortzupflanzen; oder aber es müssen sich ihrer zwey mit einander paaren oder begatten, wenn sie neue organisirte Körper ihrer Art hervor bringen sollen. Die mannigfaltigen besondern Verschieden- heiten in diesen beiderley Hauptweisen der Fort- pflanzung lassen sich doch füglich unter folgende vier Arten bringen: 1) Jedes Individuum vermehrt sich auf die einfachste Weise, ohne vorher gegangene Befruchtung: entweder durch Theilung, wie manche Infusions-Thierchen *) und Blu- men-Polypen **); oder wie bey der Brun- nen-Conferve so, daß das alte fadenartige Gewächs am einen Ende zu einem kuglichen Knöpfchen anschwillt, das nachher abfällt und wieder zu einem solchen Faden aus- *) J. Ellis in den philos. Transact. vol. LIX. P. I. S. 138 u. f. tab. 6. fig. 1–6. **) A. Trembley ebendaselbst. vol. XLIII. N. 474. S. 175 u. f. und vol. Xlil. N. 484. S. 138 u. f.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/52>, abgerufen am 04.12.2024.