Meist eisenschwarz, theis rußig, theils crystal- lisirt, und das meist in sehr kleinen sechseitigen Säulen oder Tafeln; theils zellig; spröde. Ge- wicht = 7208. Gehalt (nach Klaproth) = 66,50 Silber, 12 Schwefel, 10 Spießglas, 5 Eisen. Fundort zumahl in Ungarn.
6. Silberschwärze. Argent noir.
Blaulich schwarz; abfärbend; feinerdig; sehr weich; scheint aus einer Auflösung des Schwarz- gülden und Glaserzes entstanden zu seyn. Fin- det sich meist in der Nachbarschaft dieser beyden.
7. Hornerz. Argent muriate.
Perlgrau; theils ins Braune, theils ins Pi- staziengrüne, an den Kanten durchscheinend; fast wachsglänzend, theils knospig; theils cubisch crystallisirt; theils dendritisch (so vorzüglichst das sibirische vom Schlangenberg); weich; geschmei- dig; läßt sich späneln. Gewicht = 4840. Gehalt (nach Klaproth) = 67,75 Silber, 21 concentrirte Salzsäure, 6 Eisenkalk, 1,75 Thon- erde. Fundort, außer dem eben gedachten, Jo- hanngeorgenstadt im Erzgebirge, Cornwall etc.
Auch das so genannte Buttermilcherz, so sich ehedem zu St. Andreasberg auf dem Harze gefunden, ist eine Art in Thonerde verlarvten Hornerzes.
8. Rothgülden. (Fr. argent rouge, rosiclair.)
Von verschiedener Röthe, vom lichten Blutroth bis ins dunkel Coschenillrothe, und dieß selbst ins Bleygraue und Eisenschwarze; mehr oder
Meist eisenschwarz, theis rußig, theils crystal- lisirt, und das meist in sehr kleinen sechseitigen Säulen oder Tafeln; theils zellig; spröde. Ge- wicht = 7208. Gehalt (nach Klaproth) = 66,50 Silber, 12 Schwefel, 10 Spießglas, 5 Eisen. Fundort zumahl in Ungarn.
6. Silberschwärze. Argent noir.
Blaulich schwarz; abfärbend; feinerdig; sehr weich; scheint aus einer Auflösung des Schwarz- gülden und Glaserzes entstanden zu seyn. Fin- det sich meist in der Nachbarschaft dieser beyden.
7. Hornerz. Argent muriaté.
Perlgrau; theils ins Braune, theils ins Pi- staziengrüne, an den Kanten durchscheinend; fast wachsglänzend, theils knospig; theils cubisch crystallisirt; theils dendritisch (so vorzüglichst das sibirische vom Schlangenberg); weich; geschmei- dig; läßt sich späneln. Gewicht = 4840. Gehalt (nach Klaproth) = 67,75 Silber, 21 concentrirte Salzsäure, 6 Eisenkalk, 1,75 Thon- erde. Fundort, außer dem eben gedachten, Jo- hanngeorgenstadt im Erzgebirge, Cornwall ꝛc.
Auch das so genannte Buttermilcherz, so sich ehedem zu St. Andreasberg auf dem Harze gefunden, ist eine Art in Thonerde verlarvten Hornerzes.
8. Rothgülden. (Fr. argent rouge, rosiclair.)
Von verschiedener Röthe, vom lichten Blutroth bis ins dunkel Coschenillrothe, und dieß selbst ins Bleygraue und Eisenschwarze; mehr oder
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000029"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0686"xml:id="pb666_0001"n="666"/><prendition="#indent-1">5. Schwarzgülden, Röschgewächs, sprödes<lb/>
Glaserz. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Argent noir</hi></hi>.</p><prendition="#l1em">Meist eisenschwarz, theis rußig, theils crystal-<lb/>
lisirt, und das meist in sehr kleinen sechseitigen<lb/>
Säulen oder Tafeln; theils zellig; spröde. Ge-<lb/>
wicht = 7208. Gehalt (nach Klaproth) = 66,50<lb/>
Silber, 12 Schwefel, 10 Spießglas, 5 Eisen.<lb/>
Fundort zumahl in Ungarn.</p><prendition="#indent-1">6. Silberschwärze. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Argent noir</hi></hi>.</p><prendition="#l1em">Blaulich schwarz; abfärbend; feinerdig; sehr<lb/>
weich; scheint aus einer Auflösung des Schwarz-<lb/>
gülden und Glaserzes entstanden zu seyn. Fin-<lb/>
det sich meist in der Nachbarschaft dieser beyden.</p><prendition="#indent-1">7. Hornerz. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Argent muriaté</hi></hi>.</p><prendition="#l1em">Perlgrau; theils ins Braune, theils ins Pi-<lb/>
staziengrüne, an den Kanten durchscheinend; fast<lb/>
wachsglänzend, theils knospig; theils cubisch<lb/>
crystallisirt; theils dendritisch (so vorzüglichst das<lb/>
sibirische vom Schlangenberg); weich; geschmei-<lb/>
dig; läßt sich späneln. Gewicht = 4840.<lb/>
Gehalt (nach Klaproth) = 67,75 Silber, 21<lb/>
concentrirte Salzsäure, 6 Eisenkalk, 1,75 Thon-<lb/>
erde. Fundort, außer dem eben gedachten, Jo-<lb/>
hanngeorgenstadt im Erzgebirge, Cornwall ꝛc.</p><prendition="#l1em">Auch das so genannte Buttermilcherz, so<lb/>
sich ehedem zu St. Andreasberg auf dem Harze<lb/>
gefunden, ist eine Art in Thonerde verlarvten<lb/>
Hornerzes.</p><prendition="#indent-1">8. Rothgülden. (Fr. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">argent rouge, rosiclair</hi></hi>.)</p><prendition="#l1em">Von verschiedener Röthe, vom lichten Blutroth<lb/>
bis ins dunkel Coschenillrothe, und dieß selbst<lb/>
ins Bleygraue und Eisenschwarze; mehr oder<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[666/0686]
5. Schwarzgülden, Röschgewächs, sprödes
Glaserz. Argent noir.
Meist eisenschwarz, theis rußig, theils crystal-
lisirt, und das meist in sehr kleinen sechseitigen
Säulen oder Tafeln; theils zellig; spröde. Ge-
wicht = 7208. Gehalt (nach Klaproth) = 66,50
Silber, 12 Schwefel, 10 Spießglas, 5 Eisen.
Fundort zumahl in Ungarn.
6. Silberschwärze. Argent noir.
Blaulich schwarz; abfärbend; feinerdig; sehr
weich; scheint aus einer Auflösung des Schwarz-
gülden und Glaserzes entstanden zu seyn. Fin-
det sich meist in der Nachbarschaft dieser beyden.
7. Hornerz. Argent muriaté.
Perlgrau; theils ins Braune, theils ins Pi-
staziengrüne, an den Kanten durchscheinend; fast
wachsglänzend, theils knospig; theils cubisch
crystallisirt; theils dendritisch (so vorzüglichst das
sibirische vom Schlangenberg); weich; geschmei-
dig; läßt sich späneln. Gewicht = 4840.
Gehalt (nach Klaproth) = 67,75 Silber, 21
concentrirte Salzsäure, 6 Eisenkalk, 1,75 Thon-
erde. Fundort, außer dem eben gedachten, Jo-
hanngeorgenstadt im Erzgebirge, Cornwall ꝛc.
Auch das so genannte Buttermilcherz, so
sich ehedem zu St. Andreasberg auf dem Harze
gefunden, ist eine Art in Thonerde verlarvten
Hornerzes.
8. Rothgülden. (Fr. argent rouge, rosiclair.)
Von verschiedener Röthe, vom lichten Blutroth
bis ins dunkel Coschenillrothe, und dieß selbst
ins Bleygraue und Eisenschwarze; mehr oder
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 666. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/686>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.