Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.

Bild:
<< vorherige Seite

Außerdem bekanntlich auch zu meteorologischen
Werkzeugen, Vertreibung und Tödtung mancher
Insecten, und als wichtiges Heilmittel.

1. Gediegen, Jungfern Quecksilber.

Meist in kugelichten Tropfen in Klüften und
Zwischenräumen von Quecksilbererzen. Fundort,
in Europa zumahl Idria und das Zweybrückische.

2. Natürliches Amalgama. Mercure ar-
gental
.

Jungfern-Quecksilber mit gediegenem Silber
amalgamirt. Meist nur als Ueberzug; doch theils
derb, knospig etc.; weich. Gehalt sehr ungleich;
z. B. (nach Klaproth) 64 Quecksilber, 36 Silber.
Fundort zumahl im Zweybrückischen.

3. Zinnober. Cinnabaris. Mercure sulfure.

Vom Lichtscharlachrothen ins dunkel Coschenill-
rothe etc.; theils undurchsichtig, theils mehr oder
weniger durchscheinend; theils erdig, theils derb;
und dann theils von einem fast metallischen
Glanze; theils faserig; theils crystallisirt, und
zwar meist in vierseitigen Pyramiden etc.; gibt
scharlachrothen Strich. Gehalt und Gewicht sehr
ungleich. Ersterer z. B. (nach Kirwan) = 80
Quecksilber, 20 Schwefel. Fundorte zumahl
Idria, das Zweybrückische, Almaden, Schina
und Mexico.

Das so genannte Quecksilber-Branderz von
Idria ist ein mit Zinnober innig gemengter
Brandschiefer.

Das eben daselbst brechende, seltene Queck-
silber-Schwefelleber-Erz. (Fr. cinabre alcalin)

Außerdem bekanntlich auch zu meteorologischen
Werkzeugen, Vertreibung und Tödtung mancher
Insecten, und als wichtiges Heilmittel.

1. Gediegen, Jungfern Quecksilber.

Meist in kugelichten Tropfen in Klüften und
Zwischenräumen von Quecksilbererzen. Fundort,
in Europa zumahl Idria und das Zweybrückische.

2. Natürliches Amalgama. Mercure ar-
gental
.

Jungfern-Quecksilber mit gediegenem Silber
amalgamirt. Meist nur als Ueberzug; doch theils
derb, knospig ꝛc.; weich. Gehalt sehr ungleich;
z. B. (nach Klaproth) 64 Quecksilber, 36 Silber.
Fundort zumahl im Zweybrückischen.

3. Zinnober. Cinnabaris. Mercure sulfuré.

Vom Lichtscharlachrothen ins dunkel Coschenill-
rothe ꝛc.; theils undurchsichtig, theils mehr oder
weniger durchscheinend; theils erdig, theils derb;
und dann theils von einem fast metallischen
Glanze; theils faserig; theils crystallisirt, und
zwar meist in vierseitigen Pyramiden ꝛc.; gibt
scharlachrothen Strich. Gehalt und Gewicht sehr
ungleich. Ersterer z. B. (nach Kirwan) = 80
Quecksilber, 20 Schwefel. Fundorte zumahl
Idria, das Zweybrückische, Almaden, Schina
und Mexico.

Das so genannte Quecksilber-Branderz von
Idria ist ein mit Zinnober innig gemengter
Brandschiefer.

Das eben daselbst brechende, seltene Queck-
silber-Schwefelleber-Erz. (Fr. cinabre alcalin)

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000029">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0688" xml:id="pb668_0001" n="668"/>
Außerdem bekanntlich auch zu meteorologischen<lb/>
Werkzeugen, Vertreibung und Tödtung mancher<lb/>
Insecten, und als wichtiges Heilmittel.</p>
            <p rendition="#indent-1">1. Gediegen, Jungfern Quecksilber.</p>
            <p rendition="#l1em">Meist in kugelichten Tropfen in Klüften und<lb/>
Zwischenräumen von Quecksilbererzen. Fundort,<lb/>
in Europa zumahl Idria und das Zweybrückische.</p>
            <p rendition="#indent-1">2. Natürliches Amalgama. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Mercure ar-<lb/>
gental</hi></hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Jungfern-Quecksilber mit gediegenem Silber<lb/>
amalgamirt. Meist nur als Ueberzug; doch theils<lb/>
derb, knospig &#xA75B;c.; weich. Gehalt sehr ungleich;<lb/>
z. B. (nach Klaproth) 64 Quecksilber, 36 Silber.<lb/>
Fundort zumahl im Zweybrückischen.</p>
            <p rendition="#indent-1">3. Zinnober. <hi rendition="#aq">Cinnabaris</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Mercure sulfuré</hi></hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Vom Lichtscharlachrothen ins dunkel Coschenill-<lb/>
rothe &#xA75B;c.; theils undurchsichtig, theils mehr oder<lb/>
weniger durchscheinend; theils erdig, theils derb;<lb/>
und dann theils von einem fast metallischen<lb/>
Glanze; theils faserig; theils crystallisirt, und<lb/>
zwar meist in vierseitigen Pyramiden &#xA75B;c.; gibt<lb/>
scharlachrothen Strich. Gehalt und Gewicht sehr<lb/>
ungleich. Ersterer z. B. (nach Kirwan) = 80<lb/>
Quecksilber, 20 Schwefel. Fundorte zumahl<lb/>
Idria, das Zweybrückische, Almaden, Schina<lb/>
und Mexico.</p>
            <p rendition="#l1em">Das so genannte Quecksilber-Branderz von<lb/>
Idria ist ein mit Zinnober innig gemengter<lb/>
Brandschiefer.</p>
            <p rendition="#l1em">Das eben daselbst brechende, seltene Queck-<lb/>
silber-Schwefelleber-Erz. (Fr. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">cinabre alcalin</hi></hi>)<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[668/0688] Außerdem bekanntlich auch zu meteorologischen Werkzeugen, Vertreibung und Tödtung mancher Insecten, und als wichtiges Heilmittel. 1. Gediegen, Jungfern Quecksilber. Meist in kugelichten Tropfen in Klüften und Zwischenräumen von Quecksilbererzen. Fundort, in Europa zumahl Idria und das Zweybrückische. 2. Natürliches Amalgama. Mercure ar- gental. Jungfern-Quecksilber mit gediegenem Silber amalgamirt. Meist nur als Ueberzug; doch theils derb, knospig ꝛc.; weich. Gehalt sehr ungleich; z. B. (nach Klaproth) 64 Quecksilber, 36 Silber. Fundort zumahl im Zweybrückischen. 3. Zinnober. Cinnabaris. Mercure sulfuré. Vom Lichtscharlachrothen ins dunkel Coschenill- rothe ꝛc.; theils undurchsichtig, theils mehr oder weniger durchscheinend; theils erdig, theils derb; und dann theils von einem fast metallischen Glanze; theils faserig; theils crystallisirt, und zwar meist in vierseitigen Pyramiden ꝛc.; gibt scharlachrothen Strich. Gehalt und Gewicht sehr ungleich. Ersterer z. B. (nach Kirwan) = 80 Quecksilber, 20 Schwefel. Fundorte zumahl Idria, das Zweybrückische, Almaden, Schina und Mexico. Das so genannte Quecksilber-Branderz von Idria ist ein mit Zinnober innig gemengter Brandschiefer. Das eben daselbst brechende, seltene Queck- silber-Schwefelleber-Erz. (Fr. cinabre alcalin)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/688
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 668. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/688>, abgerufen am 22.11.2024.