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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.

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2. Zinnstein (Fr. etain oxyde, etain vitreux.)

Braun, einerseits ins Schwarze, anderseits
ins Gelbe und ins Weißlichgraue*); theils durch-
scheinend, zuweilen fast durchsichtig (so z. B.
das rosin-tin aus Cornwall); theils ungeformt;
theils als Gerölle in Seifenwerken**) (Engl.
stream-tin), oder als Zinnsand; häufig aber
crystallisirt (so genannte Zinngraupen) zumahl
als sehr kurze vierseitige Säule an beyden Enden
vierseitig zugespitzt; oft als Zwillingscrystalle
(Visirgraupen). Mittel-Gewicht = 6900.
Zinn-Gehalt wohl bis 80 pro Cent. Fundort
zumahl das sächsische und böhmische Erzgebirge,
Cornwall, Malacka, die Insel Banca bey Su-
matra etc.

*) So ist z. B. das seltene schinesische Kalin (- so
heißt das Zinn überhaupt bey einigen ostindischen
Völkerschaften -) ein gelblichgraues Zinnerz
mit schwatzen Wolframeerz in quarziger Gangart. -
Eine Stufe, die ich davon besitze, kommt voll-
kommen mit der überein, die Herr Sage im
cabinet de l'ecole des mines S. 380 beschreibt.
**) Seifenwerke (Engl. stream-works), sind eine
eigene Art von Bergbau in Thälern zwischen erz-
führenden Ganggebirgen, die theils zu mehreren
Lachtern hoch mit abgerissenen Geschieden und
theils abgerundeten Geröllen dieser Gebirge und
ihrer Gänge gefüllt sind; und wovon z. B. die
bey Eibenstock im Erzgebirge, und die bey St.
Austel etc. in Cornwall sehr ergiebig an Zinnerzen
sind. Von jenen s. J. F. W. Charpentier mine-
ralog. Geogr. der Chutsächs. Lande S. 270. Von
diesen aber das bergmänn. Journal III. Jahrg.
2. B. S. 143.

2. Zinnstein (Fr. étain oxydé, étain vitreux.)

Braun, einerseits ins Schwarze, anderseits
ins Gelbe und ins Weißlichgraue*); theils durch-
scheinend, zuweilen fast durchsichtig (so z. B.
das rosin-tin aus Cornwall); theils ungeformt;
theils als Gerölle in Seifenwerken**) (Engl.
stream-tin), oder als Zinnsand; häufig aber
crystallisirt (so genannte Zinngraupen) zumahl
als sehr kurze vierseitige Säule an beyden Enden
vierseitig zugespitzt; oft als Zwillingscrystalle
(Visirgraupen). Mittel-Gewicht = 6900.
Zinn-Gehalt wohl bis 80 pro Cent. Fundort
zumahl das sächsische und böhmische Erzgebirge,
Cornwall, Malacka, die Insel Banca bey Su-
matra ꝛc.

*) So ist z. B. das seltene schinesische Kalin (– so
heißt das Zinn überhaupt bey einigen ostindischen
Völkerschaften –) ein gelblichgraues Zinnerz
mit schwatzen Wolframeerz in quarziger Gangart. –
Eine Stufe, die ich davon besitze, kommt voll-
kommen mit der überein, die Herr Sage im
cabinet de l'école des mines S. 380 beschreibt.
**) Seifenwerke (Engl. stream-works), sind eine
eigene Art von Bergbau in Thälern zwischen erz-
führenden Ganggebirgen, die theils zu mehreren
Lachtern hoch mit abgerissenen Geschieden und
theils abgerundeten Geröllen dieser Gebirge und
ihrer Gänge gefüllt sind; und wovon z. B. die
bey Eibenstock im Erzgebirge, und die bey St.
Austel ꝛc. in Cornwall sehr ergiebig an Zinnerzen
sind. Von jenen s. J. F. W. Charpentier mine-
ralog. Geogr. der Chutsächs. Lande S. 270. Von
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2. B. S. 143.
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[691/0711] 2. Zinnstein (Fr. étain oxydé, étain vitreux.) Braun, einerseits ins Schwarze, anderseits ins Gelbe und ins Weißlichgraue *); theils durch- scheinend, zuweilen fast durchsichtig (so z. B. das rosin-tin aus Cornwall); theils ungeformt; theils als Gerölle in Seifenwerken **) (Engl. stream-tin), oder als Zinnsand; häufig aber crystallisirt (so genannte Zinngraupen) zumahl als sehr kurze vierseitige Säule an beyden Enden vierseitig zugespitzt; oft als Zwillingscrystalle (Visirgraupen). Mittel-Gewicht = 6900. Zinn-Gehalt wohl bis 80 pro Cent. Fundort zumahl das sächsische und böhmische Erzgebirge, Cornwall, Malacka, die Insel Banca bey Su- matra ꝛc. *) So ist z. B. das seltene schinesische Kalin (– so heißt das Zinn überhaupt bey einigen ostindischen Völkerschaften –) ein gelblichgraues Zinnerz mit schwatzen Wolframeerz in quarziger Gangart. – Eine Stufe, die ich davon besitze, kommt voll- kommen mit der überein, die Herr Sage im cabinet de l'école des mines S. 380 beschreibt. **) Seifenwerke (Engl. stream-works), sind eine eigene Art von Bergbau in Thälern zwischen erz- führenden Ganggebirgen, die theils zu mehreren Lachtern hoch mit abgerissenen Geschieden und theils abgerundeten Geröllen dieser Gebirge und ihrer Gänge gefüllt sind; und wovon z. B. die bey Eibenstock im Erzgebirge, und die bey St. Austel ꝛc. in Cornwall sehr ergiebig an Zinnerzen sind. Von jenen s. J. F. W. Charpentier mine- ralog. Geogr. der Chutsächs. Lande S. 270. Von diesen aber das bergmänn. Journal III. Jahrg. 2. B. S. 143.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 691. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/711>, abgerufen am 27.11.2024.