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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.

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Linnes Homo troglodytes ist ein unbegreifliches
Gemische aus der Geschichte jener preßhaften
kränklichen weißen Mohren, und des Orang-
utangs: - sein Homo lar hingegen ein wah-
rer Affe.

Die in Wildniß unter Thieren erwachsenen Kin-
der sind klägliche sittliche Monstra, die man
eben so wenig, als andere durch Krankheit
oder Zufall entstellte Menschen, zum Muster
des Meisterstücks der Schöpfung anführen darf.

Geschwänzte Völker, von Natur geschürzte
Hottentottinnen, die vorgebliche natürliche
Bartlosigkeit der Americaner*) die Sirenen,
Centauren, und alle Fabeln von gleichem
Schrot und Korn, verzeihen wir der guther-
zigen Leichtgläubigkeit unserer lieben Alten.



II. QVADRVMANA.

Säugethiere mit vier Händen, wie es ihre
Lebensart und ihr Aufenthalt auf den Bäumen
erfordert. Sie sind ursprünglich wohl bloß zwi-
schen den Wendezirkeln zu Hause**).

2. Simia. Affe. Habitus plus minus an-
thropomorphus, auriculae et manus fere

*) Verschiedenheit im schwächern oder stärkern Haar-
wuchs ist oben bey der mongolischen und ma-
layischen Rasse angegeben. Aber die gänzliche
Bartlosigkeit mancher Americaner, die ist Werk
der Kunst, so gut als die winzig kleinen Füßchen
der schinesischen Frauenzimmer (- die Struthopo-
des
des Eudoxus beym Plinius -).
**) Histoire naturelle des Singes, peints d'apres nature
par J. D. Audebert. Par. seit 1797. gr. Fol.

Linnés Homo troglodytes ist ein unbegreifliches
Gemische aus der Geschichte jener preßhaften
kränklichen weißen Mohren, und des Orang-
utangs: – sein Homo lar hingegen ein wah-
rer Affe.

Die in Wildniß unter Thieren erwachsenen Kin-
der sind klägliche sittliche Monstra, die man
eben so wenig, als andere durch Krankheit
oder Zufall entstellte Menschen, zum Muster
des Meisterstücks der Schöpfung anführen darf.

Geschwänzte Völker, von Natur geschürzte
Hottentottinnen, die vorgebliche natürliche
Bartlosigkeit der Americaner*) die Sirenen,
Centauren, und alle Fabeln von gleichem
Schrot und Korn, verzeihen wir der guther-
zigen Leichtgläubigkeit unserer lieben Alten.



II. QVADRVMANA.

Säugethiere mit vier Händen, wie es ihre
Lebensart und ihr Aufenthalt auf den Bäumen
erfordert. Sie sind ursprünglich wohl bloß zwi-
schen den Wendezirkeln zu Hause**).

2. Simia. Affe. Habitus plus minus an-
thropomorphus, auriculae et manus fere

*) Verschiedenheit im schwächern oder stärkern Haar-
wuchs ist oben bey der mongolischen und ma-
layischen Rasse angegeben. Aber die gänzliche
Bartlosigkeit mancher Americaner, die ist Werk
der Kunst, so gut als die winzig kleinen Füßchen
der schinesischen Frauenzimmer (– die Struthopo-
des
des Eudoxus beym Plinius –).
**) Histoire naturelle des Singes, peints d'après nature
par J. D. Audebert. Par. seit 1797. gr. Fol.
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[70/0090] Linnés Homo troglodytes ist ein unbegreifliches Gemische aus der Geschichte jener preßhaften kränklichen weißen Mohren, und des Orang- utangs: – sein Homo lar hingegen ein wah- rer Affe. Die in Wildniß unter Thieren erwachsenen Kin- der sind klägliche sittliche Monstra, die man eben so wenig, als andere durch Krankheit oder Zufall entstellte Menschen, zum Muster des Meisterstücks der Schöpfung anführen darf. Geschwänzte Völker, von Natur geschürzte Hottentottinnen, die vorgebliche natürliche Bartlosigkeit der Americaner *) die Sirenen, Centauren, und alle Fabeln von gleichem Schrot und Korn, verzeihen wir der guther- zigen Leichtgläubigkeit unserer lieben Alten. II. QVADRVMANA. Säugethiere mit vier Händen, wie es ihre Lebensart und ihr Aufenthalt auf den Bäumen erfordert. Sie sind ursprünglich wohl bloß zwi- schen den Wendezirkeln zu Hause **). 2. Simia. Affe. Habitus plus minus an- thropomorphus, auriculae et manus fere *) Verschiedenheit im schwächern oder stärkern Haar- wuchs ist oben bey der mongolischen und ma- layischen Rasse angegeben. Aber die gänzliche Bartlosigkeit mancher Americaner, die ist Werk der Kunst, so gut als die winzig kleinen Füßchen der schinesischen Frauenzimmer (– die Struthopo- des des Eudoxus beym Plinius –). **) Histoire naturelle des Singes, peints d'après nature par J. D. Audebert. Par. seit 1797. gr. Fol.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/90>, abgerufen am 26.11.2024.