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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807.

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zu beiden Seiten des Halses; ferner zum
Theil eine kleine Saugeröhre an der Unterlefze
u. dergl. m. Lauter Theile, die nur für den
Larvenstand des zarten jungen Thieres bestimmt
sind und mit der zunehmenden Reife desselben
allgemach schwinden.

Anm. Ueber zwey räthsel-
hafte Eidechsenartige Geschöpfe, die Siren
lacertina in den Gewässern von Carolina,
und den Proteus anguinus aus dem unter-
irdischen Sittichersee in Crain, sind die
Meinungen noch getheilt, ob sie für schon
vollkommen ausgebildete Reptilien ihrer
Art, oder aber nach aller Analogie, unge-
achtet ihrer ansehnlichen Größe doch nur
für noch unreife Larven derselben anzusehen
seyen? -- Von der Sirene s. Ellis und
J. Hunter in den Philosophical Trans-
actions
vol. LVI. und vom Proteus Hrn.
Dr. Schreibers (dem ich selbst ein treff-
liches Exemplar des eben so wundersamen
als seltenen Thiers verdanke,) in eben diesen
Societätsschriften v. J. 1801.

§. 95.

Die Amphibien haben ein langsames
Wachsthum; so daß z. B. unsere hieländi-
schen Frösche meist erst im vierten Jahre
mannbar werden: und doch erreichen diese nur
ein, nach Verhältniß dieser späten Pubertät,
nicht beträchtliches Alter von 12 bis 16 Jahren.
Hingegen weiß man, daß Schildkröten selbst
in der Gefangenschaft über 100 Jahre gelebt
haben, so daß hiernach zu schließen, die
Crocodile und großen Schlangen etc. wohl zu
einem noch höhern Alter gelangen können.

§. 96.

Die Benutzung der Amphibien fürs
Menschengeschlecht ist ziemlich einfach; aber
für manche Gegenden theils äußerst beträcht-
lich. Zumahl der Genuß der Schildkröten
und ihrer Eyer, so wie auch verschiedener
Frösche und Eidexen etc. - auch von Schild-
kröten Thran; und Schildpatt zu Kunst-
arbeiten etc. -

zu beiden Seiten des Halses; ferner zum
Theil eine kleine Saugeröhre an der Unterlefze
u. dergl. m. Lauter Theile, die nur für den
Larvenstand des zarten jungen Thieres bestimmt
sind und mit der zunehmenden Reife desselben
allgemach schwinden.

Anm. Ueber zwey räthsel-
hafte Eidechsenartige Geschöpfe, die Siren
lacertina in den Gewässern von Carolina,
und den Proteus anguinus aus dem unter-
irdischen Sittichersee in Crain, sind die
Meinungen noch getheilt, ob sie für schon
vollkommen ausgebildete Reptilien ihrer
Art, oder aber nach aller Analogie, unge-
achtet ihrer ansehnlichen Größe doch nur
für noch unreife Larven derselben anzusehen
seyen? –– Von der Sirene s. Ellis und
J. Hunter in den Philosophical Trans-
actions
vol. LVI. und vom Proteus Hrn.
Dr. Schreibers (dem ich selbst ein treff-
liches Exemplar des eben so wundersamen
als seltenen Thiers verdanke,) in eben diesen
Societätsschriften v. J. 1801.

§. 95.

Die Amphibien haben ein langsames
Wachsthum; so daß z. B. unsere hieländi-
schen Frösche meist erst im vierten Jahre
mannbar werden: und doch erreichen diese nur
ein, nach Verhältniß dieser späten Pubertät,
nicht beträchtliches Alter von 12 bis 16 Jahren.
Hingegen weiß man, daß Schildkröten selbst
in der Gefangenschaft über 100 Jahre gelebt
haben, so daß hiernach zu schließen, die
Crocodile und großen Schlangen ꝛc. wohl zu
einem noch höhern Alter gelangen können.

§. 96.

Die Benutzung der Amphibien fürs
Menschengeschlecht ist ziemlich einfach; aber
für manche Gegenden theils äußerst beträcht-
lich. Zumahl der Genuß der Schildkröten
und ihrer Eyer, so wie auch verschiedener
Frösche und Eidexen ꝛc. – auch von Schild-
kröten Thran; und Schildpatt zu Kunst-
arbeiten ꝛc. –

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[235/0259] zu beiden Seiten des Halses; ferner zum Theil eine kleine Saugeröhre an der Unterlefze u. dergl. m. Lauter Theile, die nur für den Larvenstand des zarten jungen Thieres bestimmt sind und mit der zunehmenden Reife desselben allgemach schwinden. Anm. Ueber zwey räthsel- hafte Eidechsenartige Geschöpfe, die Siren lacertina in den Gewässern von Carolina, und den Proteus anguinus aus dem unter- irdischen Sittichersee in Crain, sind die Meinungen noch getheilt, ob sie für schon vollkommen ausgebildete Reptilien ihrer Art, oder aber nach aller Analogie, unge- achtet ihrer ansehnlichen Größe doch nur für noch unreife Larven derselben anzusehen seyen? –– Von der Sirene s. Ellis und J. Hunter in den Philosophical Trans- actions vol. LVI. und vom Proteus Hrn. Dr. Schreibers (dem ich selbst ein treff- liches Exemplar des eben so wundersamen als seltenen Thiers verdanke,) in eben diesen Societätsschriften v. J. 1801. §. 95. Die Amphibien haben ein langsames Wachsthum; so daß z. B. unsere hieländi- schen Frösche meist erst im vierten Jahre mannbar werden: und doch erreichen diese nur ein, nach Verhältniß dieser späten Pubertät, nicht beträchtliches Alter von 12 bis 16 Jahren. Hingegen weiß man, daß Schildkröten selbst in der Gefangenschaft über 100 Jahre gelebt haben, so daß hiernach zu schließen, die Crocodile und großen Schlangen ꝛc. wohl zu einem noch höhern Alter gelangen können. §. 96. Die Benutzung der Amphibien fürs Menschengeschlecht ist ziemlich einfach; aber für manche Gegenden theils äußerst beträcht- lich. Zumahl der Genuß der Schildkröten und ihrer Eyer, so wie auch verschiedener Frösche und Eidexen ꝛc. – auch von Schild- kröten Thran; und Schildpatt zu Kunst- arbeiten ꝛc. –

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  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/259>, abgerufen am 22.11.2024.