Es gibt oft in Einer Gattung, ja in Einer und eben derselben Familie, geflügelte und un- geflügelte Blattläuse, und das ohne alle Bezie- hung auf den Sexualunterschied. Die Männ- chen sind kleiner als ihre Weibchen, und werden auch in weit minderer Anzahl jung. Sie er- scheinen nicht eher als in der letzten Generation jeden Sommers*); bey den mehresten Gattun- gen also erst zu Ende desselben, und nur auf kurze Zeit, da sie ihre Weibchen befruchten, die kurz darauf Eyer oder vielmehr Hüllen von sich geben, in welchen zwar die jungen Blattläuse schon völlig ausgebildet liegen, aber doch nicht eher als bis im folgenden Frühjahr hervor brechen, und zwar sind alle diese nunmehr aus- gekrochenen Blattläuse durchgehends weiblichen Geschlechts, so daß bis zu dem eben gedachten Termin der letzten Generation keine männliche Blattlaus zu sehen ist. Und dessen ungeachtet sind doch alle jene jungfräulichen Blattläuse im Stande, ohne Zuthun eines Gatten ihr Ge- schlecht fortzupflanzen; so baß jene einmahlige Begattung im Herbste, ihre befruchtende Wir- kung im folgenden Frühjahr und Sommer bey vielen bis ins neunte Glied äußert.
1. +. Ribis. A. ribis rubri.
Frisch P. XI. tab. 14.
*) s. Fr. Hausmann in Illiger'sMagazin. I. B. S. 426.
Es gibt oft in Einer Gattung, ja in Einer und eben derselben Familie, geflügelte und un- geflügelte Blattläuse, und das ohne alle Bezie- hung auf den Sexualunterschied. Die Männ- chen sind kleiner als ihre Weibchen, und werden auch in weit minderer Anzahl jung. Sie er- scheinen nicht eher als in der letzten Generation jeden Sommers*); bey den mehresten Gattun- gen also erst zu Ende desselben, und nur auf kurze Zeit, da sie ihre Weibchen befruchten, die kurz darauf Eyer oder vielmehr Hüllen von sich geben, in welchen zwar die jungen Blattläuse schon völlig ausgebildet liegen, aber doch nicht eher als bis im folgenden Frühjahr hervor brechen, und zwar sind alle diese nunmehr aus- gekrochenen Blattläuse durchgehends weiblichen Geschlechts, so daß bis zu dem eben gedachten Termin der letzten Generation keine männliche Blattlaus zu sehen ist. Und dessen ungeachtet sind doch alle jene jungfräulichen Blattläuse im Stande, ohne Zuthun eines Gatten ihr Ge- schlecht fortzupflanzen; so baß jene einmahlige Begattung im Herbste, ihre befruchtende Wir- kung im folgenden Frühjahr und Sommer bey vielen bis ins neunte Glied äußert.
1. †. Ribis. A. ribis rubri.
Frisch P. XI. tab. 14.
*) s. Fr. Hausmann in Illiger'sMagazin. I. B. S. 426.
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[354/0378]
39. Aphis. Blattlaus, Neffe, Mehltau.
(Fr. puceron. Engl. plant-louse.) Ro-
strum inflexum. Antennae thorace
longiores. Alae 4 erectae aut nullae.
Pedes ambulatorii. Abdomen postice
saepius bicorne.
Es gibt oft in Einer Gattung, ja in Einer
und eben derselben Familie, geflügelte und un-
geflügelte Blattläuse, und das ohne alle Bezie-
hung auf den Sexualunterschied. Die Männ-
chen sind kleiner als ihre Weibchen, und werden
auch in weit minderer Anzahl jung. Sie er-
scheinen nicht eher als in der letzten Generation
jeden Sommers *); bey den mehresten Gattun-
gen also erst zu Ende desselben, und nur auf
kurze Zeit, da sie ihre Weibchen befruchten, die
kurz darauf Eyer oder vielmehr Hüllen von sich
geben, in welchen zwar die jungen Blattläuse
schon völlig ausgebildet liegen, aber doch nicht
eher als bis im folgenden Frühjahr hervor
brechen, und zwar sind alle diese nunmehr aus-
gekrochenen Blattläuse durchgehends weiblichen
Geschlechts, so daß bis zu dem eben gedachten
Termin der letzten Generation keine männliche
Blattlaus zu sehen ist. Und dessen ungeachtet
sind doch alle jene jungfräulichen Blattläuse im
Stande, ohne Zuthun eines Gatten ihr Ge-
schlecht fortzupflanzen; so baß jene einmahlige
Begattung im Herbste, ihre befruchtende Wir-
kung im folgenden Frühjahr und Sommer bey
vielen bis ins neunte Glied äußert.
1. †. Ribis. A. ribis rubri.
Frisch P. XI. tab. 14.
*) s. Fr. Hausmann in Illiger's Magazin. I. B.
S. 426.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807, S. 354. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/378>, abgerufen am 31.10.2024.
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