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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807.

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Diese Incognita sind aber, wie alle Analogie
lehrt, größtentheils Seegeschöpfe gewesen, und
sie finden sich jetzt in diesen Gebirgslagen meist
in ruhiger, ungestörter Lage (die Conchylioli-
then gleichsam wie in ihrer Austerbank, die
Coralliolithen wie in einem Corallenrief etc.),
so daß man aus allen diesen schließen muß,
unser jetziges festes Land sey einst der Meeres-
boden der Vorwelt gewesen, und durch gewalt-
same plötzliche Revolutionen aufs Trockene ver-
setzt worden.

Die gedachter Maßen in diesen Gebirgen
mannigfaltig abwechselnden Lagen, werden von
den deutschen Bergleuten Flöze genannt, und
daher hat diese Classe von Gebirgen selbst ihren
Nahmen erhalten.

§. 231.

Von diesen drey Hauptclassen von eigentli-
chen Gebirgen, die sämmtlich, - aber in sehr
verschiedenen Zeiträumen, - durch Nieder-
schlag aus dem Wasser gebildet worden, und
zusammen die feste Rinde unseres Planeten aus-
machen, unterscheidet man nun viertens auch
die so genannten aufgeschwemmten Erdla-
ger (Fr. couches meubles), die sich hin und
wieder, zumahl im niedern Lande, aber
theils in mächtigen Schichten und weit verbrei-
teten Strecken finden. Es gehören dahin z. B.
die sogenannten Seiffen- und Schuttgebirge,

Diese Incognita sind aber, wie alle Analogie
lehrt, größtentheils Seegeschöpfe gewesen, und
sie finden sich jetzt in diesen Gebirgslagen meist
in ruhiger, ungestörter Lage (die Conchylioli-
then gleichsam wie in ihrer Austerbank, die
Coralliolithen wie in einem Corallenrief ꝛc.),
so daß man aus allen diesen schließen muß,
unser jetziges festes Land sey einst der Meeres-
boden der Vorwelt gewesen, und durch gewalt-
same plötzliche Revolutionen aufs Trockene ver-
setzt worden.

Die gedachter Maßen in diesen Gebirgen
mannigfaltig abwechselnden Lagen, werden von
den deutschen Bergleuten Flöze genannt, und
daher hat diese Classe von Gebirgen selbst ihren
Nahmen erhalten.

§. 231.

Von diesen drey Hauptclassen von eigentli-
chen Gebirgen, die sämmtlich, – aber in sehr
verschiedenen Zeiträumen, – durch Nieder-
schlag aus dem Wasser gebildet worden, und
zusammen die feste Rinde unseres Planeten aus-
machen, unterscheidet man nun viertens auch
die so genannten aufgeschwemmten Erdla-
ger (Fr. couches meubles), die sich hin und
wieder, zumahl im niedern Lande, aber
theils in mächtigen Schichten und weit verbrei-
teten Strecken finden. Es gehören dahin z. B.
die sogenannten Seiffen- und Schuttgebirge,

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[535/0559] Diese Incognita sind aber, wie alle Analogie lehrt, größtentheils Seegeschöpfe gewesen, und sie finden sich jetzt in diesen Gebirgslagen meist in ruhiger, ungestörter Lage (die Conchylioli- then gleichsam wie in ihrer Austerbank, die Coralliolithen wie in einem Corallenrief ꝛc.), so daß man aus allen diesen schließen muß, unser jetziges festes Land sey einst der Meeres- boden der Vorwelt gewesen, und durch gewalt- same plötzliche Revolutionen aufs Trockene ver- setzt worden. Die gedachter Maßen in diesen Gebirgen mannigfaltig abwechselnden Lagen, werden von den deutschen Bergleuten Flöze genannt, und daher hat diese Classe von Gebirgen selbst ihren Nahmen erhalten. §. 231. Von diesen drey Hauptclassen von eigentli- chen Gebirgen, die sämmtlich, – aber in sehr verschiedenen Zeiträumen, – durch Nieder- schlag aus dem Wasser gebildet worden, und zusammen die feste Rinde unseres Planeten aus- machen, unterscheidet man nun viertens auch die so genannten aufgeschwemmten Erdla- ger (Fr. couches meubles), die sich hin und wieder, zumahl im niedern Lande, aber theils in mächtigen Schichten und weit verbrei- teten Strecken finden. Es gehören dahin z. B. die sogenannten Seiffen- und Schuttgebirge,

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807, S. 535. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/559>, abgerufen am 22.11.2024.