Besonders merkwürdig ist der vom Hrn. Cam- merherrn von Humboldt bey Erbendorf am Fich- telberg entdeckte Serpentinfels, wovon manche Stücke selbst in kleinen Fragmenten auffallende Polarität zeigt.
Edlen Serpentin nennt Hr. Werner eine (dem Nephrit ähnelnde) meist dunkel lauchgrüne Abart, die durchscheinend und etwas härter ist als der gemeine, und sich auch in manchen italiänischen Marmorarten eingemengt findet, nahmentlich in einer Art: von so genanntem verde antico und im Polzevera.
8. Nephrit, Nierenstein. (Fr. jade.)
Meist lauchgrün in mancherley Abstufungen. einerseits ins Lichtberggrüne, anderseits ins Schwarzgrüne (so besonders der unter dem Nah- men der pietra d'Egitto bekannte schöne antike ägyptische, dessen Gewicht = 2655 L.); mehr oder weniger durchscheinend; fettglänzend; split- teriger Bruch; Härte verschieden; meist polirbar.
Eine besonders merkwürdige Abart ist der Punammustein, Beilstein. Lauchgrün in man- cherley Abstufungen; mancher gibt am Stahl Finken. Gewicht = 3007 L. Fundort zumahl auf Tavai-Punammu (der südlichen von den beyden neu-seeländischen Inseln) woselbst unsere dasig. u. Antipoden ihre Hacken, Meisel, Ohrge- hänge etc. (aber keine Beile) daraus verfertigen.
*) Wenigstens der Sächsische hält nach Hrn. Rose auch Chromiumkalk.
Besonders merkwürdig ist der vom Hrn. Cam- merherrn von Humboldt bey Erbendorf am Fich- telberg entdeckte Serpentinfels, wovon manche Stücke selbst in kleinen Fragmenten auffallende Polarität zeigt.
Edlen Serpentin nennt Hr. Werner eine (dem Nephrit ähnelnde) meist dunkel lauchgrüne Abart, die durchscheinend und etwas härter ist als der gemeine, und sich auch in manchen italiänischen Marmorarten eingemengt findet, nahmentlich in einer Art: von so genanntem verde antico und im Polzevera.
8. Nephrit, Nierenstein. (Fr. jade.)
Meist lauchgrün in mancherley Abstufungen. einerseits ins Lichtberggrüne, anderseits ins Schwarzgrüne (so besonders der unter dem Nah- men der pietra d'Egitto bekannte schöne antike ägyptische, dessen Gewicht = 2655 L.); mehr oder weniger durchscheinend; fettglänzend; split- teriger Bruch; Härte verschieden; meist polirbar.
Eine besonders merkwürdige Abart ist der Punammustein, Beilstein. Lauchgrün in man- cherley Abstufungen; mancher gibt am Stahl Finken. Gewicht = 3007 L. Fundort zumahl auf Tavai-Punammu (der südlichen von den beyden neu-seeländischen Inseln) woselbst unsere dasig. u. Antipoden ihre Hacken, Meisel, Ohrge- hänge ꝛc. (aber keine Beile) daraus verfertigen.
*) Wenigstens der Sächsische hält nach Hrn. Rose auch Chromiumkalk.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000030"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><prendition="#l1em"><pbfacs="#f0626"xml:id="pb602_0001"n="602"/>
wicht = 2700. Gehalt (nach Kirwan) = 23<lb/>
Talkerde, 45 Kieselerde, 18 Thonerde, 3 Eisen-<lb/>
kalk, 12. Wasser<noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p>Wenigstens der Sächsische hält nach Hrn. Rose<lb/>
auch Chromiumkalk.</p></note>. Hält zuweilen rothe Gra-<lb/>
naten eingemengt. Fundort zumahl Zöblitz im<lb/>
Erzgebirge, Bayreuth, Sörmeland ꝛc.</p><prendition="#l1em">Besonders merkwürdig ist der vom Hrn. Cam-<lbtype="inWord"/>
merherrn von Humboldt bey Erbendorf am Fich-<lbtype="inWord"/>
telberg entdeckte Serpentinfels, wovon manche<lb/>
Stücke selbst in kleinen Fragmenten auffallende<lb/>
Polarität zeigt.</p><prendition="#l1em">Edlen Serpentin nennt Hr. Werner eine<lb/>
(dem Nephrit ähnelnde) meist dunkel lauchgrüne<lb/>
Abart, die durchscheinend und etwas härter ist<lb/>
als der gemeine, und sich auch in manchen<lb/>
italiänischen Marmorarten eingemengt findet,<lb/>
nahmentlich in einer Art: von so genanntem <hirendition="#i"><hirendition="#aq">verde<lb/>
antico</hi></hi> und im <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Polzevera</hi></hi>.</p><prendition="#indent-1">8. Nephrit, Nierenstein. (Fr. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">jade</hi></hi>.)</p><prendition="#l1em">Meist lauchgrün in mancherley Abstufungen.<lb/>
einerseits ins Lichtberggrüne, anderseits ins<lb/>
Schwarzgrüne (so besonders der unter dem Nah-<lb/>
men der <hirendition="#i"><hirendition="#aq">pietra d'Egitto</hi></hi> bekannte schöne antike<lb/>
ägyptische, dessen Gewicht = 2655 L.); mehr<lb/>
oder weniger durchscheinend; fettglänzend; split-<lb/>
teriger Bruch; Härte verschieden; meist polirbar.</p><prendition="#l1em">Eine besonders merkwürdige Abart ist der<lb/>
Punammustein, Beilstein. Lauchgrün in man-<lb/>
cherley Abstufungen; mancher gibt am Stahl<lb/>
Finken. Gewicht = 3007 L. Fundort zumahl<lb/>
auf Tavai-Punammu (der südlichen von den<lb/>
beyden neu-seeländischen Inseln) woselbst unsere<lb/>
dasig. u. Antipoden ihre Hacken, Meisel, Ohrge-<lb/>
hänge ꝛc. (aber keine Beile) daraus verfertigen.</p></div></div></div></body></text></TEI>
[602/0626]
wicht = 2700. Gehalt (nach Kirwan) = 23
Talkerde, 45 Kieselerde, 18 Thonerde, 3 Eisen-
kalk, 12. Wasser *). Hält zuweilen rothe Gra-
naten eingemengt. Fundort zumahl Zöblitz im
Erzgebirge, Bayreuth, Sörmeland ꝛc.
Besonders merkwürdig ist der vom Hrn. Cam-
merherrn von Humboldt bey Erbendorf am Fich-
telberg entdeckte Serpentinfels, wovon manche
Stücke selbst in kleinen Fragmenten auffallende
Polarität zeigt.
Edlen Serpentin nennt Hr. Werner eine
(dem Nephrit ähnelnde) meist dunkel lauchgrüne
Abart, die durchscheinend und etwas härter ist
als der gemeine, und sich auch in manchen
italiänischen Marmorarten eingemengt findet,
nahmentlich in einer Art: von so genanntem verde
antico und im Polzevera.
8. Nephrit, Nierenstein. (Fr. jade.)
Meist lauchgrün in mancherley Abstufungen.
einerseits ins Lichtberggrüne, anderseits ins
Schwarzgrüne (so besonders der unter dem Nah-
men der pietra d'Egitto bekannte schöne antike
ägyptische, dessen Gewicht = 2655 L.); mehr
oder weniger durchscheinend; fettglänzend; split-
teriger Bruch; Härte verschieden; meist polirbar.
Eine besonders merkwürdige Abart ist der
Punammustein, Beilstein. Lauchgrün in man-
cherley Abstufungen; mancher gibt am Stahl
Finken. Gewicht = 3007 L. Fundort zumahl
auf Tavai-Punammu (der südlichen von den
beyden neu-seeländischen Inseln) woselbst unsere
dasig. u. Antipoden ihre Hacken, Meisel, Ohrge-
hänge ꝛc. (aber keine Beile) daraus verfertigen.
*) Wenigstens der Sächsische hält nach Hrn. Rose
auch Chromiumkalk.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807, S. 602. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/626>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.