Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807.**). 11. Asbest. Weißlich, gelblich, grünlich etc.; ungeformt; Man unterscheidet folgende vier Arten: 1) Amianth, Bergflachs, vulgo reifer Asbest. Meist grünlich weiß; wenig durchscheinend; **)
manchmahl zu ganz verschiedenen Zeiten, in ganz
verschiedenen Weltgegenden, aber meist unter glei- chen Umständen, bey Explosion eines Meteors, vom Himmel gefallen sind; und wovon diejenigen, welche man bis jetzt genauer untersucht, sowohl im äußern als in ihrem Gehalt einander auffallend ähneln, hingegen sich von allen bekannten telluri- schen Fossilien schlechterdings auszeichnen. Die Proben die ich von diesen Aerolithen in meiner Sammlung besitze und die zu Ensisheim (a. 1492), Maurkirchen (1768), Benares (1798), L'Aigle (1803), und Charkow (1804) gefallen sind, kom- men durchgehends im Gehalt sehr nahe mit einan- der überein und ähneln einander auch sämmtlich im äußern Habitus, nur die famose Ensisheimer pierre de tonnerre ausgenommen die von dunk- lerer Farbe und dichterm festem Korn als die übri- gen ist. - Das Gewicht des Hindostanischen ist = 3375. Gehalt der Grundmasse desselben (nach Howard) = 15 Talkerde, 50 Kieselerde, 34 Eisen- kalk, 2,50 Nickelkalk. Der Gehalt der in diesen eingemengten rundlichen Körner aber kommt dem des obgedachten olivinähnlichen Fossils in dem Pallasischen Eisen noch näher. - Von diesen so merkwürdigen Massen s. mit mehrern des Freyh. von Ende über Massen und Steine die aus dem Monde auf die Erde gefallen sind. Braunschn. 1804. 4. und in Voigts neuem Magazin. II. B. S. 629. u. f. IV. B. S. 515 u. f. VII. B. S. 233 u. f. VIII. B. S. 3. 7. 133. 178 und 434 u. f. und X. B. S. 220 u. f. **). 11. Asbest. Weißlich, gelblich, grünlich ꝛc.; ungeformt; Man unterscheidet folgende vier Arten: 1) Amianth, Bergflachs, vulgo reifer Asbest. Meist grünlich weiß; wenig durchscheinend; **)
manchmahl zu ganz verschiedenen Zeiten, in ganz
verschiedenen Weltgegenden, aber meist unter glei- chen Umständen, bey Explosion eines Meteors, vom Himmel gefallen sind; und wovon diejenigen, welche man bis jetzt genauer untersucht, sowohl im äußern als in ihrem Gehalt einander auffallend ähneln, hingegen sich von allen bekannten telluri- schen Fossilien schlechterdings auszeichnen. Die Proben die ich von diesen Aërolithen in meiner Sammlung besitze und die zu Ensisheim (a. 1492), Maurkirchen (1768), Benares (1798), L'Aigle (1803), und Charkow (1804) gefallen sind, kom- men durchgehends im Gehalt sehr nahe mit einan- der überein und ähneln einander auch sämmtlich im äußern Habitus, nur die famose Ensisheimer pierre de tonnerre ausgenommen die von dunk- lerer Farbe und dichterm festem Korn als die übri- gen ist. – Das Gewicht des Hindostanischen ist = 3375. Gehalt der Grundmasse desselben (nach Howard) = 15 Talkerde, 50 Kieselerde, 34 Eisen- kalk, 2,50 Nickelkalk. Der Gehalt der in diesen eingemengten rundlichen Körner aber kommt dem des obgedachten olivinähnlichen Fossils in dem Pallasischen Eisen noch näher. – Von diesen so merkwürdigen Massen s. mit mehrern des Freyh. von Ende über Massen und Steine die aus dem Monde auf die Erde gefallen sind. Braunschn. 1804. 4. und in Voigts neuem Magazin. II. B. S. 629. u. f. IV. B. S. 515 u. f. VII. B. S. 233 u. f. VIII. B. S. 3. 7. 133. 178 und 434 u. f. und X. B. S. 220 u. f. <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000030"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p rendition="#l1em"><note anchored="true" place="foot" n="**)"><p><pb facs="#f0628" xml:id="pb604_0002" n="604"/> manchmahl zu ganz verschiedenen Zeiten, in ganz<lb/> verschiedenen Weltgegenden, aber meist unter glei-<lb/> chen Umständen, bey Explosion eines Meteors,<lb/> vom Himmel gefallen sind; und wovon diejenigen,<lb/> welche man bis jetzt genauer untersucht, sowohl<lb/> im äußern als in ihrem Gehalt einander auffallend<lb/> ähneln, hingegen sich von allen bekannten telluri-<lb/> schen Fossilien schlechterdings auszeichnen. Die<lb/> Proben die ich von diesen Aërolithen in meiner<lb/> Sammlung besitze und die zu Ensisheim (<hi rendition="#aq">a</hi>. 1492),<lb/> Maurkirchen (1768), Benares (1798), L'Aigle<lb/> (1803), und Charkow (1804) gefallen sind, kom-<lb/> men durchgehends im Gehalt sehr nahe mit einan-<lb/> der überein und ähneln einander auch sämmtlich<lb/> im äußern Habitus, nur die famose Ensisheimer<lb/><hi rendition="#aq">pierre de tonnerre</hi> ausgenommen die von dunk-<lb/> lerer Farbe und dichterm festem Korn als die übri-<lb/> gen ist. – Das Gewicht des Hindostanischen ist<lb/> = 3375. Gehalt der Grundmasse desselben (nach<lb/> Howard) = 15 Talkerde, 50 Kieselerde, 34 Eisen-<lb/> kalk, 2,50 Nickelkalk. Der Gehalt der in diesen<lb/> eingemengten rundlichen Körner aber kommt dem<lb/> des obgedachten olivinähnlichen Fossils in dem<lb/> Pallasischen Eisen noch näher. – Von diesen so<lb/> merkwürdigen Massen s. mit mehrern des Freyh.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">von Ende</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">über Massen und Steine die aus dem<lb/> Monde auf die Erde gefallen sind</hi></hi>. <hi rendition="#aq">Braunschn</hi>.<lb/> 1804. 4. und in Voigts neuem Magazin. II. B.<lb/> S. 629. u. f. IV. B. S. 515 u. f. VII. B. S. 233<lb/> u. f. VIII. B. S. 3. 7. 133. 178 und 434 u. f. und<lb/> X. B. S. 220 u. f.</p></note>.</p> <p rendition="#indent-1">11. Asbest.</p> <p rendition="#l1em">Weißlich, gelblich, grünlich ꝛc.; ungeformt;<lb/> von faserigem oder blätterigem Gefüge.</p> <p rendition="#l1em">Man unterscheidet folgende vier Arten:</p> <p rendition="#indent-2">1) Amianth, Bergflachs, <hi rendition="#aq">vulgo</hi> reifer Asbest.</p> <p rendition="#l1em">Meist grünlich weiß; wenig durchscheinend;<lb/> starkschimmerd, theils mit Seidenglanz; in zar-<lb type="inWord"/> ten theils spannenlangen Fasern; elastisch bieg-<lb type="inWord"/> </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [604/0628]
**).
11. Asbest.
Weißlich, gelblich, grünlich ꝛc.; ungeformt;
von faserigem oder blätterigem Gefüge.
Man unterscheidet folgende vier Arten:
1) Amianth, Bergflachs, vulgo reifer Asbest.
Meist grünlich weiß; wenig durchscheinend;
starkschimmerd, theils mit Seidenglanz; in zar-
ten theils spannenlangen Fasern; elastisch bieg-
**) manchmahl zu ganz verschiedenen Zeiten, in ganz
verschiedenen Weltgegenden, aber meist unter glei-
chen Umständen, bey Explosion eines Meteors,
vom Himmel gefallen sind; und wovon diejenigen,
welche man bis jetzt genauer untersucht, sowohl
im äußern als in ihrem Gehalt einander auffallend
ähneln, hingegen sich von allen bekannten telluri-
schen Fossilien schlechterdings auszeichnen. Die
Proben die ich von diesen Aërolithen in meiner
Sammlung besitze und die zu Ensisheim (a. 1492),
Maurkirchen (1768), Benares (1798), L'Aigle
(1803), und Charkow (1804) gefallen sind, kom-
men durchgehends im Gehalt sehr nahe mit einan-
der überein und ähneln einander auch sämmtlich
im äußern Habitus, nur die famose Ensisheimer
pierre de tonnerre ausgenommen die von dunk-
lerer Farbe und dichterm festem Korn als die übri-
gen ist. – Das Gewicht des Hindostanischen ist
= 3375. Gehalt der Grundmasse desselben (nach
Howard) = 15 Talkerde, 50 Kieselerde, 34 Eisen-
kalk, 2,50 Nickelkalk. Der Gehalt der in diesen
eingemengten rundlichen Körner aber kommt dem
des obgedachten olivinähnlichen Fossils in dem
Pallasischen Eisen noch näher. – Von diesen so
merkwürdigen Massen s. mit mehrern des Freyh.
von Ende über Massen und Steine die aus dem
Monde auf die Erde gefallen sind. Braunschn.
1804. 4. und in Voigts neuem Magazin. II. B.
S. 629. u. f. IV. B. S. 515 u. f. VII. B. S. 233
u. f. VIII. B. S. 3. 7. 133. 178 und 434 u. f. und
X. B. S. 220 u. f.
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