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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807.

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Kalksteins besteht, die durch ein kalkiges oder
mergelartiges Cäment zu einem festen Gestein
zusammen verbunden sind. Es gehören dahin
nahmentlich die berühmten Sorten von englischem
Baustein, Portlandstone, Purbeckstone etc.

10. Mergel. Marga. (Fr. marne, Engl.
marl.)

Ein inniges Gemenge von Kalk, Thon, Sand etc.
Meist grau in andere unansehnliche Farben; un-
durchsichtig; von verschiedenem Zusammenhang
und Festigkeit. Daher besonders drey Hauptar-
ten desselben zu unterscheiden sind:

1) Erdiger Mergel, Düngmergel.

Mehr oder weniger los oder zusammenge-
backen; mager; meist rauh anzufühlen; läßt sich
durch Rühren im Wasser zertheilen; zieht an der
Luft Feuchtigkeit an und zerfällt früher oder spä-
ter. Nach dem vorwaltenden Bestandtheile wer-
den die Abarten benannt (Kalkmergel, Thonmer-
gel*) etc.), und auch ihr Gebrauch zur Verbesse-
rung verschiedener Arten von Boden bestimmt.

2) Mergeltuff, Tuchstein.

Von lockerem, durchlöchertem, theils gleichsam
schwammichtem Gefüge; meist erdigem Bruch;
zerfällt nicht an der Luft, sondern verhärtet viel-
mehr. Fast immer voller Reste und Spuren vege-
tabilischer Körper die davon incrustirt worden;
besonders Blätterabdrücke, Wurzelgestrüppe und
Schilf (letzteres zumahl im röhrförmigen so ge-
nannten Beinwell oder Beinbrech, Osteo-
colla
); aber auch in manchen Gegenden kleine
Flußschneckchen; in andern calcinirte See-Conchy-

*) Zu welchem auch der Nilschlamm gehört.

Kalksteins besteht, die durch ein kalkiges oder
mergelartiges Cäment zu einem festen Gestein
zusammen verbunden sind. Es gehören dahin
nahmentlich die berühmten Sorten von englischem
Baustein, Portlandstone, Purbeckstone ꝛc.

10. Mergel. Marga. (Fr. marne, Engl.
marl.)

Ein inniges Gemenge von Kalk, Thon, Sand ꝛc.
Meist grau in andere unansehnliche Farben; un-
durchsichtig; von verschiedenem Zusammenhang
und Festigkeit. Daher besonders drey Hauptar-
ten desselben zu unterscheiden sind:

1) Erdiger Mergel, Düngmergel.

Mehr oder weniger los oder zusammenge-
backen; mager; meist rauh anzufühlen; läßt sich
durch Rühren im Wasser zertheilen; zieht an der
Luft Feuchtigkeit an und zerfällt früher oder spä-
ter. Nach dem vorwaltenden Bestandtheile wer-
den die Abarten benannt (Kalkmergel, Thonmer-
gel*) ꝛc.), und auch ihr Gebrauch zur Verbesse-
rung verschiedener Arten von Boden bestimmt.

2) Mergeltuff, Tuchstein.

Von lockerem, durchlöchertem, theils gleichsam
schwammichtem Gefüge; meist erdigem Bruch;
zerfällt nicht an der Luft, sondern verhärtet viel-
mehr. Fast immer voller Reste und Spuren vege-
tabilischer Körper die davon incrustirt worden;
besonders Blätterabdrücke, Wurzelgestrüppe und
Schilf (letzteres zumahl im röhrförmigen so ge-
nannten Beinwell oder Beinbrech, Osteo-
colla
); aber auch in manchen Gegenden kleine
Flußschneckchen; in andern calcinirte See-Conchy-

*) Zu welchem auch der Nilschlamm gehört.
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[619/0643] Kalksteins besteht, die durch ein kalkiges oder mergelartiges Cäment zu einem festen Gestein zusammen verbunden sind. Es gehören dahin nahmentlich die berühmten Sorten von englischem Baustein, Portlandstone, Purbeckstone ꝛc. 10. Mergel. Marga. (Fr. marne, Engl. marl.) Ein inniges Gemenge von Kalk, Thon, Sand ꝛc. Meist grau in andere unansehnliche Farben; un- durchsichtig; von verschiedenem Zusammenhang und Festigkeit. Daher besonders drey Hauptar- ten desselben zu unterscheiden sind: 1) Erdiger Mergel, Düngmergel. Mehr oder weniger los oder zusammenge- backen; mager; meist rauh anzufühlen; läßt sich durch Rühren im Wasser zertheilen; zieht an der Luft Feuchtigkeit an und zerfällt früher oder spä- ter. Nach dem vorwaltenden Bestandtheile wer- den die Abarten benannt (Kalkmergel, Thonmer- gel *) ꝛc.), und auch ihr Gebrauch zur Verbesse- rung verschiedener Arten von Boden bestimmt. 2) Mergeltuff, Tuchstein. Von lockerem, durchlöchertem, theils gleichsam schwammichtem Gefüge; meist erdigem Bruch; zerfällt nicht an der Luft, sondern verhärtet viel- mehr. Fast immer voller Reste und Spuren vege- tabilischer Körper die davon incrustirt worden; besonders Blätterabdrücke, Wurzelgestrüppe und Schilf (letzteres zumahl im röhrförmigen so ge- nannten Beinwell oder Beinbrech, Osteo- colla); aber auch in manchen Gegenden kleine Flußschneckchen; in andern calcinirte See-Conchy- *) Zu welchem auch der Nilschlamm gehört.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807, S. 619. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/643>, abgerufen am 25.11.2024.