Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807.

Bild:
<< vorherige Seite

immer ungeformt. Fundort unter andern bey
Clausthal, und in Derbyshire*).

2. Braun Bleyerz, brauner Bleyspath,
Saturnit.

Aus dem Nelkenbraunen ins Schwarzgraue;
theils durchscheinend; fettglänzend; meist cry-
stallisirt in sechsseitigen der Länge nach gestreiften
Säulen. Fundort Tschopau, und Poullaouen
im ehemahligen Nieder-Bretagne.

3. Schwarz Bleyerz.

Graulich schwarz; theils durchscheinend; gibt
graulich weißen Strich; hat einen eigenen fast
dem metallischen sich nähernden Glanz; meist
crystallisirt, in kleinen sechsseitigen Säulen.
Fundort unter andern bey Freyberg, wo es auf
60 pro Cent Bley hält.

4. Weiß Bleyerz, weißer Bleyspath,
Plomb carbonate.

Aus dem Schneeweißen ins Gelblichgraue;
mehr oder weniger durchscheinend; meist gleich-
sam demantglänzend; sowohl derb, als crystalli-
sirt in Nadeln oder vier- und sechsseitigen Säu-
len. Gehalt (nach Westrumb) = 80,25 Bley,
16 Kohlensäure, 0,18 Eisen, 0,75 Thonerde,

*) Die berühmten Slickensides in den derbyshirer
Gruben sind spiegelglatte Saalhandflächen des da-
sigen dichten Flusses (S. 625.), die wie mit einem
dünnen bleyfarbigen Anstrich überzogen sind, der
aus Bleyglanz mit gephosphortem Wasserstoff be-
stehen soll. Beym Brechen desselben entstehen
durch Beytritt der atmosphärischen Luft oft ge-
waltsame, den Arbeitern leicht tödtliche Explosio-
nen. - S. W. Jones's physiological disquisi-
tions
. Lond. 1781. 4. pag. 5. 11 u. f.

immer ungeformt. Fundort unter andern bey
Clausthal, und in Derbyshire*).

2. Braun Bleyerz, brauner Bleyspath,
Saturnit.

Aus dem Nelkenbraunen ins Schwarzgraue;
theils durchscheinend; fettglänzend; meist cry-
stallisirt in sechsseitigen der Länge nach gestreiften
Säulen. Fundort Tschopau, und Poullaouen
im ehemahligen Nieder-Bretagne.

3. Schwarz Bleyerz.

Graulich schwarz; theils durchscheinend; gibt
graulich weißen Strich; hat einen eigenen fast
dem metallischen sich nähernden Glanz; meist
crystallisirt, in kleinen sechsseitigen Säulen.
Fundort unter andern bey Freyberg, wo es auf
60 pro Cent Bley hält.

4. Weiß Bleyerz, weißer Bleyspath,
Plomb carbonaté.

Aus dem Schneeweißen ins Gelblichgraue;
mehr oder weniger durchscheinend; meist gleich-
sam demantglänzend; sowohl derb, als crystalli-
sirt in Nadeln oder vier- und sechsseitigen Säu-
len. Gehalt (nach Westrumb) = 80,25 Bley,
16 Kohlensäure, 0,18 Eisen, 0,75 Thonerde,

*) Die berühmten Slickensides in den derbyshirer
Gruben sind spiegelglatte Saalhandflächen des da-
sigen dichten Flusses (S. 625.), die wie mit einem
dünnen bleyfarbigen Anstrich überzogen sind, der
aus Bleyglanz mit gephosphortem Wasserstoff be-
stehen soll. Beym Brechen desselben entstehen
durch Beytritt der atmosphärischen Luft oft ge-
waltsame, den Arbeitern leicht tödtliche Explosio-
nen. – S. W. Jones's physiological disquisi-
tions
. Lond. 1781. 4. pag. 5. 11 u. f.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000030">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0719" xml:id="pb695_0001" n="695"/>
immer ungeformt. Fundort unter andern                             bey<lb/>
Clausthal, und in Derbyshire<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Die                             berühmten <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Slickensides</hi></hi> in den derbyshirer<lb/>
Gruben sind spiegelglatte Saalhandflächen des                             da-<lb/>
sigen dichten Flusses (S. 625.), die wie mit                             einem<lb/>
dünnen bleyfarbigen Anstrich überzogen sind, der<lb/>
aus                             Bleyglanz mit gephosphortem Wasserstoff be-<lb/>
stehen                             soll. Beym Brechen desselben entstehen<lb/>
durch Beytritt der                             atmosphärischen Luft oft ge-<lb/>
waltsame, den Arbeitern                             leicht tödtliche Explosio-<lb/>
nen. &#x2013; S. <hi rendition="#aq">W. <hi rendition="#k">Jones</hi>'s</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">physiological disquisi-<lb type="inWord"/>
tions</hi></hi>. <hi rendition="#aq">Lond</hi>. 1781. 4. <hi rendition="#aq">pag</hi>. 5. 11 u. f.</p></note>.</p>
            <p rendition="#indent-1">2. Braun Bleyerz, brauner                             Bleyspath,<lb/>
Saturnit.</p>
            <p rendition="#l1em">Aus dem Nelkenbraunen ins Schwarzgraue;<lb/>
theils                             durchscheinend; fettglänzend; meist cry-<lb/>
stallisirt in                             sechsseitigen der Länge nach gestreiften<lb/>
Säulen. Fundort Tschopau,                             und Poullaouen<lb/>
im ehemahligen Nieder-Bretagne.</p>
            <p rendition="#indent-1">3. Schwarz Bleyerz.</p>
            <p rendition="#l1em">Graulich schwarz; theils durchscheinend;                             gibt<lb/>
graulich weißen Strich; hat einen eigenen fast<lb/>
dem                             metallischen sich nähernden Glanz; meist<lb/>
crystallisirt, in kleinen                             sechsseitigen Säulen.<lb/>
Fundort unter andern bey Freyberg, wo es                             auf<lb/>
60 pro Cent Bley hält.</p>
            <p rendition="#indent-1">4. Weiß Bleyerz, weißer Bleyspath,<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Plomb carbonaté</hi></hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Aus dem Schneeweißen ins Gelblichgraue;<lb/>
mehr oder                             weniger durchscheinend; meist gleich-<lb/>
sam                             demantglänzend; sowohl derb, als crystalli-<lb/>
sirt in                             Nadeln oder vier- und sechsseitigen Säu-<lb/>
len. Gehalt                             (nach Westrumb) = 80,25 Bley,<lb/>
16 Kohlensäure, 0,18 Eisen, 0,75                             Thonerde,<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[695/0719] immer ungeformt. Fundort unter andern bey Clausthal, und in Derbyshire *). 2. Braun Bleyerz, brauner Bleyspath, Saturnit. Aus dem Nelkenbraunen ins Schwarzgraue; theils durchscheinend; fettglänzend; meist cry- stallisirt in sechsseitigen der Länge nach gestreiften Säulen. Fundort Tschopau, und Poullaouen im ehemahligen Nieder-Bretagne. 3. Schwarz Bleyerz. Graulich schwarz; theils durchscheinend; gibt graulich weißen Strich; hat einen eigenen fast dem metallischen sich nähernden Glanz; meist crystallisirt, in kleinen sechsseitigen Säulen. Fundort unter andern bey Freyberg, wo es auf 60 pro Cent Bley hält. 4. Weiß Bleyerz, weißer Bleyspath, Plomb carbonaté. Aus dem Schneeweißen ins Gelblichgraue; mehr oder weniger durchscheinend; meist gleich- sam demantglänzend; sowohl derb, als crystalli- sirt in Nadeln oder vier- und sechsseitigen Säu- len. Gehalt (nach Westrumb) = 80,25 Bley, 16 Kohlensäure, 0,18 Eisen, 0,75 Thonerde, *) Die berühmten Slickensides in den derbyshirer Gruben sind spiegelglatte Saalhandflächen des da- sigen dichten Flusses (S. 625.), die wie mit einem dünnen bleyfarbigen Anstrich überzogen sind, der aus Bleyglanz mit gephosphortem Wasserstoff be- stehen soll. Beym Brechen desselben entstehen durch Beytritt der atmosphärischen Luft oft ge- waltsame, den Arbeitern leicht tödtliche Explosio- nen. – S. W. Jones's physiological disquisi- tions. Lond. 1781. 4. pag. 5. 11 u. f.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/719
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807, S. 695. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/719>, abgerufen am 21.11.2024.