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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814.

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1. +. Ouis. das Schaf. (Fr. le brebis. Engl.
the sheep .) C. mento imberbi, cornibus
compressis lunatis
.

Findet sich wohl nirgends mehr ursprünglich
wild; scheint auch nicht ein Mahl nur so wie die
Ziege wieder verwildern zu können: wird aber
fast in der ganzen alten Welt als eins der aller-
nutzbarsten Hausthiere gehalten, und ist auch
bald nach der Entdeckung von America dorthin
verpflanzt worden.

Unter den verschiedenen Rassen der Schafe sind
vor allen die spanischen, aus deren Segovien, und
dann die englische wegen ihrer ausnehmenden
Wolle; die isländischen mit vier, sechs oder
acht Hörnern; und die arabischen und ägypti-
schen mit dem großen und wohl 40 Pfund schwe-
ren Fett-Schwanze, zu merken. Die ostfrisi-
schen Marsch-Schafe sind ungehörnt; groß,
wollrecih, mit kahlen kurzen Schwänzen; fie Lü-
neburger Heidschnuken hingegen klein, und
beyde Geschlechter gehörnt. Die zwischen den
Wendezirkeln haben mehrentheils statt der krau-
sen Wolle schlichtes Ziegenhaar; und die in Süd-
africa noch überdieß lang herab hängende Ohren.

2. Ammon. das Muffelthier, (musimon Büf-
fon's mouflon .) C. cornibus arcuatis cir-
cumflexis subtus planiusculis, palearibus
laxis pilosis
.

v. Schreber tab. 268.

Auf Corsica und Sardinien, in Griechenland,
in der Barbarey; eine verwandte, weit größere
Art aber (das Argali) in Sibirien bis Kamt-
schatka und dann im nordwestlichsten America. Letz-
teres ein sehr schmackhaftes Wildbret, hat mäch-

1. †. Ouis. das Schaf. (Fr. le brebis. Engl.
the sheep .) C. mento imberbi, cornibus
compressis lunatis
.

Findet sich wohl nirgends mehr ursprünglich
wild; scheint auch nicht ein Mahl nur so wie die
Ziege wieder verwildern zu können: wird aber
fast in der ganzen alten Welt als eins der aller-
nutzbarsten Hausthiere gehalten, und ist auch
bald nach der Entdeckung von America dorthin
verpflanzt worden.

Unter den verschiedenen Rassen der Schafe sind
vor allen die spanischen, aus deren Segovien, und
dann die englische wegen ihrer ausnehmenden
Wolle; die isländischen mit vier, sechs oder
acht Hörnern; und die arabischen und ägypti-
schen mit dem großen und wohl 40 Pfund schwe-
ren Fett-Schwanze, zu merken. Die ostfrisi-
schen Marsch-Schafe sind ungehörnt; groß,
wollrecih, mit kahlen kurzen Schwänzen; fie Lü-
neburger Heidschnuken hingegen klein, und
beyde Geschlechter gehörnt. Die zwischen den
Wendezirkeln haben mehrentheils statt der krau-
sen Wolle schlichtes Ziegenhaar; und die in Süd-
africa noch überdieß lang herab hängende Ohren.

2. Ammon. das Muffelthier, (musimon Büf-
fon's mouflon .) C. cornibus arcuatis cir-
cumflexis subtus planiusculis, palearibus
laxis pilosis
.

v. Schreber tab. 268.

Auf Corsica und Sardinien, in Griechenland,
in der Barbarey; eine verwandte, weit größere
Art aber (das Argali) in Sibirien bis Kamt-
schatka und dann im nordwestlichsten America. Letz-
teres ein sehr schmackhaftes Wildbret, hat mäch-

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[115/0133] 1. †. Ouis. das Schaf. (Fr. le brebis. Engl. the sheep .) C. mento imberbi, cornibus compressis lunatis. Findet sich wohl nirgends mehr ursprünglich wild; scheint auch nicht ein Mahl nur so wie die Ziege wieder verwildern zu können: wird aber fast in der ganzen alten Welt als eins der aller- nutzbarsten Hausthiere gehalten, und ist auch bald nach der Entdeckung von America dorthin verpflanzt worden. Unter den verschiedenen Rassen der Schafe sind vor allen die spanischen, aus deren Segovien, und dann die englische wegen ihrer ausnehmenden Wolle; die isländischen mit vier, sechs oder acht Hörnern; und die arabischen und ägypti- schen mit dem großen und wohl 40 Pfund schwe- ren Fett-Schwanze, zu merken. Die ostfrisi- schen Marsch-Schafe sind ungehörnt; groß, wollrecih, mit kahlen kurzen Schwänzen; fie Lü- neburger Heidschnuken hingegen klein, und beyde Geschlechter gehörnt. Die zwischen den Wendezirkeln haben mehrentheils statt der krau- sen Wolle schlichtes Ziegenhaar; und die in Süd- africa noch überdieß lang herab hängende Ohren. 2. Ammon. das Muffelthier, (musimon Büf- fon's mouflon .) C. cornibus arcuatis cir- cumflexis subtus planiusculis, palearibus laxis pilosis. v. Schreber tab. 268. Auf Corsica und Sardinien, in Griechenland, in der Barbarey; eine verwandte, weit größere Art aber (das Argali) in Sibirien bis Kamt- schatka und dann im nordwestlichsten America. Letz- teres ein sehr schmackhaftes Wildbret, hat mäch-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/133>, abgerufen am 15.05.2024.