1. + Scrofa. das Schwein. (Fr. das wilde le sanglier, das zahme le cochon. Engl. jenes the wild boar, dieses the hog .) S. dorso setoso, cauda pilosa.
Das wilde Schwein*) hat eine längere Schnauze und überhaupt eine andere Form des Schädels, kürzere aufrechte Ohren, größere Fangzähne als das Hausschwein, auch keinen Speck, und niemahls Finnenwürmer, und ist fast immer von schwarzgrauer Farbe.
Wenige Thiere sind so allgemein fast über die ganze Erde verbreitet, als das Hausschwein.
Es hat einen ungemein scharfen Geruch, und ist beynahe ein animal omniuorum. Das Weib- chen wirft nicht selten zwei Mahl im Jahr und wohl ehr bis 20 Junge auf ein Mahl. - In America, wohin die Schweine aus Europa über- gebracht worden, sind sie theils verwildert. (Fr. cochons marons.) Auf Cuba wurden sie mehr als noch Ein Mahl so groß, als ihre europäischen Stammältern; auf Cubagua arteten sie in eine abentheuerliche Rasse aus mit Klauen, die auf eine halbe Spanne lang waren etc. - Die schi- nesischen (Fr. cochons de Siam) haben kürzere
*) v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1795
als zwey Klauen an jedem Fuß. Also mit In- begriff der Schweine, denn auch diese haben im Grunde vier Klauen.
1. † Scrofa. das Schwein. (Fr. das wilde le sanglier, das zahme le cochon. Engl. jenes the wild boar, dieses the hog .) S. dorso setoso, cauda pilosa.
Das wilde Schwein*) hat eine längere Schnauze und überhaupt eine andere Form des Schädels, kürzere aufrechte Ohren, größere Fangzähne als das Hausschwein, auch keinen Speck, und niemahls Finnenwürmer, und ist fast immer von schwarzgrauer Farbe.
Wenige Thiere sind so allgemein fast über die ganze Erde verbreitet, als das Hausschwein.
Es hat einen ungemein scharfen Geruch, und ist beynahe ein animal omniuorum. Das Weib- chen wirft nicht selten zwei Mahl im Jahr und wohl ehr bis 20 Junge auf ein Mahl. – In America, wohin die Schweine aus Europa über- gebracht worden, sind sie theils verwildert. (Fr. cochons marons.) Auf Cuba wurden sie mehr als noch Ein Mahl so groß, als ihre europäischen Stammältern; auf Cubagua arteten sie in eine abentheuerliche Rasse aus mit Klauen, die auf eine halbe Spanne lang waren ꝛc. – Die schi- nesischen (Fr. cochons de Siam) haben kürzere
*) v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1795
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als zwey Klauen an jedem Fuß. Also mit In-
begriff der Schweine, denn auch diese haben
im Grunde vier Klauen.
37. Svs. Rostrum truncatum, promi-
nens, mobile. Dentes primores (pleris-
que) superiores 4. conuergentes, inferi-
ores 6. prominentes; laniarii superiores
2. inferiores 2. exserti.
1. † Scrofa. das Schwein. (Fr. das wilde le
sanglier, das zahme le cochon. Engl. jenes
the wild boar, dieses the hog .) S. dorso
setoso, cauda pilosa.
Das wilde Schwein *) hat eine längere
Schnauze und überhaupt eine andere Form des
Schädels, kürzere aufrechte Ohren, größere
Fangzähne als das Hausschwein, auch keinen
Speck, und niemahls Finnenwürmer, und ist
fast immer von schwarzgrauer Farbe.
Wenige Thiere sind so allgemein fast über die
ganze Erde verbreitet, als das Hausschwein.
Es hat einen ungemein scharfen Geruch, und ist
beynahe ein animal omniuorum. Das Weib-
chen wirft nicht selten zwei Mahl im Jahr und
wohl ehr bis 20 Junge auf ein Mahl. – In
America, wohin die Schweine aus Europa über-
gebracht worden, sind sie theils verwildert. (Fr.
cochons marons.) Auf Cuba wurden sie mehr
als noch Ein Mahl so groß, als ihre europäischen
Stammältern; auf Cubagua arteten sie in eine
abentheuerliche Rasse aus mit Klauen, die auf
eine halbe Spanne lang waren ꝛc. – Die schi-
nesischen (Fr. cochons de Siam) haben kürzere
*) v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1795
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/142>, abgerufen am 27.11.2024.
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