Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814.§. 13. Zwitter nennt man zwar im engern Sinne Nächstdem aber verdient auch diejenige Ab- Endlich aber zeigt sich auch zuweilen im gan- *) Von dieser Anomalie habe ich im Hannoverschen
Magazin v. J. 1787. S. 753 u. f. gehandelt. §. 13. Zwitter nennt man zwar im engern Sinne Nächstdem aber verdient auch diejenige Ab- Endlich aber zeigt sich auch zuweilen im gan- *) Von dieser Anomalie habe ich im Hannoverschen
Magazin v. J. 1787. S. 753 u. f. gehandelt. <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000031"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0041" xml:id="pb023_0001" n="23"/> <head rendition="#c">§. 13.</head><lb/> <p>Zwitter nennt man zwar im engern Sinne<lb/> bloß solche einzelne Individua von organisirten<lb/> Körpern, bey welchen widernatürlicher Weise<lb/> die Spuren der zweyfachen eigentlichen Sexual-<lb/> Organe mehr oder weniger verbunden sind,<lb/> die sonst, in den männlichen und weiblichen<lb/> Geschöpfen derselben Art, getrennt seyn sollten.<lb/> Dergleichen finden sich selbst zuweilen unter<lb/> den warmblütigen Thieren; zumahl unter dem<lb/> Rindvieh, Schafen und Ziegen.</p> <p>Nächstdem aber verdient auch diejenige Ab-<lb/> weichung des Bildungstriebes hier einer Er-<lb/> wähnung, wenn andere körperliche Functionen<lb/> oder Charaktere, die dem einen Geschlechte<lb/> eigen seyn sollten, sich bey Individuis des an-<lb/> dern äußern. Wenn z. B. Hirschkühe und<lb/> Rehe Geweihe aufsetzen; oder Fasan- und<lb/> Pfau-Hennen mit zunehmenden Jahren männ-<lb/> liches Gefieder kriegen; oder Mannspersonen<lb/> oder andere männliche Säugethiere Milch ge-<lb/> ben<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Von dieser Anomalie habe ich im Hannoverschen<lb/> Magazin v. J. 1787. S. 753 u. f. gehandelt.</p></note> u. s. w.</p> <p>Endlich aber zeigt sich auch zuweilen im gan-<lb/> zen Verhältniß des Körperbaues einzelner,<lb/> übrigens noch so regelmäßig und schön gebilde-<lb/> ter Geschöpfe des einen Geschlechts doch mehr<lb/> oder weniger vom Totalhabitus des andern;<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [23/0041]
§. 13.
Zwitter nennt man zwar im engern Sinne
bloß solche einzelne Individua von organisirten
Körpern, bey welchen widernatürlicher Weise
die Spuren der zweyfachen eigentlichen Sexual-
Organe mehr oder weniger verbunden sind,
die sonst, in den männlichen und weiblichen
Geschöpfen derselben Art, getrennt seyn sollten.
Dergleichen finden sich selbst zuweilen unter
den warmblütigen Thieren; zumahl unter dem
Rindvieh, Schafen und Ziegen.
Nächstdem aber verdient auch diejenige Ab-
weichung des Bildungstriebes hier einer Er-
wähnung, wenn andere körperliche Functionen
oder Charaktere, die dem einen Geschlechte
eigen seyn sollten, sich bey Individuis des an-
dern äußern. Wenn z. B. Hirschkühe und
Rehe Geweihe aufsetzen; oder Fasan- und
Pfau-Hennen mit zunehmenden Jahren männ-
liches Gefieder kriegen; oder Mannspersonen
oder andere männliche Säugethiere Milch ge-
ben *) u. s. w.
Endlich aber zeigt sich auch zuweilen im gan-
zen Verhältniß des Körperbaues einzelner,
übrigens noch so regelmäßig und schön gebilde-
ter Geschöpfe des einen Geschlechts doch mehr
oder weniger vom Totalhabitus des andern;
*) Von dieser Anomalie habe ich im Hannoverschen
Magazin v. J. 1787. S. 753 u. f. gehandelt.
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