Der Stamm theilt sich mehrentheils in Aeste, dieser wieder in Zweige, an welchen endlich die Blätter ansitzen, die doch im Grunde aus den gleichen Theilen, wie die Wurzel oder der Stamm, zusammengesetzt sind: indem man auch an ihnen Oberhaut, Rinde, holzige Substanz und markiges Zell- gewebe unterscheiden kann. Letzteres liegt in der Mitte des Blattes, zwischen dem (meist doppelten) holzigen Netze, von welchem man durch Einbeitzen u. a. Handgriffe die übrigen Theile absondern und dadurch die so genannten Blätter-Skelete verfertigen kann. Dieses holzige Netz ist auf beyden Seiten des Blattes mit einer besondern Haut überzogen, die man insgemein die Cutikel nennt, die aber noch von dem eigentlichen Oberhäutchen, was endlich zu alleräußerst die Blätter überzieht, gar sehr verschieden, und vorzüglich mit absorbirenden Gefäßen (§. 166.) durchzogen ist.
§. 171.
Diese Organisation der Blätter wird um so merkwürdiger, je größer und wichtiger die Functionen derselben für die damit versehenen Gewächse sind. Sie dienen ihnen nämlich wohl vorzüglichst zur Unterhaltung des so genannten phlogistischen Prozesses, der bey den Thieren hauptsächlich durchs Einath-
§. 170.
Der Stamm theilt sich mehrentheils in Aeste, dieser wieder in Zweige, an welchen endlich die Blätter ansitzen, die doch im Grunde aus den gleichen Theilen, wie die Wurzel oder der Stamm, zusammengesetzt sind: indem man auch an ihnen Oberhaut, Rinde, holzige Substanz und markiges Zell- gewebe unterscheiden kann. Letzteres liegt in der Mitte des Blattes, zwischen dem (meist doppelten) holzigen Netze, von welchem man durch Einbeitzen u. a. Handgriffe die übrigen Theile absondern und dadurch die so genannten Blätter-Skelete verfertigen kann. Dieses holzige Netz ist auf beyden Seiten des Blattes mit einer besondern Haut überzogen, die man insgemein die Cutikel nennt, die aber noch von dem eigentlichen Oberhäutchen, was endlich zu alleräußerst die Blätter überzieht, gar sehr verschieden, und vorzüglich mit absorbirenden Gefäßen (§. 166.) durchzogen ist.
§. 171.
Diese Organisation der Blätter wird um so merkwürdiger, je größer und wichtiger die Functionen derselben für die damit versehenen Gewächse sind. Sie dienen ihnen nämlich wohl vorzüglichst zur Unterhaltung des so genannten phlogistischen Prozesses, der bey den Thieren hauptsächlich durchs Einath-
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§. 170.
Der Stamm theilt sich mehrentheils in
Aeste, dieser wieder in Zweige, an welchen
endlich die Blätter ansitzen, die doch im
Grunde aus den gleichen Theilen, wie die
Wurzel oder der Stamm, zusammengesetzt
sind: indem man auch an ihnen Oberhaut,
Rinde, holzige Substanz und markiges Zell-
gewebe unterscheiden kann. Letzteres liegt in
der Mitte des Blattes, zwischen dem (meist
doppelten) holzigen Netze, von welchem man
durch Einbeitzen u. a. Handgriffe die übrigen
Theile absondern und dadurch die so genannten
Blätter-Skelete verfertigen kann. Dieses
holzige Netz ist auf beyden Seiten des Blattes
mit einer besondern Haut überzogen, die man
insgemein die Cutikel nennt, die aber noch
von dem eigentlichen Oberhäutchen, was
endlich zu alleräußerst die Blätter überzieht,
gar sehr verschieden, und vorzüglich mit
absorbirenden Gefäßen (§. 166.) durchzogen ist.
§. 171.
Diese Organisation der Blätter wird um
so merkwürdiger, je größer und wichtiger die
Functionen derselben für die damit versehenen
Gewächse sind. Sie dienen ihnen nämlich
wohl vorzüglichst zur Unterhaltung des so
genannten phlogistischen Prozesses, der
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814, S. 505. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/523>, abgerufen am 22.11.2024.
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