Bey den mehresten Gewächsen sind diese beyderley Geschlechtstheile in der gleichen Blüthe, die folglich zwitterartig ist (§. 20. S. 33.), verbunden. Bey einigen hingegen in verschiedenen Blüthen, wovon die einen bloß männlichen, die andern bloß weiblichen Ge- schlechts, aber doch am gleichen Stamme befindlich sind, getrennt (Monoecia Linn.), wie z. B. bey der Haselstaude, Wallnußbaum, Gurken, Brotbaum etc. Andere Gewächse, wie z. B. der Ahorn, die Esche etc. haben gar dreyerley Blüthen, bloß männliche, bloß weibliche, und überdem auch Zwitterblüthen (Polygamia). Bey noch andern aber, wie z.E. bey den Palmen, dem Hanf, Hopfen u. s. w. sind die beyden Geschlech- ter in den Pflanzen selbst, so wie bey allen rothblüthigen und vielen andern Thieren ab- gesondert: so daß die eine Pflanze bloß männliche, eine andere aber, die übrigens von der gleichen Art ist, bloß weibliche Blumen trägt: und die Blüthen des weiblichen Stam- mes nicht anders befruchtet werden, als wenn der Blumenstaub von der männlichen Pflanze durch den Wind oder durch Insecten oder auch durch die Kunst ihnen zugeführt worden ist (Dioecia Linn.)
§. 193.
Bey den mehresten Gewächsen sind diese beyderley Geschlechtstheile in der gleichen Blüthe, die folglich zwitterartig ist (§. 20. S. 33.), verbunden. Bey einigen hingegen in verschiedenen Blüthen, wovon die einen bloß männlichen, die andern bloß weiblichen Ge- schlechts, aber doch am gleichen Stamme befindlich sind, getrennt (Monoecia Linn.), wie z. B. bey der Haselstaude, Wallnußbaum, Gurken, Brotbaum ꝛc. Andere Gewächse, wie z. B. der Ahorn, die Esche ꝛc. haben gar dreyerley Blüthen, bloß männliche, bloß weibliche, und überdem auch Zwitterblüthen (Polygamia). Bey noch andern aber, wie z.E. bey den Palmen, dem Hanf, Hopfen u. s. w. sind die beyden Geschlech- ter in den Pflanzen selbst, so wie bey allen rothblüthigen und vielen andern Thieren ab- gesondert: so daß die eine Pflanze bloß männliche, eine andere aber, die übrigens von der gleichen Art ist, bloß weibliche Blumen trägt: und die Blüthen des weiblichen Stam- mes nicht anders befruchtet werden, als wenn der Blumenstaub von der männlichen Pflanze durch den Wind oder durch Insecten oder auch durch die Kunst ihnen zugeführt worden ist (Dioecia Linn.)
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§. 193.
Bey den mehresten Gewächsen sind diese
beyderley Geschlechtstheile in der gleichen
Blüthe, die folglich zwitterartig ist (§. 20.
S. 33.), verbunden. Bey einigen hingegen
in verschiedenen Blüthen, wovon die einen
bloß männlichen, die andern bloß weiblichen Ge-
schlechts, aber doch am gleichen Stamme
befindlich sind, getrennt (Monoecia Linn.),
wie z. B. bey der Haselstaude, Wallnußbaum,
Gurken, Brotbaum ꝛc. Andere Gewächse,
wie z. B. der Ahorn, die Esche ꝛc. haben gar
dreyerley Blüthen, bloß männliche, bloß
weibliche, und überdem auch Zwitterblüthen
(Polygamia). Bey noch andern aber,
wie z.E. bey den Palmen, dem Hanf,
Hopfen u. s. w. sind die beyden Geschlech-
ter in den Pflanzen selbst, so wie bey allen
rothblüthigen und vielen andern Thieren ab-
gesondert: so daß die eine Pflanze bloß
männliche, eine andere aber, die übrigens von
der gleichen Art ist, bloß weibliche Blumen
trägt: und die Blüthen des weiblichen Stam-
mes nicht anders befruchtet werden, als wenn
der Blumenstaub von der männlichen Pflanze
durch den Wind oder durch Insecten oder auch
durch die Kunst ihnen zugeführt worden ist
(Dioecia Linn.)
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814, S. 519. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/537>, abgerufen am 22.11.2024.
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