Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite

Kieselerde, 47 Thonerde, 3 Kalkerde, 15,30
Eisenkalk. Fundort in Bretagne und am St.
Gotthard, in Glimmerschiefer, theils mit crystal-
lisirtem Cyanit.

39. Cyanit, blauer Schörl. Disthene.

Meist himmelblau, theils ins Graue, Silber-
weiße; durchscheinend; fast perlmutterglänzend;
der Bruch langsplitterig, strahlig und blätterig;
meist ungeformt; theils crystallisirt, meist in
flachen sechsseitigen Säulen; auf dem Querbruch
theils so hart, daß er am Stahl Funken giebt;
dagegen er sich im Längenbruch mit dem Nagel
zerreiben läßt. Gehalt (nach Klaproth) = 43
Kieselerde, 55,5 Thonerde, 0,5 Elsenkalk, nebst
einer Spur von Kali. Fundort zumahl am St.
Golthard, im Zillerthal im Salzburgischen etc.

II. Zircongeschlecht.

Die von Hrn. Klaproth entdeckte Zircon-
erde, von welcher dieß Fossilien-Geschlecht
den Nahmen hat, wird in Schwefelsäure und
im concentrirten Essig, aber nicht in Laugen-
salzen aufgelöst. Sie gibt vor dem Löthrohre
mit Borax eine wasserhelle Perle, und findet
sich in zwey so genannten Edelsteinen, dem
Zircon und dem Hyacinth.

1. Hyacinth. Lyncurium veterum?

Meist orangegelb, feuerfarben; durchsichtig;
gewöhnlich rein auscrystallisirt, und zwar meist
in vierseitigen Säulen, die mit vier auf den

Kieselerde, 47 Thonerde, 3 Kalkerde, 15,30
Eisenkalk. Fundort in Bretagne und am St.
Gotthard, in Glimmerschiefer, theils mit crystal-
lisirtem Cyanit.

39. Cyanit, blauer Schörl. Disthène.

Meist himmelblau, theils ins Graue, Silber-
weiße; durchscheinend; fast perlmutterglänzend;
der Bruch langsplitterig, strahlig und blätterig;
meist ungeformt; theils crystallisirt, meist in
flachen sechsseitigen Säulen; auf dem Querbruch
theils so hart, daß er am Stahl Funken giebt;
dagegen er sich im Längenbruch mit dem Nagel
zerreiben läßt. Gehalt (nach Klaproth) = 43
Kieselerde, 55,5 Thonerde, 0,5 Elsenkalk, nebst
einer Spur von Kali. Fundort zumahl am St.
Golthard, im Zillerthal im Salzburgischen ꝛc.

II. Zircongeschlecht.

Die von Hrn. Klaproth entdeckte Zircon-
erde, von welcher dieß Fossilien-Geschlecht
den Nahmen hat, wird in Schwefelsäure und
im concentrirten Essig, aber nicht in Laugen-
salzen aufgelöst. Sie gibt vor dem Löthrohre
mit Borax eine wasserhelle Perle, und findet
sich in zwey so genannten Edelsteinen, dem
Zircon und dem Hyacinth.

1. Hyacinth. Lyncurium veterum?

Meist orangegelb, feuerfarben; durchsichtig;
gewöhnlich rein auscrystallisirt, und zwar meist
in vierseitigen Säulen, die mit vier auf den

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000031">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0598" xml:id="pb580_0001" n="580"/>
Kieselerde, 47 Thonerde, 3 Kalkerde, 15,30<lb/>
Eisenkalk. Fundort in Bretagne und am St.<lb/>
Gotthard, in Glimmerschiefer, theils mit crystal-<lb/>
lisirtem Cyanit.</p>
            <p rendition="#indent-1">39. Cyanit, blauer Schörl. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Disthène</hi></hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Meist himmelblau, theils ins Graue, Silber-<lb/>
weiße; durchscheinend; fast perlmutterglänzend;<lb/>
der Bruch langsplitterig, strahlig und blätterig;<lb/>
meist ungeformt; theils crystallisirt, meist in<lb/>
flachen sechsseitigen Säulen; auf dem Querbruch<lb/>
theils so hart, daß er am Stahl Funken giebt;<lb/>
dagegen er sich im Längenbruch mit dem Nagel<lb/>
zerreiben läßt. Gehalt (nach Klaproth) = 43<lb/>
Kieselerde, 55,5 Thonerde, 0,5 Elsenkalk, nebst<lb/>
einer Spur von Kali. Fundort zumahl am St.<lb/>
Golthard, im Zillerthal im Salzburgischen &#xA75B;c.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head rendition="#c">II. Zircongeschlecht.</head><lb/>
            <p>Die von Hrn. Klaproth entdeckte Zircon-<lb/>
erde, von welcher dieß Fossilien-Geschlecht<lb/>
den Nahmen hat, wird in Schwefelsäure und<lb/>
im concentrirten Essig, aber nicht in Laugen-<lb/>
salzen aufgelöst. Sie gibt vor dem Löthrohre<lb/>
mit Borax eine wasserhelle Perle, und findet<lb/>
sich in zwey so genannten Edelsteinen, dem<lb/>
Zircon und dem Hyacinth.</p>
            <p rendition="#indent-1">1. Hyacinth. <hi rendition="#aq">Lyncurium veterum</hi>?</p>
            <p rendition="#l1em">Meist orangegelb, feuerfarben; durchsichtig;<lb/>
gewöhnlich rein auscrystallisirt, und zwar meist<lb/>
in vierseitigen Säulen, die mit vier auf den<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[580/0598] Kieselerde, 47 Thonerde, 3 Kalkerde, 15,30 Eisenkalk. Fundort in Bretagne und am St. Gotthard, in Glimmerschiefer, theils mit crystal- lisirtem Cyanit. 39. Cyanit, blauer Schörl. Disthène. Meist himmelblau, theils ins Graue, Silber- weiße; durchscheinend; fast perlmutterglänzend; der Bruch langsplitterig, strahlig und blätterig; meist ungeformt; theils crystallisirt, meist in flachen sechsseitigen Säulen; auf dem Querbruch theils so hart, daß er am Stahl Funken giebt; dagegen er sich im Längenbruch mit dem Nagel zerreiben läßt. Gehalt (nach Klaproth) = 43 Kieselerde, 55,5 Thonerde, 0,5 Elsenkalk, nebst einer Spur von Kali. Fundort zumahl am St. Golthard, im Zillerthal im Salzburgischen ꝛc. II. Zircongeschlecht. Die von Hrn. Klaproth entdeckte Zircon- erde, von welcher dieß Fossilien-Geschlecht den Nahmen hat, wird in Schwefelsäure und im concentrirten Essig, aber nicht in Laugen- salzen aufgelöst. Sie gibt vor dem Löthrohre mit Borax eine wasserhelle Perle, und findet sich in zwey so genannten Edelsteinen, dem Zircon und dem Hyacinth. 1. Hyacinth. Lyncurium veterum? Meist orangegelb, feuerfarben; durchsichtig; gewöhnlich rein auscrystallisirt, und zwar meist in vierseitigen Säulen, die mit vier auf den

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/598
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814, S. 580. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/598>, abgerufen am 22.11.2024.