silien (z. B. mit Quarz oder Hornblende) innig gemengt.
Man unterscheidet folgende fünf Arten desselben:
1) Dichter Feldspath.
D.h. ohne merkliches Spathgefüge: von der Art ist z. B. der blaßlauchgrüne im ägyptischen Serpentino verde antico.
2) Gemeiner Feldspath.
Meist weißlich, gelblich, röthlich etc. doch theils auch in andern und selbst hohen Farben, z. B. smaragdgrün mit mattem Perlenmutterglanz im so genannten Amazonenstein aus dem Catharin- burgischen; mit deutlichen Spathgefüge; häufig crystallisirt, zumahl in sechsseitigen (einfachen oder zu Zwillingscrystallen verbundenen) Tafeln mit zugeschärften oder zugespitzten Enden, oder in Rhomben, in vierseitigen Säulen etc. Manche Abarten verwittern leicht (zu Porcellanthon). Gewicht des smaragdgrünen sibirischen = 2573 L. Und der Gehalt des nähmlichen (nach Vauque- lin) = 65 Kieselerde, 17 Thonerde, 3 Kalkerde, 13 Pottasche. Ueberhaupt aber ist der gemeine Feldspath wiederum eine der uranfänglichsten Fos- silienarten unsers Erdkörpers, als Hauptgemeng- theil des Granits, wo er in manchen Abarten den bey welten vorwaltenden Theil ausmacht*).
*) So z. B. in dem merkwürdigen Portsoy-Granit aus Aberdeenshire, wo die Feldspathmasse nur wie mit Quarzblättchen und Splittern so sonderbar durchzogen ist, daß das Fossil, nach bestimmter Richtung angeschliffen, gleichsam das Ansehen einer cufischen Steinschrift enthält, daher es auch den Nahmen, pierre graphique, erhalten hat. - s. Voigts Magazin VI. B. 4. St. S. 21.
silien (z. B. mit Quarz oder Hornblende) innig gemengt.
Man unterscheidet folgende fünf Arten desselben:
1) Dichter Feldspath.
D.h. ohne merkliches Spathgefüge: von der Art ist z. B. der blaßlauchgrüne im ägyptischen Serpentino verde antico.
2) Gemeiner Feldspath.
Meist weißlich, gelblich, röthlich ꝛc. doch theils auch in andern und selbst hohen Farben, z. B. smaragdgrün mit mattem Perlenmutterglanz im so genannten Amazonenstein aus dem Catharin- burgischen; mit deutlichen Spathgefüge; häufig crystallisirt, zumahl in sechsseitigen (einfachen oder zu Zwillingscrystallen verbundenen) Tafeln mit zugeschärften oder zugespitzten Enden, oder in Rhomben, in vierseitigen Säulen ꝛc. Manche Abarten verwittern leicht (zu Porcellanthon). Gewicht des smaragdgrünen sibirischen = 2573 L. Und der Gehalt des nähmlichen (nach Vauque- lin) = 65 Kieselerde, 17 Thonerde, 3 Kalkerde, 13 Pottasche. Ueberhaupt aber ist der gemeine Feldspath wiederum eine der uranfänglichsten Fos- silienarten unsers Erdkörpers, als Hauptgemeng- theil des Granits, wo er in manchen Abarten den bey welten vorwaltenden Theil ausmacht*).
*) So z. B. in dem merkwürdigen Portsoy-Granit aus Aberdeenshire, wo die Feldspathmasse nur wie mit Quarzblättchen und Splittern so sonderbar durchzogen ist, daß das Fossil, nach bestimmter Richtung angeschliffen, gleichsam das Ansehen einer cufischen Steinschrift enthält, daher es auch den Nahmen, pierre graphique, erhalten hat. – s. Voigts Magazin VI. B. 4. St. S. 21.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000031"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><prendition="#l1em"><pbfacs="#f0611"xml:id="pb593_0001"n="593"/>
silien (z. B. mit Quarz oder Hornblende) innig<lb/>
gemengt.</p><prendition="#l1em">Man unterscheidet folgende fünf Arten desselben:</p><prendition="#indent-2">1) Dichter Feldspath.</p><prendition="#l1em">D.h. ohne merkliches Spathgefüge: von der<lb/>
Art ist z. B. der blaßlauchgrüne im ägyptischen<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Serpentino verde antico.</hi></hi></p><prendition="#indent-2">2) Gemeiner Feldspath.</p><prendition="#l1em">Meist weißlich, gelblich, röthlich ꝛc. doch<lb/>
theils auch in andern und selbst hohen Farben,<lb/>
z. B. smaragdgrün mit mattem Perlenmutterglanz<lb/>
im so genannten Amazonenstein aus dem Catharin-<lb/>
burgischen; mit deutlichen Spathgefüge; häufig<lb/>
crystallisirt, zumahl in sechsseitigen (einfachen<lb/>
oder zu Zwillingscrystallen verbundenen) Tafeln<lb/>
mit zugeschärften oder zugespitzten Enden, oder<lb/>
in Rhomben, in vierseitigen Säulen ꝛc. Manche<lb/>
Abarten verwittern leicht (zu Porcellanthon).<lb/>
Gewicht des smaragdgrünen sibirischen = 2573 L.<lb/>
Und der Gehalt des nähmlichen (nach Vauque-<lb/>
lin) = 65 Kieselerde, 17 Thonerde, 3 Kalkerde,<lb/>
13 Pottasche. Ueberhaupt aber ist der gemeine<lb/>
Feldspath wiederum eine der uranfänglichsten Fos-<lb/>
silienarten unsers Erdkörpers, als Hauptgemeng-<lb/>
theil des Granits, wo er in manchen Abarten<lb/>
den bey welten vorwaltenden Theil ausmacht<noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p>So z. B. in dem merkwürdigen Portsoy-Granit<lb/>
aus Aberdeenshire, wo die Feldspathmasse nur wie<lb/>
mit Quarzblättchen und Splittern so sonderbar<lb/>
durchzogen ist, daß das Fossil, nach bestimmter<lb/>
Richtung angeschliffen, gleichsam das Ansehen<lb/>
einer cufischen Steinschrift enthält, daher es auch<lb/>
den Nahmen, <hirendition="#aq"><hirendition="#i">pierre graphique</hi></hi>, erhalten hat. –<lb/>
s. Voigts Magazin VI. B. 4. St. S. 21.</p></note>.</p></div></div></div></body></text></TEI>
[593/0611]
silien (z. B. mit Quarz oder Hornblende) innig
gemengt.
Man unterscheidet folgende fünf Arten desselben:
1) Dichter Feldspath.
D.h. ohne merkliches Spathgefüge: von der
Art ist z. B. der blaßlauchgrüne im ägyptischen
Serpentino verde antico.
2) Gemeiner Feldspath.
Meist weißlich, gelblich, röthlich ꝛc. doch
theils auch in andern und selbst hohen Farben,
z. B. smaragdgrün mit mattem Perlenmutterglanz
im so genannten Amazonenstein aus dem Catharin-
burgischen; mit deutlichen Spathgefüge; häufig
crystallisirt, zumahl in sechsseitigen (einfachen
oder zu Zwillingscrystallen verbundenen) Tafeln
mit zugeschärften oder zugespitzten Enden, oder
in Rhomben, in vierseitigen Säulen ꝛc. Manche
Abarten verwittern leicht (zu Porcellanthon).
Gewicht des smaragdgrünen sibirischen = 2573 L.
Und der Gehalt des nähmlichen (nach Vauque-
lin) = 65 Kieselerde, 17 Thonerde, 3 Kalkerde,
13 Pottasche. Ueberhaupt aber ist der gemeine
Feldspath wiederum eine der uranfänglichsten Fos-
silienarten unsers Erdkörpers, als Hauptgemeng-
theil des Granits, wo er in manchen Abarten
den bey welten vorwaltenden Theil ausmacht *).
*) So z. B. in dem merkwürdigen Portsoy-Granit
aus Aberdeenshire, wo die Feldspathmasse nur wie
mit Quarzblättchen und Splittern so sonderbar
durchzogen ist, daß das Fossil, nach bestimmter
Richtung angeschliffen, gleichsam das Ansehen
einer cufischen Steinschrift enthält, daher es auch
den Nahmen, pierre graphique, erhalten hat. –
s. Voigts Magazin VI. B. 4. St. S. 21.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814, S. 593. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/611>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.