sandstein oder dichtem Kalkstein aufliegen und gewöhnlich von Basalt bedeckt sind: die beyden letztern aber in weit schwächern Flözen, meist nur von wenigen Fuß Mächtigkeit vorkommen, deren aber dagegen mehrere übereinander mit Schichten von Schieferthon oder Kohlensandstein (S. 652.) abwechseln. Auch findet sich diese letz- tere Hauptart mehr in der Nähe der Ganggebirge, und ist fast immer mit Kohlensandstein oder mit Schieferthon (zumahl mit Pflanzenabdrücken) und Brandschiefer (S. 597.) bedeckt*).
1) Braunkohle, Erdkohle (Engl. Boveycoal.)
Dunkelbraun; mattglänzend; Uebergang in Alaunerde so wie ins bituminöse Holz, von wel- chem sie sich doch durch das minder kenntliche Holzgefüge unterscheidet.
2) Pechkohle, Fettkohle, Harzkohle, Glas- kohle.
Kohlschwarz (so wie auch die folgenden Abar- ten); starkglänzend; mit kleinmuschelichtem Bruch.
3) Stangenkohle.
In stängelich abgesonderten Stücken; meist fettglänzend; weich; spröde. Fundort vorzüglich am Meißner in Hessen.
Kohlschwarz; mattglänzend; flachmuscheliger Bruch; fest, so daß sie sich drehen und poli- ren läßt.
*) S. E. F. Rettberg's Erfahrungen über die La- gerstätte der Steinkohlen, Braunkohlen und des Torfes. Hannover 1801. 8.; und J. C. W. Voigt's Versuch einer Geschichte der Sleinkoh- len etc. Weimar 1802. 8.
sandstein oder dichtem Kalkstein aufliegen und gewöhnlich von Basalt bedeckt sind: die beyden letztern aber in weit schwächern Flözen, meist nur von wenigen Fuß Mächtigkeit vorkommen, deren aber dagegen mehrere übereinander mit Schichten von Schieferthon oder Kohlensandstein (S. 652.) abwechseln. Auch findet sich diese letz- tere Hauptart mehr in der Nähe der Ganggebirge, und ist fast immer mit Kohlensandstein oder mit Schieferthon (zumahl mit Pflanzenabdrücken) und Brandschiefer (S. 597.) bedeckt*).
1) Braunkohle, Erdkohle (Engl. Boveycoal.)
Dunkelbraun; mattglänzend; Uebergang in Alaunerde so wie ins bituminöse Holz, von wel- chem sie sich doch durch das minder kenntliche Holzgefüge unterscheidet.
2) Pechkohle, Fettkohle, Harzkohle, Glas- kohle.
Kohlschwarz (so wie auch die folgenden Abar- ten); starkglänzend; mit kleinmuschelichtem Bruch.
3) Stangenkohle.
In stängelich abgesonderten Stücken; meist fettglänzend; weich; spröde. Fundort vorzüglich am Meißner in Hessen.
Kohlschwarz; mattglänzend; flachmuscheliger Bruch; fest, so daß sie sich drehen und poli- ren läßt.
*) S. E. F. Rettberg's Erfahrungen über die La- gerstätte der Steinkohlen, Braunkohlen und des Torfes. Hannover 1801. 8.; und J. C. W. Voigt's Versuch einer Geschichte der Sleinkoh- len ꝛc. Weimar 1802. 8.
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sandstein oder dichtem Kalkstein aufliegen und
gewöhnlich von Basalt bedeckt sind: die beyden
letztern aber in weit schwächern Flözen, meist
nur von wenigen Fuß Mächtigkeit vorkommen,
deren aber dagegen mehrere übereinander mit
Schichten von Schieferthon oder Kohlensandstein
(S. 652.) abwechseln. Auch findet sich diese letz-
tere Hauptart mehr in der Nähe der Ganggebirge,
und ist fast immer mit Kohlensandstein oder mit
Schieferthon (zumahl mit Pflanzenabdrücken)
und Brandschiefer (S. 597.) bedeckt *).
1) Braunkohle, Erdkohle (Engl. Boveycoal.)
Dunkelbraun; mattglänzend; Uebergang in
Alaunerde so wie ins bituminöse Holz, von wel-
chem sie sich doch durch das minder kenntliche
Holzgefüge unterscheidet.
2) Pechkohle, Fettkohle, Harzkohle, Glas-
kohle.
Kohlschwarz (so wie auch die folgenden Abar-
ten); starkglänzend; mit kleinmuschelichtem Bruch.
3) Stangenkohle.
In stängelich abgesonderten Stücken; meist
fettglänzend; weich; spröde. Fundort vorzüglich
am Meißner in Hessen.
4) Gagatkohle, schwarzer Bernstein. (Fr.
jayet, jais, Engl. jet.)
Kohlschwarz; mattglänzend; flachmuscheliger
Bruch; fest, so daß sie sich drehen und poli-
ren läßt.
*) S. E. F. Rettberg's Erfahrungen über die La-
gerstätte der Steinkohlen, Braunkohlen und des
Torfes. Hannover 1801. 8.; und J. C. W.
Voigt's Versuch einer Geschichte der Sleinkoh-
len ꝛc. Weimar 1802. 8.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814, S. 670. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/688>, abgerufen am 24.11.2024.
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