Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite

Zuweilen in Seifenwerken (davon unten beym
Zinngeschlecht), wie z.E. das bey Wicklow in
Irland.

Häufig als Waschgold im Sande vieler Flüsse.

Sehr oft ist es aber auch bloß versteckt oder
verlarvt (§. 255.), wie z. B. im Brauneisenstein
von Beresofsk, im rammelsberger Braunerz, in
vielem Schwefelkies, Bleyglanz, Zinkblende etc.
Besonders auch in der goldhaltigen Kohle (dem
so genannten Brandstein) von Verespatak in Sie-
benbürgen.

III. Silbergeschlecht.

Das Silber läuft von Schwefeldämpfen
gelbschwarz an. Gewicht = 10474. Ausneh-
mend dehnbar; auch sehr zähe; hat nächst dem
Kupfer den stärksten Klang; wird in Salpe-
tersäure aufgelöst, und aus der Solution durch
Salzsäure als Hornsilber, und durch Queck-
silber als so genannter Dianenbaum gefällt.

1. Gediegen.

In mancherley besonderer Gestalt; blätterig,
zähnicht, haarförmig, gestrickt etc. theils crystalli-
sirt, und zwar auch meist als doppelt vierseitige
Pyramide; theils dendritisch; theils bey metal-
lisirten Petrefacten, wie z. B. bey den franken-
berger Kornähren etc.

Findet sich auch nie ganz rein, sondern mit
andern Metallen gemischt.

Zuweilen in Seifenwerken (davon unten beym
Zinngeschlecht), wie z.E. das bey Wicklow in
Irland.

Häufig als Waschgold im Sande vieler Flüsse.

Sehr oft ist es aber auch bloß versteckt oder
verlarvt (§. 255.), wie z. B. im Brauneisenstein
von Beresofsk, im rammelsberger Braunerz, in
vielem Schwefelkies, Bleyglanz, Zinkblende ꝛc.
Besonders auch in der goldhaltigen Kohle (dem
so genannten Brandstein) von Verespatak in Sie-
benbürgen.

III. Silbergeschlecht.

Das Silber läuft von Schwefeldämpfen
gelbschwarz an. Gewicht = 10474. Ausneh-
mend dehnbar; auch sehr zähe; hat nächst dem
Kupfer den stärksten Klang; wird in Salpe-
tersäure aufgelöst, und aus der Solution durch
Salzsäure als Hornsilber, und durch Queck-
silber als so genannter Dianenbaum gefällt.

1. Gediegen.

In mancherley besonderer Gestalt; blätterig,
zähnicht, haarförmig, gestrickt ꝛc. theils crystalli-
sirt, und zwar auch meist als doppelt vierseitige
Pyramide; theils dendritisch; theils bey metal-
lisirten Petrefacten, wie z. B. bey den franken-
berger Kornähren ꝛc.

Findet sich auch nie ganz rein, sondern mit
andern Metallen gemischt.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000031">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0700" xml:id="pb682_0001" n="682"/>
            <p rendition="#l1em">Zuweilen in Seifenwerken (davon unten beym<lb/>
Zinngeschlecht), wie z.E. das bey Wicklow in<lb/>
Irland.</p>
            <p rendition="#l1em">Häufig als Waschgold im Sande vieler Flüsse.</p>
            <p rendition="#l1em">Sehr oft ist es aber auch bloß versteckt oder<lb/>
verlarvt (§. 255.), wie z. B. im Brauneisenstein<lb/>
von Beresofsk, im rammelsberger Braunerz, in<lb/>
vielem Schwefelkies, Bleyglanz, Zinkblende &#xA75B;c.<lb/>
Besonders auch in der goldhaltigen Kohle (dem<lb/>
so genannten Brandstein) von Verespatak in Sie-<lb/>
benbürgen.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head rendition="#c">III. <hi rendition="#g">Silbergeschlecht</hi>.</head><lb/>
            <p>Das Silber läuft von Schwefeldämpfen<lb/>
gelbschwarz an. Gewicht = 10474. Ausneh-<lb/>
mend dehnbar; auch sehr zähe; hat nächst dem<lb/>
Kupfer den stärksten Klang; wird in Salpe-<lb/>
tersäure aufgelöst, und aus der Solution durch<lb/>
Salzsäure als Hornsilber, und durch Queck-<lb/>
silber als so genannter Dianenbaum gefällt.</p>
            <p rendition="#indent-1">1. Gediegen.</p>
            <p rendition="#l1em">In mancherley besonderer Gestalt; blätterig,<lb/>
zähnicht, haarförmig, gestrickt &#xA75B;c. theils crystalli-<lb/>
sirt, und zwar auch meist als doppelt vierseitige<lb/>
Pyramide; theils dendritisch; theils bey metal-<lb/>
lisirten Petrefacten, wie z. B. bey den franken-<lb/>
berger Kornähren &#xA75B;c.</p>
            <p rendition="#l1em">Findet sich auch nie ganz rein, sondern mit<lb/>
andern Metallen gemischt.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[682/0700] Zuweilen in Seifenwerken (davon unten beym Zinngeschlecht), wie z.E. das bey Wicklow in Irland. Häufig als Waschgold im Sande vieler Flüsse. Sehr oft ist es aber auch bloß versteckt oder verlarvt (§. 255.), wie z. B. im Brauneisenstein von Beresofsk, im rammelsberger Braunerz, in vielem Schwefelkies, Bleyglanz, Zinkblende ꝛc. Besonders auch in der goldhaltigen Kohle (dem so genannten Brandstein) von Verespatak in Sie- benbürgen. III. Silbergeschlecht. Das Silber läuft von Schwefeldämpfen gelbschwarz an. Gewicht = 10474. Ausneh- mend dehnbar; auch sehr zähe; hat nächst dem Kupfer den stärksten Klang; wird in Salpe- tersäure aufgelöst, und aus der Solution durch Salzsäure als Hornsilber, und durch Queck- silber als so genannter Dianenbaum gefällt. 1. Gediegen. In mancherley besonderer Gestalt; blätterig, zähnicht, haarförmig, gestrickt ꝛc. theils crystalli- sirt, und zwar auch meist als doppelt vierseitige Pyramide; theils dendritisch; theils bey metal- lisirten Petrefacten, wie z. B. bey den franken- berger Kornähren ꝛc. Findet sich auch nie ganz rein, sondern mit andern Metallen gemischt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/700
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814, S. 682. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/700>, abgerufen am 22.11.2024.