Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite

Der Eisenglimmer ist mehr eisenschwarz; von
blätterigem Gefüge; sowohl ungeformt als cry-
stallisirt in kleinen sechsseitigen Tafeln, die theils
zellig zusammengehäuft sind. Fundort unter an-
dern zuweilen im Holzstein vom Kiefhäuserberg,
und in manchen vesuvischen Laven.

7. Roth-Eisenstein. Fer oxyde rouge.

Meist bräunlichroth, einerseits bis ins Kirsch-
rothe, anderseits bis fast ins Strahlgraue.

Davon drey Arten:

1) Roth-Eisenram.

Mulmig, zerreiblich; fettig anzufühlen; stark
abfärbend; theils derb; theils als Ueberzug über
andere Eisenerze dieser Gattung; sehr leicht.

2) Dichter Roth-Eisenstein.

Meist ungeformt; theils crystallisirt, cubisch;
(so z. B. am Cap) meist abfärbend; gibt blut-
rothen Strich.

Erdig und zerreiblich wird er Roth-Eisen-
ocher genannt.

3) Rother Glaskopf, Blutstein. Haematites.

Meist nierenförmig, mit mammelonirter Außen-
fläche und schaligen Ablosungen; theils stalacti-
tisch; keilförmige Bruchstücke von strahligem Ge-
füge. Eisengehalt bis 80 pro Cent. Gebrauch
unter andern als Pulver zum Poliren der
Stahlwaaren.

8. Braun-Eisenstein. Fer oxyde rubigineux.

Meist nelkenbraun oder haarbraun, einerseits
ins Gelbe, anderseits ins Schwarzbraune. Hält
mehrentheils auch Braunsteinkalk.

Der Eisenglimmer ist mehr eisenschwarz; von
blätterigem Gefüge; sowohl ungeformt als cry-
stallisirt in kleinen sechsseitigen Tafeln, die theils
zellig zusammengehäuft sind. Fundort unter an-
dern zuweilen im Holzstein vom Kiefhäuserberg,
und in manchen vesuvischen Laven.

7. Roth-Eisenstein. Fer oxydé rouge.

Meist bräunlichroth, einerseits bis ins Kirsch-
rothe, anderseits bis fast ins Strahlgraue.

Davon drey Arten:

1) Roth-Eisenram.

Mulmig, zerreiblich; fettig anzufühlen; stark
abfärbend; theils derb; theils als Ueberzug über
andere Eisenerze dieser Gattung; sehr leicht.

2) Dichter Roth-Eisenstein.

Meist ungeformt; theils crystallisirt, cubisch;
(so z. B. am Cap) meist abfärbend; gibt blut-
rothen Strich.

Erdig und zerreiblich wird er Roth-Eisen-
ocher genannt.

3) Rother Glaskopf, Blutstein. Haematites.

Meist nierenförmig, mit mammelonirter Außen-
fläche und schaligen Ablosungen; theils stalacti-
tisch; keilförmige Bruchstücke von strahligem Ge-
füge. Eisengehalt bis 80 pro Cent. Gebrauch
unter andern als Pulver zum Poliren der
Stahlwaaren.

8. Braun-Eisenstein. Fer oxydé rubigineux.

Meist nelkenbraun oder haarbraun, einerseits
ins Gelbe, anderseits ins Schwarzbraune. Hält
mehrentheils auch Braunsteinkalk.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000031">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0717" xml:id="pb699_0001" n="699"/>
            <p rendition="#l1em">Der Eisenglimmer ist mehr eisenschwarz; von<lb/>
blätterigem Gefüge; sowohl ungeformt als cry-<lb/>
stallisirt in kleinen sechsseitigen Tafeln, die theils<lb/>
zellig zusammengehäuft sind. Fundort unter an-<lb/>
dern zuweilen im Holzstein vom Kiefhäuserberg,<lb/>
und in manchen vesuvischen Laven.</p>
            <p rendition="#indent-1">7. Roth-Eisenstein. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fer oxydé rouge</hi></hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Meist bräunlichroth, einerseits bis ins Kirsch-<lb/>
rothe, anderseits bis fast ins Strahlgraue.</p>
            <p rendition="#l1em">Davon drey Arten:</p>
            <p rendition="#indent-2">1) Roth-Eisenram.</p>
            <p rendition="#l1em">Mulmig, zerreiblich; fettig anzufühlen; stark<lb/>
abfärbend; theils derb; theils als Ueberzug über<lb/>
andere Eisenerze dieser Gattung; sehr leicht.</p>
            <p rendition="#indent-2">2) Dichter Roth-Eisenstein.</p>
            <p rendition="#l1em">Meist ungeformt; theils crystallisirt, cubisch;<lb/>
(so z. B. am Cap) meist abfärbend; gibt blut-<lb/>
rothen Strich.</p>
            <p rendition="#l1em">Erdig und zerreiblich wird er Roth-Eisen-<lb/>
ocher genannt.</p>
            <p rendition="#indent-2">3) Rother Glaskopf, Blutstein. <hi rendition="#aq">Haematites</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Meist nierenförmig, mit mammelonirter Außen-<lb/>
fläche und schaligen Ablosungen; theils stalacti-<lb/>
tisch; keilförmige Bruchstücke von strahligem Ge-<lb/>
füge. Eisengehalt bis 80 pro Cent. Gebrauch<lb/>
unter andern als Pulver zum Poliren der<lb/>
Stahlwaaren.</p>
            <p rendition="#indent-1">8. Braun-Eisenstein. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fer oxydé rubigineux</hi></hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Meist nelkenbraun oder haarbraun, einerseits<lb/>
ins Gelbe, anderseits ins Schwarzbraune. Hält<lb/>
mehrentheils auch Braunsteinkalk.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[699/0717] Der Eisenglimmer ist mehr eisenschwarz; von blätterigem Gefüge; sowohl ungeformt als cry- stallisirt in kleinen sechsseitigen Tafeln, die theils zellig zusammengehäuft sind. Fundort unter an- dern zuweilen im Holzstein vom Kiefhäuserberg, und in manchen vesuvischen Laven. 7. Roth-Eisenstein. Fer oxydé rouge. Meist bräunlichroth, einerseits bis ins Kirsch- rothe, anderseits bis fast ins Strahlgraue. Davon drey Arten: 1) Roth-Eisenram. Mulmig, zerreiblich; fettig anzufühlen; stark abfärbend; theils derb; theils als Ueberzug über andere Eisenerze dieser Gattung; sehr leicht. 2) Dichter Roth-Eisenstein. Meist ungeformt; theils crystallisirt, cubisch; (so z. B. am Cap) meist abfärbend; gibt blut- rothen Strich. Erdig und zerreiblich wird er Roth-Eisen- ocher genannt. 3) Rother Glaskopf, Blutstein. Haematites. Meist nierenförmig, mit mammelonirter Außen- fläche und schaligen Ablosungen; theils stalacti- tisch; keilförmige Bruchstücke von strahligem Ge- füge. Eisengehalt bis 80 pro Cent. Gebrauch unter andern als Pulver zum Poliren der Stahlwaaren. 8. Braun-Eisenstein. Fer oxydé rubigineux. Meist nelkenbraun oder haarbraun, einerseits ins Gelbe, anderseits ins Schwarzbraune. Hält mehrentheils auch Braunsteinkalk.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/717
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814, S. 699. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/717>, abgerufen am 22.11.2024.