In beyden Indien. Ueberaus sauber und regel- mäßig schwarz und weiß gefleckt; wird über 3 El- len lang; hat den Nahmen daher, daß es sich wie man sagt, meist in Gesellschaft der Crocodile auf- halten, und durch einen pfeifenden Laut, den es von sich gibt, diese seine furchtbaren Gefährten ver- rathen soll.
In Westindien. Ein flinkes Thier. Hat ein über- aus schmackhaftes Fleisch und Eyer.
6. Chamaeleon. L. cauda prehensili, digitis duo- bus tribusque coadunatis.
Jo. Fr. Millerfascic. II. tab. 11.
In Ostindien, Nord-Africa, und nun auch theils in Spanien. Langsam, träge, lebt auf Bäumen und Hecken, nährt sich von Insecten, die es mit seiner langen, vorn kolbigen ausgehölten klebrigen Zunge sehr behende zu fangen versteht. Seine Lun- gen sind ausnehmend groß, und das Thier kann sich damit nach Willkür aufblähen oder dünner ma- chen, daher vermuthlich die Sage der Alten ent- standen seyn mag, daß es bloß von Luft lebe. Seine Augen haben die ganz eigene Einrichtung, daß jedes besonders, oder auch beyde zugleich nach verschiedenen Richtungen, eines z. B. aufwärts das andere hinterwärts u. s. w. und zwar schnell bewegt werden können. Seine natürliche Farbe ist grünlichtgrau, es ändert dieselbe aber zuweilen zumahl wenn es zornig wird etc. Der zuweilen bemerkte Widerschein von benachbarten farbigen Gegenständen aus die glänzenden Schuppen des le- bendigen Thiers hat Anlaß zu der Fabel gegeben, als ob sich seine Farbe überhaupt nach denselben richte.
In beyden Indien. Ueberaus sauber und regel- mäßig schwarz und weiß gefleckt; wird über 3 El- len lang; hat den Nahmen daher, daß es sich wie man sagt, meist in Gesellschaft der Crocodile auf- halten, und durch einen pfeifenden Laut, den es von sich gibt, diese seine furchtbaren Gefährten ver- rathen soll.
In Westindien. Ein flinkes Thier. Hat ein über- aus schmackhaftes Fleisch und Eyer.
6. Chamaeleon. L. cauda prehensili, digitis duo- bus tribusque coadunatis.
Jo. Fr. Millerfascic. II. tab. 11.
In Ostindien, Nord-Africa, und nun auch theils in Spanien. Langsam, träge, lebt auf Bäumen und Hecken, nährt sich von Insecten, die es mit seiner langen, vorn kolbigen ausgehölten klebrigen Zunge sehr behende zu fangen versteht. Seine Lun- gen sind ausnehmend groß, und das Thier kann sich damit nach Willkür aufblähen oder dünner ma- chen, daher vermuthlich die Sage der Alten ent- standen seyn mag, daß es bloß von Luft lebe. Seine Augen haben die ganz eigene Einrichtung, daß jedes besonders, oder auch beyde zugleich nach verschiedenen Richtungen, eines z. B. aufwärts das andere hinterwärts u. s. w. und zwar schnell bewegt werden können. Seine natürliche Farbe ist grünlichtgrau, es ändert dieselbe aber zuweilen zumahl wenn es zornig wird ꝛc. Der zuweilen bemerkte Widerschein von benachbarten farbigen Gegenständen aus die glänzenden Schuppen des le- bendigen Thiers hat Anlaß zu der Fabel gegeben, als ob sich seine Farbe überhaupt nach denselben richte.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000040"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0241"xml:id="pb237_0001"n="237"/><p>In beyden Indien. Ueberaus sauber und regel-<lb/>
mäßig schwarz und weiß gefleckt; wird über 3 El-<lb/>
len lang; hat den Nahmen daher, daß es sich wie<lb/>
man sagt, meist in Gesellschaft der Crocodile auf-<lb/>
halten, und durch einen pfeifenden Laut, den es<lb/>
von sich gibt, diese seine furchtbaren Gefährten ver-<lb/>
rathen soll.</p><prendition="#et2">5. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Iguana.</hi></hi><hirendition="#g">der Leguan</hi>. <hirendition="#aq">L. cauda tereti lon-<lb/>
ga, sutura dorsali dentata, crista gulae den-<lb/>
ticulata</hi>.</p><p><hirendition="#g"><hirendition="#k"><hirendition="#aq">Seba</hi></hi></hi><hirendition="#aq">vol</hi>. I. <hirendition="#aq">tab</hi>. 95. <hirendition="#aq">sqq. tab</hi>. 98. <hirendition="#aq">fig</hi>. 1.</p><p>In Westindien. Ein flinkes Thier. Hat ein über-<lb/>
aus schmackhaftes Fleisch und Eyer.</p><prendition="#et2">6. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Chamaeleon</hi></hi>. <hirendition="#aq">L. cauda prehensili, digitis duo-<lb/>
bus tribusque coadunatis</hi>.</p><p><hirendition="#g"><hirendition="#k"><hirendition="#aq">Jo. Fr. Miller</hi></hi></hi><hirendition="#aq">fascic</hi>. II. <hirendition="#aq">tab</hi>. 11.</p><p>In Ostindien, Nord-Africa, und nun auch theils<lb/>
in Spanien. Langsam, träge, lebt auf Bäumen<lb/>
und Hecken, nährt sich von Insecten, die es mit<lb/>
seiner langen, vorn kolbigen ausgehölten klebrigen<lb/>
Zunge sehr behende zu fangen versteht. Seine Lun-<lb/>
gen sind ausnehmend groß, und das Thier kann<lb/>
sich damit nach Willkür aufblähen oder dünner ma-<lb/>
chen, daher vermuthlich die Sage der Alten ent-<lb/>
standen seyn mag, daß es bloß von Luft lebe.<lb/>
Seine Augen haben die ganz eigene Einrichtung,<lb/>
daß jedes besonders, oder auch beyde zugleich nach<lb/>
verschiedenen Richtungen, eines z. B. aufwärts<lb/>
das andere hinterwärts u. s. w. und zwar schnell<lb/>
bewegt werden können. Seine natürliche Farbe ist<lb/>
grünlichtgrau, es ändert dieselbe aber zuweilen<lb/>
zumahl wenn es zornig wird ꝛc. Der zuweilen<lb/>
bemerkte Widerschein von benachbarten farbigen<lb/>
Gegenständen aus die glänzenden Schuppen des le-<lb/>
bendigen Thiers hat Anlaß zu der Fabel gegeben,<lb/>
als ob sich seine Farbe überhaupt nach denselben<lb/>
richte.</p></div></div></div></body></text></TEI>
[237/0241]
In beyden Indien. Ueberaus sauber und regel-
mäßig schwarz und weiß gefleckt; wird über 3 El-
len lang; hat den Nahmen daher, daß es sich wie
man sagt, meist in Gesellschaft der Crocodile auf-
halten, und durch einen pfeifenden Laut, den es
von sich gibt, diese seine furchtbaren Gefährten ver-
rathen soll.
5. Iguana. der Leguan. L. cauda tereti lon-
ga, sutura dorsali dentata, crista gulae den-
ticulata.
Seba vol. I. tab. 95. sqq. tab. 98. fig. 1.
In Westindien. Ein flinkes Thier. Hat ein über-
aus schmackhaftes Fleisch und Eyer.
6. Chamaeleon. L. cauda prehensili, digitis duo-
bus tribusque coadunatis.
Jo. Fr. Miller fascic. II. tab. 11.
In Ostindien, Nord-Africa, und nun auch theils
in Spanien. Langsam, träge, lebt auf Bäumen
und Hecken, nährt sich von Insecten, die es mit
seiner langen, vorn kolbigen ausgehölten klebrigen
Zunge sehr behende zu fangen versteht. Seine Lun-
gen sind ausnehmend groß, und das Thier kann
sich damit nach Willkür aufblähen oder dünner ma-
chen, daher vermuthlich die Sage der Alten ent-
standen seyn mag, daß es bloß von Luft lebe.
Seine Augen haben die ganz eigene Einrichtung,
daß jedes besonders, oder auch beyde zugleich nach
verschiedenen Richtungen, eines z. B. aufwärts
das andere hinterwärts u. s. w. und zwar schnell
bewegt werden können. Seine natürliche Farbe ist
grünlichtgrau, es ändert dieselbe aber zuweilen
zumahl wenn es zornig wird ꝛc. Der zuweilen
bemerkte Widerschein von benachbarten farbigen
Gegenständen aus die glänzenden Schuppen des le-
bendigen Thiers hat Anlaß zu der Fabel gegeben,
als ob sich seine Farbe überhaupt nach denselben
richte.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/241>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.