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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

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In beyden Indien. Ueberaus sauber und regel-
mäßig schwarz und weiß gefleckt; wird über 3 El-
len lang; hat den Nahmen daher, daß es sich wie
man sagt, meist in Gesellschaft der Crocodile auf-
halten, und durch einen pfeifenden Laut, den es
von sich gibt, diese seine furchtbaren Gefährten ver-
rathen soll.

5. Iguana. der Leguan. L. cauda tereti lon-
ga, sutura dorsali dentata, crista gulae den-
ticulata
.

Seba vol. I. tab. 95. sqq. tab. 98. fig. 1.

In Westindien. Ein flinkes Thier. Hat ein über-
aus schmackhaftes Fleisch und Eyer.

6. Chamaeleon. L. cauda prehensili, digitis duo-
bus tribusque coadunatis
.

Jo. Fr. Miller fascic. II. tab. 11.

In Ostindien, Nord-Africa, und nun auch theils
in Spanien. Langsam, träge, lebt auf Bäumen
und Hecken, nährt sich von Insecten, die es mit
seiner langen, vorn kolbigen ausgehölten klebrigen
Zunge sehr behende zu fangen versteht. Seine Lun-
gen sind ausnehmend groß, und das Thier kann
sich damit nach Willkür aufblähen oder dünner ma-
chen, daher vermuthlich die Sage der Alten ent-
standen seyn mag, daß es bloß von Luft lebe.
Seine Augen haben die ganz eigene Einrichtung,
daß jedes besonders, oder auch beyde zugleich nach
verschiedenen Richtungen, eines z. B. aufwärts
das andere hinterwärts u. s. w. und zwar schnell
bewegt werden können. Seine natürliche Farbe ist
grünlichtgrau, es ändert dieselbe aber zuweilen
zumahl wenn es zornig wird etc. Der zuweilen
bemerkte Widerschein von benachbarten farbigen
Gegenständen aus die glänzenden Schuppen des le-
bendigen Thiers hat Anlaß zu der Fabel gegeben,
als ob sich seine Farbe überhaupt nach denselben
richte.

In beyden Indien. Ueberaus sauber und regel-
mäßig schwarz und weiß gefleckt; wird über 3 El-
len lang; hat den Nahmen daher, daß es sich wie
man sagt, meist in Gesellschaft der Crocodile auf-
halten, und durch einen pfeifenden Laut, den es
von sich gibt, diese seine furchtbaren Gefährten ver-
rathen soll.

5. Iguana. der Leguan. L. cauda tereti lon-
ga, sutura dorsali dentata, crista gulae den-
ticulata
.

Seba vol. I. tab. 95. sqq. tab. 98. fig. 1.

In Westindien. Ein flinkes Thier. Hat ein über-
aus schmackhaftes Fleisch und Eyer.

6. Chamaeleon. L. cauda prehensili, digitis duo-
bus tribusque coadunatis
.

Jo. Fr. Miller fascic. II. tab. 11.

In Ostindien, Nord-Africa, und nun auch theils
in Spanien. Langsam, träge, lebt auf Bäumen
und Hecken, nährt sich von Insecten, die es mit
seiner langen, vorn kolbigen ausgehölten klebrigen
Zunge sehr behende zu fangen versteht. Seine Lun-
gen sind ausnehmend groß, und das Thier kann
sich damit nach Willkür aufblähen oder dünner ma-
chen, daher vermuthlich die Sage der Alten ent-
standen seyn mag, daß es bloß von Luft lebe.
Seine Augen haben die ganz eigene Einrichtung,
daß jedes besonders, oder auch beyde zugleich nach
verschiedenen Richtungen, eines z. B. aufwärts
das andere hinterwärts u. s. w. und zwar schnell
bewegt werden können. Seine natürliche Farbe ist
grünlichtgrau, es ändert dieselbe aber zuweilen
zumahl wenn es zornig wird ꝛc. Der zuweilen
bemerkte Widerschein von benachbarten farbigen
Gegenständen aus die glänzenden Schuppen des le-
bendigen Thiers hat Anlaß zu der Fabel gegeben,
als ob sich seine Farbe überhaupt nach denselben
richte.

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[237/0241] In beyden Indien. Ueberaus sauber und regel- mäßig schwarz und weiß gefleckt; wird über 3 El- len lang; hat den Nahmen daher, daß es sich wie man sagt, meist in Gesellschaft der Crocodile auf- halten, und durch einen pfeifenden Laut, den es von sich gibt, diese seine furchtbaren Gefährten ver- rathen soll. 5. Iguana. der Leguan. L. cauda tereti lon- ga, sutura dorsali dentata, crista gulae den- ticulata. Seba vol. I. tab. 95. sqq. tab. 98. fig. 1. In Westindien. Ein flinkes Thier. Hat ein über- aus schmackhaftes Fleisch und Eyer. 6. Chamaeleon. L. cauda prehensili, digitis duo- bus tribusque coadunatis. Jo. Fr. Miller fascic. II. tab. 11. In Ostindien, Nord-Africa, und nun auch theils in Spanien. Langsam, träge, lebt auf Bäumen und Hecken, nährt sich von Insecten, die es mit seiner langen, vorn kolbigen ausgehölten klebrigen Zunge sehr behende zu fangen versteht. Seine Lun- gen sind ausnehmend groß, und das Thier kann sich damit nach Willkür aufblähen oder dünner ma- chen, daher vermuthlich die Sage der Alten ent- standen seyn mag, daß es bloß von Luft lebe. Seine Augen haben die ganz eigene Einrichtung, daß jedes besonders, oder auch beyde zugleich nach verschiedenen Richtungen, eines z. B. aufwärts das andere hinterwärts u. s. w. und zwar schnell bewegt werden können. Seine natürliche Farbe ist grünlichtgrau, es ändert dieselbe aber zuweilen zumahl wenn es zornig wird ꝛc. Der zuweilen bemerkte Widerschein von benachbarten farbigen Gegenständen aus die glänzenden Schuppen des le- bendigen Thiers hat Anlaß zu der Fabel gegeben, als ob sich seine Farbe überhaupt nach denselben richte.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/241>, abgerufen am 26.05.2024.