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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

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können, die bey andern zu solchen Eindrücken
nothwendig sind. Die Schmeißfliege z. B. und
viele andere Insecten haben Geruch, ob wir gleich
keine Nase an ihnen wahrnehmen u. dergl. m.

Anm. Manche haben die Zahl der fünf Sinne überhaupt
auf wenigere einschränken, andere hingegen diesel-
ben mit neuen vermehren wollen. Vanini z. B.
und viele nach ihm hielten das Gefühl bey Befrie-
digung des Sexual-Triebes für einen sechsten
Sinn. Jul. Cäs. Scaliger das Gefühl beym
Kitzeln unter den Achseln für einen siebenten. So
hielt achtens Spallanzani das Gefühl, wodurch
sich die Fledermäuse bey ihrem Flattern im Finstern
für den Anstoß sichern; so wie neuntens Darwin
das Gefühl für Wärme und Kälte für besondere
Sinne.

§. 31.

Durch den anhaltenden Gebrauch werden
Nerven und Muskeln ermüdet, und sie brauchen
von Zeit zu Zeit Ruhe zur Sammlung neuer
Kräfte, die ihnen der Schlaf gewährt. Dem
Menschen und den mehresten, von Gewächsen le-
benden Thieren ist die Nacht zu dieser Erhohlung
angewiesen; doch halten sich auch manche von
diesen, wie z. B. der Siebenschläfer etc., beson-
ders aber viele Raubthiere, wohin zumahl die
mehresten Fische gehören, auch manche Insecten
und Gewürme, am Tage verborgen, und gehen
des Nachts ihren Geschäften nach, weßhalb sie
animalia nocturna genannt werden.

§. 32.

Außer diesem Erhohlungsschlaf findet sich in
der Oeconomie vieler Thiere noch die sehr beque-

können, die bey andern zu solchen Eindrücken
nothwendig sind. Die Schmeißfliege z. B. und
viele andere Insecten haben Geruch, ob wir gleich
keine Nase an ihnen wahrnehmen u. dergl. m.

Anm. Manche haben die Zahl der fünf Sinne überhaupt
auf wenigere einschränken, andere hingegen diesel-
ben mit neuen vermehren wollen. Vanini z. B.
und viele nach ihm hielten das Gefühl bey Befrie-
digung des Sexual-Triebes für einen sechsten
Sinn. Jul. Cäs. Scaliger das Gefühl beym
Kitzeln unter den Achseln für einen siebenten. So
hielt achtens Spallanzani das Gefühl, wodurch
sich die Fledermäuse bey ihrem Flattern im Finstern
für den Anstoß sichern; so wie neuntens Darwin
das Gefühl für Wärme und Kälte für besondere
Sinne.

§. 31.

Durch den anhaltenden Gebrauch werden
Nerven und Muskeln ermüdet, und sie brauchen
von Zeit zu Zeit Ruhe zur Sammlung neuer
Kräfte, die ihnen der Schlaf gewährt. Dem
Menschen und den mehresten, von Gewächsen le-
benden Thieren ist die Nacht zu dieser Erhohlung
angewiesen; doch halten sich auch manche von
diesen, wie z. B. der Siebenschläfer ꝛc., beson-
ders aber viele Raubthiere, wohin zumahl die
mehresten Fische gehören, auch manche Insecten
und Gewürme, am Tage verborgen, und gehen
des Nachts ihren Geschäften nach, weßhalb sie
animalia nocturna genannt werden.

§. 32.

Außer diesem Erhohlungsschlaf findet sich in
der Oeconomie vieler Thiere noch die sehr beque-

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[49/0053] können, die bey andern zu solchen Eindrücken nothwendig sind. Die Schmeißfliege z. B. und viele andere Insecten haben Geruch, ob wir gleich keine Nase an ihnen wahrnehmen u. dergl. m. Anm. Manche haben die Zahl der fünf Sinne überhaupt auf wenigere einschränken, andere hingegen diesel- ben mit neuen vermehren wollen. Vanini z. B. und viele nach ihm hielten das Gefühl bey Befrie- digung des Sexual-Triebes für einen sechsten Sinn. Jul. Cäs. Scaliger das Gefühl beym Kitzeln unter den Achseln für einen siebenten. So hielt achtens Spallanzani das Gefühl, wodurch sich die Fledermäuse bey ihrem Flattern im Finstern für den Anstoß sichern; so wie neuntens Darwin das Gefühl für Wärme und Kälte für besondere Sinne. §. 31. Durch den anhaltenden Gebrauch werden Nerven und Muskeln ermüdet, und sie brauchen von Zeit zu Zeit Ruhe zur Sammlung neuer Kräfte, die ihnen der Schlaf gewährt. Dem Menschen und den mehresten, von Gewächsen le- benden Thieren ist die Nacht zu dieser Erhohlung angewiesen; doch halten sich auch manche von diesen, wie z. B. der Siebenschläfer ꝛc., beson- ders aber viele Raubthiere, wohin zumahl die mehresten Fische gehören, auch manche Insecten und Gewürme, am Tage verborgen, und gehen des Nachts ihren Geschäften nach, weßhalb sie animalia nocturna genannt werden. §. 32. Außer diesem Erhohlungsschlaf findet sich in der Oeconomie vieler Thiere noch die sehr beque-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/53>, abgerufen am 21.11.2024.