Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

Bild:
<< vorherige Seite

**).

11. Asbest.

Weißlich, gelblich, grünlich etc; ungeformt; von
faserigem oder blätterigem Gefüge.

Man unterscheidet folgende vier Arten:

1) Amiant, Bergflachs, vulgo reifer As-
best
.

Meist grünlich; weiß; wenig durchscheinend; stark-
schimmernd, theils mit Seidenglanz; in zarten
theils spannenlangen Fasern; elastisch biegsam. Ge-
halt eines schwedischen (nach Bergmann) = 17, 2
Talkerde, 64 Kieselerde, 13, 9 Kalkerde, 2, 7 Thon-
erde, 1, 2 Eisenkalk. Fundort unter andern in Grau-
bünden, auf Corsica, und besonders häufig in Schi-
na, wo man sich seiner gewöhnlich zu Lampendoch-
ten bedient.

2) Gemeiner Asbest, vulgo unreifer.

Meist ins Lauchgrüne; wenig durchscheinend;
glasglänzend; in langsplitterigen Bruchstücken; un-
biegsam. Gehalt (nach Wiegleb) = 48, 45 Talkerde,
46, 66 Kieselerde, 4, 79 Eisenkalk. Bricht oft in
und bey Serpentinstein.

3) Bergkork, Bergleder. Suber montanum,
aluta montana. (Fr. liege fossile, cuir fossile.)

Meist ins Isabellgelbe; undurchsichtig; theils
blätterig, theils dicht: der Bruch theils verworren

**) vom Himmel gefallen sind; und wovon diejenigen,
welche man bis jetzt genauer untersucht, sowohl im
äußern als in ihrem Gehalt einander auffallend
ähneln, hingegen sich von allen bekannten telluri-
schen Fossilien schlechterdings auszeichnen. - Von
diesen so merkwürdigen Massen s. mit mehrern den
Freyh. von Ende über Massen und Steine, die aus
dem Monde auf die Erde gefallen sind
. Braunschw.
1804. 4. und in Voigts neuem Magazin. II. B.
S. 620 u. f. IV. B. S. 515 u. f. VII. B. S. 233
u. f. VIII. B. S. 3. 7. 133. 178 und 434 u. f. und
X. B. S. 220 u. f.

**).

11. Asbest.

Weißlich, gelblich, grünlich etc; ungeformt; von
faserigem oder blätterigem Gefüge.

Man unterscheidet folgende vier Arten:

1) Amiant, Bergflachs, vulgo reifer As-
best
.

Meist grünlich; weiß; wenig durchscheinend; stark-
schimmernd, theils mit Seidenglanz; in zarten
theils spannenlangen Fasern; elastisch biegsam. Ge-
halt eines schwedischen (nach Bergmann) = 17, 2
Talkerde, 64 Kieselerde, 13, 9 Kalkerde, 2, 7 Thon-
erde, 1, 2 Eisenkalk. Fundort unter andern in Grau-
bünden, auf Corsica, und besonders häufig in Schi-
na, wo man sich seiner gewöhnlich zu Lampendoch-
ten bedient.

2) Gemeiner Asbest, vulgo unreifer.

Meist ins Lauchgrüne; wenig durchscheinend;
glasglänzend; in langsplitterigen Bruchstücken; un-
biegsam. Gehalt (nach Wiegleb) = 48, 45 Talkerde,
46, 66 Kieselerde, 4, 79 Eisenkalk. Bricht oft in
und bey Serpentinstein.

3) Bergkork, Bergleder. Suber montanum,
aluta montana. (Fr. liége fossile, cuir fossile.)

Meist ins Isabellgelbe; undurchsichtig; theils
blätterig, theils dicht: der Bruch theils verworren

**) vom Himmel gefallen sind; und wovon diejenigen,
welche man bis jetzt genauer untersucht, sowohl im
äußern als in ihrem Gehalt einander auffallend
ähneln, hingegen sich von allen bekannten telluri-
schen Fossilien schlechterdings auszeichnen. – Von
diesen so merkwürdigen Massen s. mit mehrern den
Freyh. von Ende über Massen und Steine, die aus
dem Monde auf die Erde gefallen sind
. Braunschw.
1804. 4. und in Voigts neuem Magazin. II. B.
S. 620 u. f. IV. B. S. 515 u. f. VII. B. S. 233
u. f. VIII. B. S. 3. 7. 133. 178 und 434 u. f. und
X. B. S. 220 u. f.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000040">
    <text xml:id="blume_hbnatur_000040_2" n="2">
      <body>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <p><note place="foot" n="**)"><p><pb facs="#f0585" xml:id="pb581_0001" n="581"/>
vom Himmel gefallen sind; und wovon diejenigen,<lb/>
welche man bis jetzt genauer untersucht, sowohl im<lb/>
äußern als in ihrem Gehalt einander auffallend<lb/>
ähneln, hingegen sich von allen bekannten telluri-<lb/>
schen Fossilien schlechterdings auszeichnen. &#x2013; Von<lb/>
diesen so merkwürdigen Massen s. mit mehrern den<lb/>
Freyh. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">von Ende</hi></hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">über Massen und Steine, die aus<lb/>
dem Monde auf die Erde gefallen sind</hi></hi>. <hi rendition="#aq">Braunschw</hi>.<lb/>
1804. 4. und in <hi rendition="#g">Voigts</hi> neuem Magazin. II. B.<lb/>
S. 620 u. f. IV. B. S. 515 u. f. VII. B. S. 233<lb/>
u. f. VIII. B. S. 3. 7. 133. 178 und 434 u. f. und<lb/>
X. B. S. 220 u. f.</p></note>.</p>
              <p rendition="#et">11. <hi rendition="#g">Asbest</hi>.</p>
              <p>Weißlich, gelblich, grünlich etc; ungeformt; von<lb/>
faserigem oder blätterigem Gefüge.</p>
              <p>Man unterscheidet folgende vier Arten:</p>
              <p rendition="#et2">1) <hi rendition="#g">Amiant, Bergflachs</hi>, <hi rendition="#aq">vulgo</hi> <hi rendition="#g">reifer As-<lb/>
best</hi>.</p>
              <p>Meist grünlich; weiß; wenig durchscheinend; stark-<lb/>
schimmernd, theils mit Seidenglanz; in zarten<lb/>
theils spannenlangen Fasern; elastisch biegsam. Ge-<lb/>
halt eines schwedischen (nach Bergmann) = 17, 2<lb/>
Talkerde, 64 Kieselerde, 13, 9 Kalkerde, 2, 7 Thon-<lb/>
erde, 1, 2 Eisenkalk. Fundort unter andern in Grau-<lb/>
bünden, auf Corsica, und besonders häufig in Schi-<lb/>
na, wo man sich seiner gewöhnlich zu Lampendoch-<lb/>
ten bedient.</p>
              <p rendition="#et2">2) <hi rendition="#g">Gemeiner Asbest</hi>, <hi rendition="#aq">vulgo</hi> <hi rendition="#g">unreifer</hi>.</p>
              <p>Meist ins Lauchgrüne; wenig durchscheinend;<lb/>
glasglänzend; in langsplitterigen Bruchstücken; un-<lb/>
biegsam. Gehalt (nach Wiegleb) = 48, 45 Talkerde,<lb/>
46, 66 Kieselerde, 4, 79 Eisenkalk. Bricht oft in<lb/>
und bey Serpentinstein.</p>
              <p rendition="#et2">3) <hi rendition="#g">Bergkork, Bergleder</hi>. <hi rendition="#aq">Suber montanum</hi>,<lb/><hi rendition="#aq">aluta montana</hi>. (<hi rendition="#g">Fr</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">liége fossile, cuir fossile</hi></hi>.)</p>
              <p>Meist ins Isabellgelbe; undurchsichtig; theils<lb/>
blätterig, theils dicht: der Bruch theils verworren<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </body>
    </text>
  </text>
</TEI>
[581/0585] **). 11. Asbest. Weißlich, gelblich, grünlich etc; ungeformt; von faserigem oder blätterigem Gefüge. Man unterscheidet folgende vier Arten: 1) Amiant, Bergflachs, vulgo reifer As- best. Meist grünlich; weiß; wenig durchscheinend; stark- schimmernd, theils mit Seidenglanz; in zarten theils spannenlangen Fasern; elastisch biegsam. Ge- halt eines schwedischen (nach Bergmann) = 17, 2 Talkerde, 64 Kieselerde, 13, 9 Kalkerde, 2, 7 Thon- erde, 1, 2 Eisenkalk. Fundort unter andern in Grau- bünden, auf Corsica, und besonders häufig in Schi- na, wo man sich seiner gewöhnlich zu Lampendoch- ten bedient. 2) Gemeiner Asbest, vulgo unreifer. Meist ins Lauchgrüne; wenig durchscheinend; glasglänzend; in langsplitterigen Bruchstücken; un- biegsam. Gehalt (nach Wiegleb) = 48, 45 Talkerde, 46, 66 Kieselerde, 4, 79 Eisenkalk. Bricht oft in und bey Serpentinstein. 3) Bergkork, Bergleder. Suber montanum, aluta montana. (Fr. liége fossile, cuir fossile.) Meist ins Isabellgelbe; undurchsichtig; theils blätterig, theils dicht: der Bruch theils verworren **) vom Himmel gefallen sind; und wovon diejenigen, welche man bis jetzt genauer untersucht, sowohl im äußern als in ihrem Gehalt einander auffallend ähneln, hingegen sich von allen bekannten telluri- schen Fossilien schlechterdings auszeichnen. – Von diesen so merkwürdigen Massen s. mit mehrern den Freyh. von Ende über Massen und Steine, die aus dem Monde auf die Erde gefallen sind. Braunschw. 1804. 4. und in Voigts neuem Magazin. II. B. S. 620 u. f. IV. B. S. 515 u. f. VII. B. S. 233 u. f. VIII. B. S. 3. 7. 133. 178 und 434 u. f. und X. B. S. 220 u. f.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2016-07-22T12:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/585
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 581. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/585>, abgerufen am 17.06.2024.